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Straßensanierung

TB74-Bauarbeiten Monate hinter dem Zeitplan - Mehrkosten in Millionenhöhe

An der Sanierung der Ortsdurchfahrt Elm (B74) wird seit Monaten gearbeitet. Ursprünglich sah der Zeitplan eine Fertigstellung bis September 2024 vor. Nach Verzögerungen wird nun das zweite Quartal 2025 angepeilt.

An der Sanierung der Ortsdurchfahrt Elm (B74) wird seit Monaten gearbeitet. Ursprünglich sah der Zeitplan eine Fertigstellung bis September 2024 vor. Nach Verzögerungen wird nun das zweite Quartal 2025 angepeilt. Foto: Bick

Die Arbeiten gehen nicht so zügig voran, wie es die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr geplant hatte. Schuld sind ein paar böse Überraschungen. Auch die Kosten schießen in die Höhe. Wann wird die B74 wieder durchgängig befahrbar sein?

Von Theo Bick Freitag, 26.04.2024, 05:50 Uhr

Elm. Der ursprünglich anvisierte Fertigstellungstermin im September 2024 ist nicht mehr zu halten. Realistisch sei die Beendigung der Arbeiten im vierten und letzten Bauabschnitt am Ortsausgang Richtung Stade im zweiten Quartal 2025.

Klar ist ebenfalls, dass die Baukosten den veranschlagten Rahmen von circa 5,4 Millionen Euro übersteigen werden. Zur genauen Höhe könne er zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keine Angaben machen, sagt Michael Schöne, Fachbereichsleiter Bau bei der Landesbehörde.

Arbeiten in den ersten Bauabschnitten fast beendet

Doch es gibt durchaus auch gute Nachrichten: In den ersten beiden Bauabschnitten vom Ortsausgang in Richtung Bremervörde bis zur Brücke über die Elmer Beeke im Ort sind nur noch einige abschließende Arbeiten durchzuführen, die bis Ende Mai abgeschlossen sein sollen.

Zu sehen sind bereits die neuen Querungshilfen (Verkehrsinseln) auf der Bundesstraße, die den einfahrenden Verkehr bremsen sollen. Eine solche Maßnahme ist auch im Abschnitt vier am Ortseingang Richtung Stade geplant und dringend nötig, wie der Ortsbürgermeister Erich Gajdzik betont. Trauriger Geschwindigkeitsrekord: ein Pkw mit 160 Stundenkilometern.

Michael Schöne, Johanna Stelling und Elms Ortsbürgermeister Erich Gajdzik auf einer der neuen Verkehrsinseln in der Ortsdurchfahrt Elm.

Michael Schöne, Johanna Stelling und Elms Ortsbürgermeister Erich Gajdzik auf einer der neuen Verkehrsinseln in der Ortsdurchfahrt Elm. Foto: Bick

Noch in der zweiten April-Hälfte soll in den ersten beiden Bauabschnitten der Einbau der Deckschicht der neuen Fahrbahn erfolgen. Für die Anwohner dieser beiden Bauabschnitte dürfte in Kürze eine spürbare Entspannung eintreten, die Grundstücke wieder uneingeschränkt erreichbar sein.

Schlechtes Wetter sorgte für zusätzliche Verzögerungen

Aktuell werden auf der Baustelle Erdarbeiten für den Gehweg durchgeführt. Die Bedingungen werden durch hohes Baumwurzelaufkommen erschwert, wie die Behörde betont. „Es ist leider so in Ortsdurchfahrten, dass nicht alles vorab so am Schreibtisch geplant werden kann, dass es vor Ort 100-prozentig passt.“ Probleme gab es auch im Untergrund.

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Zum einen stimmte der Verlauf einiger Leitungssysteme nicht mit den Unterlagen überein - Rohre für Hausanschlüsse hätten zum Teil zeit- und arbeitsintensiv händisch unter bestehenden Gasleitungen hindurch verlegt werden müssen. Andererseits stellte sich im Straßenbett verbautes Material als schädlich heraus.

„Trotz aufwendiger und teurer Untersuchungen finden wir im Untergrund von Straßen manchmal böse Überraschungen. Hier in Elm haben wir Stellen erwischt, die in der Voruntersuchung sauber waren, sich aber im Nachhinein als belastet herauskristallisiert haben.“

Trotz teurer Untersuchungen: Im Untergrund der Straße offenbarte sich schädliches Material.

Trotz teurer Untersuchungen: Im Untergrund der Straße offenbarte sich schädliches Material. Foto: Bick

Die Folge sind Kostensteigerungen und weitere Verzögerungen. Zu guter Letzt hätten natürlich die extrem nassen und lang anhaltenden Schlechtwetterperioden in den vergangenen Wintermonaten zu mehreren Wochen Zeitverzug geführt, so Schöne.

Zu temporär starken Einschränkungen dürfte es hingegen in den kommenden Wochen stattdessen in Abschnitt drei zwischen der Brücke über die Elmer Beeke und der Landesstraße Richtung Himmelpforten kommen, wenn dort die Fräsarbeiten an der alten Fahrbahn durchgeführt werden.

„Ab dem 6. Mai soll die Asphaltdecke in Abschnitt 2 eingebaut werden. Dann soll auch das Abfräsen der alten Straßendecke in Bauabschnitt 3 zwischen der Brücke und der L114 beginnen.“

10.000 Fahrzeuge im Monat gezählt

Eine große Belastung für viele Elmer bleibt der Verkehr auf der ortsnahen Umleitung, die beidseitig der B74 durch die Ortschaft führt und eigentlich nur für den Anliegerverkehr und die Schulbusse gedacht ist. „Es ist so, dass viele Verkehre die Umleitungsstrecken im Ort benutzen, die hier gar nicht hingehören“, bestätigt Schöne.

Für den Bundesstraßenverkehr sowie insbesondere für die Schwerlasttransporte sei schließlich eine großräumige Umfahrung ausgeschildert, wie die Behörde bereits vorab auf Anfrage mitgeteilt hatte. Trotzdem rauschen noch immer 10.000 Fahrzeuge pro Monat durch Elm, verweist Bürgermeister Erich Gajdzik auf die regelmäßigen Verkehrsmessungen.

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