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Gastronomie

T„Mein Lokal, dein Lokal“: Das war der dritte Tag des Restaurant-Wettstreits

Erleichert, dass am Ende alles so gut geklappt hat: Phillip Ausborn, Inhaber des Restaurants B'Haven im Schaufenster Fischereihafen in Bremerhaven.Foto: Hartmann

Erleichert, dass am Ende alles so gut geklappt hat: Phillip Ausborn, Inhaber des Restaurants B'Haven im Schaufenster Fischereihafen in Bremerhaven.Foto: Hartmann Foto: Hartmann

Die beliebte TV-Doku-Serie „Mein Lokal, Dein Lokal – der Profi kommt“ checkt diese Woche Restaurants im Großraum Bremen. Aus Bremerhaven ist Philipp Ausborn mit seinem B‘Haven dabei. Am Dienstag lief es für Ausborn gut – obwohl es erst anders wirkte.

Von Maike Wessolowski Donnerstag, 22.02.2024, 13:30 Uhr

Bremerhaven. Wie schlägt sich Philipp Ausborn mit dem Restaurant B‘Haven (Bremerhaven) bei der aktuellen Staffel der Doku-Serie „Mein Lokal, Dein Lokal“? Auf Kabel Eins ist die Serie von Montag bis Freitag ab 17.55 zu sehen.

Mittwoch: Stagge in Osterholz kommt gut an

„Ich kann nur persisch essen, nicht kochen“, sagt Gastgeber Saeed Bahari, der deutsche Küche in seinem Restaurant „Stagge“ in Osterholz kocht und persische Wurzeln hat.

Mike Süsser gefiel das Lokal, doch er hatte auch Kritik: Wenn ein Steak „Strindberg“ heißt, müsse es auch klassisch mit Zwiebel-Senf-Kruste zubereitet werden, sonst benötigt es einen anderen Namen. Auch die Nutzung einer Gewürzpanade und Art der Soßenbindung kam bei ihm nicht so gut an.

Beim Besuch der Gäste lief es aber gut.

Der notorische Nörgler der Runde, Sritharan Paramanandarajah, lief zwar wieder auf Hochtouren (Ein Extra-Dipp zum klassisch angemachten Salat fehlte ihm), was Süsser zur Verzweiflung trieb („Ich sag jetzt besser nichts mehr.“)

Doch am Ende gab auch der Bremer neun Punkte - Katja und Tung jeweils acht Punkte.

Der Bremerhavener Phillip Ausborn zeigte sich wieder als vorbildlicher Gast, der viel lobte, fragte und Kritik sachlich nach persönlichem Geschmack äußerte. Der Bremer Knipp, dessen Zusammensetzung er zuvor auch treffend beschreiben konnte, war ihm am Ende ohne Apfelmus zu mächtig und fettig. Die Beilagen Bratkartoffeln und Kompott wertete er aber als großartig, auch Vorspeise (Kartoffelplätzchen mit Lachs und Krabben) und Nachtisch (rote Grütze) lobte er.

Am Ende zeigte der Bremerhavener echte Fairness und brachte den Konkurrenten mit Vergabe der vollen Punktzahl (10) in Führung. Eine besondere Geste, denn nun führt das Stagge einen Punkt vor Ausborns B`Haven. Die Punkte von Mike Süsser gibt es am Freitag.

Dienstag: So lief es im B‘Haven

Nach einer Stunde Essen und Fernsehen gucken applaudieren die Gäste im B‘Haven kräftig. Phillip Ausborn und sein Team holen am Dienstagabend 34 Punkte und gehen damit an Tag 2 der aktuellen Serie „Mein Lokal, Dein Lokal“ in Führung.

Was im TV serviert wurde, gab es live auch im Restaurant

Ausborn und Küchenteam können das nur bedingt feiern, denn das Restaurant ist voll: Stammgäste und Neulinge. Während die Gäste im Fernsehen sehen, wie ein Cheesesteak entsteht, wird es ihnen auch gleich serviert.

Immer wieder wird es leise im Lokal – die Gäste wollen hören, was Promikoch Mike Süsser sagt. Dass er den „Alte Hafen“ von Bremerhaven mit dem Fischereihafen verwechselt, sei dem Fernsehkoch, gebürtig aus Schleswig-Holstein, verziehen.

Denn er lobte beim Besuch der Seestadt das Ambiente im Schaufenster Fischereihafen, und auch Ausborn wirbt strahlend für die „Fischmeile“. Das sehen viele Menschen, denn die Sendung hat regelmäßig einen Marktanteil zwischen acht bis zehn Prozent.

