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TAltkloster: Grundschul-Neubau im Jahnstadion ist vom Tisch

Laut Prognose wird Altkloster schon bald Buxtehudes größte Grundschule sein. Allerdings sind Teile des Gebäudes sanierungsbedürftig.

Laut Prognose wird Altkloster schon bald Buxtehudes größte Grundschule sein. Allerdings sind Teile des Gebäudes sanierungsbedürftig. Foto: Wisser

Die Idee schlug hohe Wellen - und ist nach nur wenigen Tagen schon wieder passé. Ein Neubau der Grundschule Altkloster wird es im Jahnstadion nicht geben. Angesichts steigender Schülerzahlen könnte jedoch eine Alternative notwendig werden.

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Von Karsten Wisser
Dienstag, 14.11.2023, 12:35 Uhr

Buxtehude. Eine große Mehrheit in der Politik und die Fachleute in der Verwaltung sind sich einig: Im Jahnstadion soll die Sportfläche bleiben und verbessert werden. Die CDU hatte den Vorschlag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen schon im Vorfeld der Bauausschusssitzung mit deutlichen Worten abgelehnt. Jetzt haben andere nachgezogen. „Das Jahnstadion bleibt Sportplatz. Alles andere kommt mit der SPD nicht infrage“, sagte Christian Krüger, SPD-Ratsherr und Vorsitzender der Buxtehuder Sozialdemokraten. „Wir brauchen erst einmal die Gesamtplanung aller Grundschulen, bevor wir entscheiden können wie es weitergeht“, sagt Krüger. Auch die Elternvertretung der Grundschule Altkloster sprach sich inzwischen gegen die Neubau-Idee im Jahnstadion aus.

Grüne ziehen ihren Antrag zurück

Für die Grünen hatten der Co-Fraktionsvorsitzende Nils Rademacher und Ulrich Felgentreu für die Variante geworben, die Grundschule Altkloster abzureißen und im Jahnstadion neu zu bauen. Sie fürchten, dass die Grundschule in einem so schlechten Zustand ist, dass eine Sanierung am jetzigen Standort keinen Sinn mehr macht. Öffentliche Informationen, wie schlecht die Bausubstanz in Altkloster ist, gibt es nicht. Es gab aber in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme, etwa mit dem Zustand der Turnhalle.

Nach einer intensiven Diskussion verzichteten die Grünen schließlich auf ihren Antrag, Planungskosten für das kommende Jahr für die Grundschule Altkloster in den Haushalt einzustellen.

Stadtbaurätin Michaela Springhorn hatte den Verzicht der Grünen durch ihre Klarstellung des städtischen Fahrplans zur Neuordnung der Grundschulen in der Bauausschusssitzung ermöglicht. „Eine Machbarkeitstudie für die Grundschule wurde in Auftrag gegeben“, sagte Springhorn. Die Stadt hat in diesem Jahr analysiert, wie viele Kinder in den Grundschulen der Stadt unterrichtet werden müssen. Dabei ist herausgekommen, dass der Bau einer neuen sechsten Grundschule notwendig werden könnte (das TAGEBLATT berichtete).

Die vier innerstädtischen Grundschulen platzen aus allen Nähten

Die vier innerstädtischen Grundschulen können keine Schüler mehr aufnehmen. Bei der Analyse ist auch herausgekommen, dass Altkloster demnächst wieder die zahlenmäßig größte Grundschule werden könnte. Der Stadtteil erlebt viel Zuzug. Ältere Einfamilienhäuser werden abgerissen und durch Mehrfamilienhäuser ersetzt.

Jetzt schaut sich die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Grundschulen an, in welchem baulichen Zustand die Gebäude sind und wie die Schüler verteilt werden können. An den Grundschulen Altkloster, Harburger Straße, Rotkäppchenweg und Stieglitzweg gibt es kaum Spielraum. Die Klassen sind voll. Ausnahmereglungen sind für einige Jahre möglich, helfen aber nur dann, wenn für die zusätzlichen Schüler und Schulcontainer Platz wäre.

Neukloster und Hedendorf sind für die Kinder zu weit weg

Die Grundschule Neukloster ist dagegen für Schüler aus der Kernstadt zu weit weg. Das gilt ebenso für die Grundschule Hedendorf. Sie ist seit einigen Jahren eine Außenstelle der Grundschule Altkloster.

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Um die Zahl der Buxtehuder Grundschulen einzuordnen: Die Stadt Stade mit 50.000 Einwohnern hat insgesamt zwölf Grundschulen und „nur“ knapp 10.000 Einwohner mehr. Die Stadt will diese Bestandsanalyse bis Mitte nächsten Jahres abschließen und dann vor den Haushaltsberatungen für 2025 die Politik informieren und die Frage klären, wie es weitergehen soll. Am Ende könnte herauskommen, dass die Stadt eine sechste Grundschule bauen und Altkloster am jetzigen Standort komplett saniert werden muss. An welchem Standort eine neue Schule gebaut werden könnte, ist noch völlig offen.

Kunstrasenplatz im Jahnstadion soll für 300.000 Euro saniert werden

Derweil gibt es unabhängig von der Grundschul-Diskussion vonseiten der Vereine und der Stadt Bemühungen, das Jahnstadion aufzuwerten. Eine gute Nachricht ist, dass der marode Kunstrasenplatz in der zentralen Buxtehuder Sportanlage im kommenden Jahr für 300.000 Euro saniert werden soll. Das Geld ist im Haushalt eingeplant.

Der Kunstrasen im Jahnstadion sorgt regelmäßig für verklebte Schuhsohlen. Im nächsten Jahr soll er für 300.000 Euro saniert werden.

Der Kunstrasen im Jahnstadion sorgt regelmäßig für verklebte Schuhsohlen. Im nächsten Jahr soll er für 300.000 Euro saniert werden. Foto: Battmer

Der Platz wird stark genutzt - auch von vielen Freizeitkickern. Entsprechend groß ist der Verschleiß (das TAGEBLATT berichtete). Auch gibt es aktuell Überlegungen, wie die Beleuchtung der Laufbahn für die Leichtathleten im Jahnstadion verbessert werden kann. Es gibt entsprechende Anfragen aus dem Buxtehuder SV. Ein Teil des Problems scheint zu sein, dass nicht alle den gleichen Informationsstand haben. Das Flutlicht kann auch angestellt werden, wenn die Fußballer nicht trainieren. Diese Information soll jetzt breiter gestreut werden.

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