TB73 beschädigt: Sperrung an Ostebrücke – Lange Staus drohen
Bei der halbseitigen Sperrung im vergangenen Jahr staute sich der Verkehr bis weit in das Ortszentrum von Hechthausen. Foto: Schröder
Jetzt auch Notreparatur an der B73: Bei den Vorarbeiten zur neuen Ostebrücke ist die alte Querung zwischen Burweg und Hechthausen beschädigt worden. Nun droht Autofahrern eine Geduldsprobe.
Burweg. Die Hechthausener Seite der Ostebrücke der B73 ist ab sofort wieder halbseitig gesperrt. Wie die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Stade (NLSTBV) am Donnerstagnachmittag mitteilt, seien bei den Vorarbeiten für den geplanten Neubau der Brücke zwischen Burweg und Hechthausen Schäden an der Fahrbahn aufgetreten. Mitte Februar waren die Stabilisierungsarbeiten für den rund 28,5 Millionen Euro teuren Neubau angelaufen. Dieser soll bis 2028 rund 40 Meter neben der alten, sanierungsbedürftigen Querung entstehen.
Um den Untergrund herzurichten, müssen unter anderem 7000 Sandsäulen im Boden versenkt werden. Dabei sei es nun zu den Brücken Beschädigungen gekommen, heißt es von der Landesbehörde. Der genaue Umfang der aufgetretenen Schäden werde derzeit noch geprüft, eine erste Notreparatur durchgeführt.
Zunächst sollten Proberöhren im Untergrund versenkt werden. Foto: Egbert Schröder
B73-Notreparatur: Breiter Riss mitten in der Fahrbahn
In den vergangenen Tagen sind an der alten Brücke weitere erhebliche Probleme aufgetreten. „Entlang des Mittelstreifens ist ein Riss entstanden, durch den man problemlos eine Zigarettenschachtel nach unten werfen könnte“, berichtete ein Augenzeuge, der diese Strecke täglich auf dem Weg von und zur Arbeit nutzt. Dieser breite Riss sei im Laufe des Tages notdürftig geschlossen worden. Dass es sich dabei aber um eine dauerhafte Lösung handelt, glaubt selbst die Landesbehörde spricht entsprechend von einer „Notreparatur“.
Wie stark das alte Bauwerk tatsächlich beschädigt ist, kann die Behörde nicht absehen. Droht eventuell sogar eine Vollsperrung dieser wichtigen Verkehrsverbindung zwischen dem Cuxland und dem Kreis Stade?
Halbseitige Sperrung der Ostebrücke zwischen Burweg und Hechthausen
Vorerst wird der Verkehr erneut durch eine Ampelschaltung gesteuert. Diese hatte es bereits im vergangenen Jahres gegeben, sodass es zu Stoßzeiten zu langen Staus an der B73 gekommen war.
Ab sofort muss zudem mit Blick auf die Verkehrssicherheit die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h redudziert werden. Die Landesbehörde bittet um erhöhte Aufmerksamkeit.
Für den Fuß- und Radverkehr gebe es keine Einschränkungen.
Während der fortlaufenden Baumaßnahmen soll es keine Vollsperrungen geben, lautete bis dato das Versprechen.
Schwieriger Untergrund beim Neubau der Ostebrücke
Das Problem beim Neubau der Ostebrücke ist der Untergrund. Dabei handelt es sich in Hechthausen um eine Mischung aus Sand-, Klei- und Torfschichten - nicht gerade die beste Kombination aus Sicht der Ingenieure und Auftraggeber. „Ideal ist das nicht“, hatte Michael Schöne, Bauleiter im NLSTBV, im TAGEBLATT erklärt.
Der Abriss der vorhandenen B73-Brücke ist überfällig. Foto: Schröder/Archiv
Zunächst sollten Probesäulen versenkt werden. Inklusive der Auffschüttung des Sanddammes sollen die Vorarbeiten bis Mitte 2025 abgeschlossen werden.
Dass die alte und täglich von tausenden Verkehrsteilnehmern genutzte Brücke eigentlich schon längst hätte ausgemustert werden müssen, ist seit langer Zeit bekannt. Schon vor über zehn Jahren hatten Fachleute mit Blick auf den Zustand des vorhandenen Bauwerks Alarm geschlagen. „Spätestens 2020“ müsste es einen Ersatz für die baufällige Brücke geben. Punktuelle Sanierungsmaßnahmen könnten den „langfristigen Verfall“ vielleicht verzögern, aber nicht mehr aufhalten. So lautete das Urteil der Experten. (tip)