Promikoch Süsser gab nach Testessen Tipps zum Anrichten und Würzen

Wochen, bevor die Gastwirte einander besuchen, kommt der Promikoch zu Besuch und isst bei Ausborn Limandes mit Zwei-Knollen-Stampf und Gurkensalat. Letzterer schmeckt ihm besonders gut. In der Ausstrahlung zeigt sich, dass es Süsser mag, wenn seine Tipps, die er zu Anrichteweise und Würzung gegeben hat, sofort umgesetzt wurden.

Die feine Bewertung übertraf Ausborns Erwartungen

Am Ende war die Bewertung super und hat Ausborns Erwartungen übertroffen. Die Vorspeisen – Flatbread, Bruschetta mit Garnele, Thunfisch-Carpaccio und Krabbensuppe – bekommen gute Tendenzen.

Bruschetta.Foto: Fröhlich

Bruschetta.Foto: Fröhlich Foto: Fröhlich

„Wenn Liebe auf dem Teller ist, dann fühl‘ ich mich sofort wohl“, sagt Konkurrentin Katja Radvan übe ihren Hauptgang (Limandes) und Tung Pham lobt seinen Matjes-Teller.

Doch den Klassiker nordamerikanischer Steakhäuser – das „Surf `n`Turf-Konzept (Meeresfrüchte und Fleisch) versteht Saeed Bahari nicht. Er kritisiert, dass man sich entscheiden sollte, ob Garnele oder Rindfleisch auf den Burger sollen.

Der Experte nahm das B‘Haven gegen Kollegen-Kritik in Schutz

Und Sritharan Paramanandarajah hat sich ein „Cheese Steak“ bestellt, ohne in der Karte zu lesen, was es ist. Danach beschwert er sich, dass das Ribeye zerschnitten und mit viel Käse vermengt wird. Das ist etwa so, als ob man sich über Hackfleisch und Tomatensoße in einer Bolognese beschwert. Entsprechend empört reagiert Mike Süsser auf diese ungerechtfertigte Kritik und nimmt das „B`Haven“ in Schutz.

Beim Nachtisch - Tiramisu, Crème brûlée und Apple-Pancake - gibt es wenig zu meckern.

Apple-Pancake.Foto: Wessolowski

Apple-Pancake.Foto: Wessolowski Foto: Wessolowski

Crème brûlée.Foto: Fröhlich

Crème brûlée.Foto: Fröhlich Foto: Fröhlich

Gäste fanden: Ausborn hat souverän auf die Kritik reagiert

Für die TV-Zuschauer hat Phillip Ausborn auf die Kritik souverän reagiert, das lobt auch Stammgast Pia Müller. Ihr Freund Nico Zschaler aus Hagen hätte für seinen Burger – der gleiche wie im Wettbewerb – satte neun Punkte vergeben. Und er stellt fest: Mit der Kritik der Köche („Zu große Portionen und zu günstig“) könne man als Gast wohl gut leben.

Gast Nico Zschaler.

Gast Nico Zschaler. Foto: Hartmann

Gast Pia Müller.

Gast Pia Müller. Foto: Hartmann

Ausborns Vater: Mein Sohn stand kurz vorm Explodieren

Phillip Ausborns Vater, Schausteller und Hobbykoch Michael Ausborn, der viele Gerichte mit entworfen hat, weiß aber, dass sein Sohn an dem langen Drehtag und ob der seltsamen Kritik kurz vor dem Explodieren stand.

Er bewundert den Mut seines Sohnes, sich in dieses Fernsehabenteuer zu stürzen und hat einen Verdacht: „Ich bin großer Fan der Sendung, ich glaube, er hat es für mich gemacht“, sagt er schmunzelnd.

Auch den Gästen Kerstin Rubin (Bruschetta / Burger / Crème brûlée) und Marco Schilling (Bruschetta / Limandes / Apple Pancake) hat das Menü geschmeckt, Tendenz: 9 Punkte. „Obwohl ich als Fan des Schaufenster Fischereihafens natürlich befangen bin“, sagt Schilling.

"Mein Lokal, dein Lokal"-Sendung imit dem Bremerhavener Gastronom Phillip Ausborn in seinem Restaurant B'Haven im Fischereihafen. Im Bild: Gast Marco Schilling.

