TAmpel-Bruch in Berlin und Ampel-Panne im TAGEBLATT

Bundeskanzler Olaf Scholz. Foto: Denes Erdos/AP/dpa
Überraschend kam der Bruch der Ampel-Koalition am Mittwoch nicht unbedingt. Überrascht wurden dafür am Donnerstag unsere Leser - nicht gerade positiv.
Landkreis. Die Ampel ist tot, es lebe die Ampel. So ähnlich muss es TAGEBLATT-Lesern vorgekommen sein, als sie am Donnerstag durch die Zeitung oder durchs E-Paper blätterten. „Aus für die Ampel-Koalition“ hieß es da auf der Titelseite. Eine Seite weiter: „Die Ampel bleibt im Krisenmodus“.
Ja, was denn nun? Plötzlich auferstanden? Nein, es war eine Panne.
Ein Beben kommt selten allein
Zur Chronologie: Am Mittwoch folgte nach dem Trump-Beben am Abend das Ampel-Beben. Und für genau diesen Fall hatten die Kollegen wunderbar vorausschauend geplant.
TAGEBLATT-Kolumne
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Die überregionalen Seiten bekommen wir von den Kollegen der Nordsee-Zeitung aus Bremerhaven. Die hatten für die Ausgabe am Donnerstag zwei Szenarien vorbereitet: Hält die Koalition, ist Trump das große Thema auf der Titelseite und auf der zweiten Seite bleibt die Ampel im Krisenmodus. Soweit Szenario A.
Bundespolitik
T Ampel abgeschaltet: So reagieren die Parteien im Landkreis Stade
Zerbricht die Koalition, wird dieses Thema das große auf der Titelseite, Trump dort etwas kleiner und auf der zweiten Seite kommt als Joker die EU-Asylreform anstelle der kriselnden Ampel groß raus. Soweit Szenario B.
Im TAGEBLATT gab es dann aber leider ein Szenario B und A.
Als Titelseite kam aus Bremerhaven spät die aktuelle Version mit der großen Ampel und dem kleinen Trump. So weit, so gut. Von Seite zwei, bei uns in der ersten Version mit der kriselnden Ampel längst verarbeitet, kam aber keine neue - die Kollegen in Bremerhaven hatten es schlicht vergessen, diese Seite nach Stade zu senden.
TAGEBLATT-Zugabe
T Warmduscher in Hedendorf und stehende Ovationen im Stader Rat
Zu ihrer Verteidigung sei erwähnt: Das TAGEBLATT ist eine von vielen Zeitungen, die aus Bremerhaven mit überregionalen Seiten beliefert werden, da können in der Hektik am späten Abend Fehler passieren. Dass es ausgerechnet bei einem bundespolitischen Erdbeben passiert, das viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist dennoch extrem ärgerlich.
Die AfD und die Medien
Apropos Bundespolitik. Führende AfD-Vertreter wie Alice Weigel und Timo Chrupalla nutzen oft Gelegenheiten im Programm öffentlich-rechtlicher Sender, um sich über eben diese zu beschweren. Die AfD fühlt sich bekanntermaßen von den Medien ungerecht behandelt. Talkshows, Politiksendungen und Nachrichten werden aber gerne zur Selbstdarstellung benutzt.
Im Landkreis Stade ist das anders. Die AfD redet zwar inzwischen wieder mit dem TAGEBLATT, bei der Nominierungsveranstaltung für die Bundestagswahl sollen wir aber nicht eingeladen werden. Zumindest wird die Partei unsere Anfrage wohl mit einem Nein beantworten, ein Abstimmungsprozess dazu lief am Freitag noch. Die Tendenz war eindeutig.
Wer die Presse aussperrt, darf sich anschließend aber auch nicht beschweren, wenn die Bundestagskandidaten der anderen Parteien mehr Platz bekommen haben.