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Digitalisierung

TAlles neu: Das gilt jetzt fürs Parken am Stader Stadthafen

Das Hinweisschild an der Einfahrt zu den öffentlichen Parkplätzen klärt über die neuen Regeln auf.

Das Hinweisschild an der Einfahrt zu den öffentlichen Parkplätzen klärt über die neuen Regeln auf. Foto: Strüning

Die Digitalisierungswelle hat das Parken in Stade erreicht. Neue Zeiten sind nach der Parkpalette am Bahnhof auch am Stadthafen angebrochen - nicht zu jedermanns Freude.

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Von Lars Strüning
Sonntag, 14.12.2025, 00:14 Uhr

Stade. Stades Ex-Ratsherr Bernd Pensing (SPD) staunte diese Woche nicht schlecht, als er wie gewohnt den Parkplatz am Stadthafen ansteuerte. Das Kennzeichen seines Autos wurde bei der Einfahrt gescannt. Am Ende bei der Ausfahrt wurde er per digitaler Anzeige zum Zahlen aufgefordert. Dabei dachte er, er parke - so wie bisher immer - kostenlos zu dieser Zeit.

Es war am Mittwoch um 17.50 Uhr, als Pensing und Co. zu viert die Altstadt besuchten und dafür am citynahen Hafen ihr Auto abstellten. Die Rechnung war einfach: Die ersten 15 Minuten sind kostenfrei, ab 18 Uhr fallen keine Gebühren mehr an. Doch Pensing und seine Begleiter, alles Stader, täuschten sich.

Auf dem Parkplatz am Stadthafen gelten neue Regeln

Nach einem Monat Bauzeit wurde die Umgestaltung des Hafenparkplatzes abgeschlossen, teilten die Stadtwerke vergangene Woche mit. Ziel der Maßnahme sei eine effizientere Nutzung der Parkfläche sowie die Modernisierung des zwischenzeitlich veralteten Kassenautomaten, der ausschließlich Bargeld akzeptierte. Die Neugestaltung gliedert den Parkplatz künftig in zwei Bereiche.

Entlang der Wasserseite sind 17 neue Parkplätze für Dauerparker geschaffen worden. Die Ein- und Ausfahrt hier erfolgt ausschließlich über eine Schranke mit Berechtigungskarte. Interessierte an einem Dauerparkplatz können sich bei den Stadtwerken Stade melden.

Der neue Bezahlautomat am Stadthafen, wo die Greundiek liegt. Die Info-Tafel führt den Slogan „Erfrischend vertraut“. Doch viele müssen sich mit dem neuen System erst noch vertraut machen.

Der neue Bezahlautomat am Stadthafen, wo die Greundiek liegt. Die Info-Tafel führt den Slogan „Erfrischend vertraut“. Doch viele müssen sich mit dem neuen System erst noch vertraut machen. Foto: Strüning

Für Tagesgäste wird der Bereich an der Hansestraße jetzt durch Kennzeichenerkennung erfasst. Es handelt sich dabei um ein ticketloses, digitales Bezahlsystem, „das Bezahlungen bequem per App oder vor Ort bargeldlos nach dem Parken ermöglicht“, so die Stadtwerke. Dafür wurde ein neuer Automat direkt auf dem Hansestraßen-Parkplatz installiert.

LED-Leuchten zeigen Grün für alle, die bezahlt haben

Zusätzlich sorge eine LED-Ausfahrtsanzeige dafür, dass der Bezahlstatus sofort ersichtlich ist: Grün bedeutet „Bezahlvorgang okay“, Rot bedeutet „Bezahlung ausstehend“. Eine Nachzahlung am Automaten sei innerhalb von 48 Stunden möglich. Wenn nach Ablauf der 48 Stunden keine Zahlung erfolgt ist, wird eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 15 Euro berechnet, so die Mitteilung.

Die ersten 15 Minuten Parkdauer bleiben kostenfrei. Alle weiteren 15 Minuten kosten jeweils 50 Cent. Eine Tageskarte ist für 7,50 Euro zu haben.

Die digitale Anzeige am Ausgang des Parkplatzes checkt anhand des Kennzeichens, ob bezahlt wurde.

Die digitale Anzeige am Ausgang des Parkplatzes checkt anhand des Kennzeichens, ob bezahlt wurde. Foto: Strüning

Zusammen mit der Stader Versorgungs- und Bädergesellschaft mbH, die für die Parkmöglichkeiten Am Sande, Am Bahnhof und in der Wallstraße zuständig sind, wollen die Stadtwerke Stade mit ihrem Parkplatz am Hafen die Parksituation moderner und wirtschaftlicher anbieten.

Weiter heißt es: „Die Stadtwerke Stade bitten Nutzer des Hafenparkplatzes um Beachtung der neuen Regelungen und laden zur Nutzung des komfortablen, digitalen Bezahlsystems ein.“ Das muss sich wohl erst herumsprechen.

Bernd Pensing zum Beispiel war schwer bedient, dass er auf einmal ohne Vorankündigung 4,50 Euro zahlen musste, als er kurz nach 20 Uhr den Parkplatz wieder verlassen wollte. Er hat gezahlt, zähneknirschend. Pensing: „Da haben wir alle ganz sparsam geguckt.“ Er ärgert sich vor allem über fehlende Informationen. Die Hinweisschilder hat er wohl übersehen, aber es war ja auch schon dunkel.

Vorwurf: Online-Infos zum Parken in Stade sind veraltet

Pensing guckte auf die Internetseiten von Stadt und Landkreis zu den Parkgebühren. Die seien völlig veraltet, stellte er für sich fest. Auf stade.de heiße es noch, dass von 8 bis 18 Uhr Gebühren erhoben werden, auf landkreis-stade.de sogar nur von 8 bis 16 Uhr, eine Regelung von anno dazumal, so Pensing. Wer sich informieren möchte, geht am besten auf www.parkeninstade.de. Dort gibt es aber keine Infos zum Parkplatz am Stadthafen.

Digitale Anzeige und die Kamera, die die Kennzeichen scannt - so sieht es jetzt in der Parkpalette am Bahnhof aus.

Digitale Anzeige und die Kamera, die die Kennzeichen scannt - so sieht es jetzt in der Parkpalette am Bahnhof aus. Foto: Strüning

Relativ neu dagegen sind die Tarife an der Parkpalette am Bahnhof. Auch hier zog das digitale Zeitalter ein. Als erste Anlage wurde sie auf Kennzeichenerfassung umgestellt und in Betrieb genommen, schrieb das TAGEBLATT im Oktober. Jetzt zog der Parkplatz am Stadthafen nach.

Wer nahe der Altstadt sein Auto abstellen will, kann - bis auf sonntags - auch das Parkhaus an der Wallstraße nahe dem Neuen Pferdemarkt nutzen. Hier ist eigentlich immer ein Platz frei und die Tarife sind günstig. Alternative ist die Tiefgarage am Sande. Die hat nur abends nicht so lange geöffnet.

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