"Mein Lokal, dein Lokal"-Sendung imit dem Bremerhavener Gastronom Phillip Ausborn in seinem Restaurant B'Haven im Fischereihafen. Im Bild: Gast Marco Schilling. Foto: Hartmann

Gast Kerstin Rubin.

Gast Kerstin Rubin. Foto: Hartmann

Der Bremerhavener freut sich, dass zunehmend jüngere Betreiber diese Gastromeile übernehmen und jeder seine eigene Note hat. Das findet er wichtig für den Standort. Ausborns habe sich „wie ein perfekter Schwiegersohn“ gezeigt.

Der junge Gastronom vom B‘Haven war erst nervös, dann erleichtert

Der junge Unternehmer ist erleichtert, dass alles so funktioniert hat. In den vergangenen Tagen vor der Sendung war er sehr nervös. Rückblickend kommt er aber auch zu dem Schluss: „Wow. Aber das mache ich auch nie wieder.“

Montag: So lief es in der Kagi-Bar in Bremen

Am Montag hat Gastwirt Van Tung Pham die vier anderen Gastronomen in seiner Kagi-Bar in der Bremer Fußgängerzone begrüßt. Das Lokal ist kein klassisches Abendrestaurant, erklärt Fernsehkoch Mike Süsser den Zuschauern. Vielmehr ist es ein Schnellrestaurant, in dem aber einiges selbst hergestellt wird und frische Zutaten genutzt werden.

Die Gäste genießen kulinarische Leckerbissen, während die Sendung im Fernsehen im Gastraum ausgestrahlt wird.

Die Gäste genießen kulinarische Leckerbissen, während die Sendung im Fernsehen im Gastraum ausgestrahlt wird. Foto: Hartmann

Davon hat sich Phillip Ausborn (33) aus Bremerhaven gleich überzeugen können – er ließ sich als erster in der Küche zeigen, wie seine Vorspeise „Kimchi“, also eingelegter Chinakohl, hergestellt wird.

Bei Kagi gibt es „Fusion Food“

Die Kagi-Bar serviert „Fusion Food“ - eine Mischung aus vielen Gerichten Japans, Vietnams und Thailands mit europäischer Note.

Das Wissen der anderen Gastronomen über diese Küche schien begrenzt. Deshalb ärgerte sich Mike Süsser über so manche Kritik. Mitstreiterin Katja befand, dass ihre Frühlingsrolle nicht so glatt sei, wie man das kenne. In Vietnam würden diese aus Reispapier gewickelt, das sei so korrekt, weiß Süsser. Und ließ durchblicken: Wer sich nicht auskennt, sollte auch nicht mäkeln.

Sashimi mit Surimi verwechselt: Promikoch Süsser rollte mit den Augen

Saeed Bahari (Stagge in Osterholz) verwechselte dann noch die Rohfischdelikatesse „Sashimi“ mit dem Krabbenfleischimitat „Surimi“. Süsser rollte da mit den Augen.

Richtig sauer wurde er nach der Anmerkung Sritharan Paramanandarajahs (Bombay Restaurant Bremen) über die typische Brühe, die auch der Fernsehkoch gekostet und für sehr authentisch befunden hatte. Die Kritik des Konkurrenten war in etwa: „Zu dünn, zu fad, mach doch wie in Indien die Gewürzmischung Garam Masala oder Tomatenmark dran“. Das ließ Süsser fast verzweifeln. Er schüttelte den Kopf über die „Tendenz 5 Punkte“, die der Mitstreiter vergab.

Philipp Ausborn machte als Gast-Kollege eine gute Figur

Phillip Ausborn machte in diesem Fall eine gute Figur, er stellte viele Fragen und bewertete nur sachlich nach seinem Geschmack. Statt Tofu orderte er im Hauptgang Garnelen. Es gab Lob: Ihm schmeckt „sogar der Kohlrabi, den er nicht so mag“ und äußerte sachlich, was ihm fehlte. Im Hauptgang hätte er gern mehr von dem würzigen Sud gehabt, beim Nachtisch „Matcha-Flan“ war ihm die Bitternote zu stark.

Die Kollegen vergaben zumeist 7 Punkte

Letztlich vergaben alle Mitstreiter jeweils 7 Punkte an die Kagi-Bar, Saeed gab sogar 8. Damit war auch Süsser versöhnt – die Bewertung sei fair und in Ordnung. Das macht 29 Punkte für die Kagi-Bar. Die Punkte vom Promi-Koch gibt es am Freitag. Dann steht der Sieger fest.

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