TBSV: Niederlage zum Auftakt und Hammerlos im DHB-Pokal

BSV-Torhüterin Sophie Fasold zeigte in der ersten Hälfte starke Paraden. Foto: Jan Iso Jürgens
Der BSV verliert zum Auftakt mit 26:31 in Blomberg. Die Torflaute in den ersten 30 Minuten entscheidet die Partie. Außerdem hat der BSV Lospech im DHB-Pokal.
Buxtehude. BSV-Trainer Dirk Leun mag gern Kopfkino. Einen konkreten Tabellenplatz als Saisonziel hat die Mannschaft offensichtlich nicht formuliert. Jedenfalls nicht nach außen. Nach der durchwachsenen Vorsaison und Platz zehn am Ende formuliert der Coach bildhaft, was sich der BSV in der bevorstehenden Spielzeit vornimmt.
Der BSV stehe am Fuße des Berges und müsse sich Schritt für Schritt zum Gipfel kämpfen. Beim Auftaktspiel beim Vorjahreszweiten HSG Blomberg-Lippe hat der BSV als Außenseiter gleich zu Beginn eine Menge Höhenmeter vor sich.
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Nach elf Minuten liegt der BSV vor etwas mehr als 1000 Zuschauern mit 2:7 zurück. Paradox: Denn Dirk Leun bescheinigt seinem Team in einer Auszeit wenige Sekunden zuvor „ein gutes Spiel“. Der BSV erspielt sich eine Reihe von Gelegenheiten. Die Spielerinnen stehen knochenfrei vor Blombergs Torhüterin Melanie Veith. „Augen auf beim Abschluss“, fordert Dirk Leun. „Wir müssen die Dinger nur reinhauen“, ruft Kapitänin Teresa von Prittwitz in die Runde.
Der BSV nutzt seine Chancen nicht
Jolina Huhnstock hat in dieser Phase mehrfach kein Wurfglück. Levke Kretschmann scheitert an Veith oder dem Pfosten. Von Prittwitz kann nicht einnetzen. BSV-Torhüterin Sophie Fasold verbucht bis zur 20. Minute schon sechs Paraden. Mit einer besseren Chancenverwertung würde der BSV hier auf Augenhöhe mit dem Gastgeber spielen.
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Oder um in Leuns bildhafter Sprache zu bleiben: Der BSV hat zwar für das Bergsteigen die richtige Ausrüstung eingepackt, traut sich aber noch nicht so richtig aus dem Basislager heraus.

BSV-Kreisläuferin Jolina Huhnstock scheiterte in der ersten Halbzeit mehrfach an Blombergs Torhüterin Melanie Veith. Foto: Jan Iso Jürgens
Nach 25 Minuten steht es 6:11 aus Buxtehuder Sicht. Die Geduld im Angriff geht dem BSV verloren. Die klaren Abschlüsse, die klaren Chancen. Manchmal fehlt die Cleverness. Blomberg spielt seine Schnelligkeit aus und düpiert den BSV jetzt auch mehrfach im Positionsangriff.
Nur sieben Tore in Halbzeit eins
Die BSV-Defensive verliert ihre Linie. Blomberg hebelt die Abwehr locker aus und führt nach 28 Minuten bereits 14:6. Zur Halbzeit führt der Favorit 14:7. Sieben Treffer in 30 Minuten sind zu wenig für den BSV.
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Kurz vor dem Spiel forderte Leun von seiner Mannschaft Geduld und Überzeugung im Angriff und gegen die schnellen Blombergerinnen einen „maximalen Rückzug“. Das klappt nur bedingt.
Buxtehude kann den Blomberger Lauf nach Wiederanpfiff erst mal stoppen. Spielt auf Augenhöhe. Huhnstock, von Prittwitz, und vor allem Kretschmann verkürzen auf 13:17. Der BSV agiert in dieser Phase auch in der Defensive aggressiver, stört früher das Blomberger Angriffsspiel. HSG-Coach Steffen Birkner zieht den Auszeit-Joker.
Dölle muss zwei Minuten auf die Strafbank
Eine Zeitstrafe für Isabelle Dölle stoppt den Aufwärtstrend der Buxtehuderinnen. Mit Kontern und starken Toren aus dem Rückraum setzt sich Blomberg wieder mit sieben Toren ab. 15:22. Nachwuchstalent Nieke Kühne trifft mehrfach für Blomberg.
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Der Rückstand pendelt sich zunächst bei minus sieben Toren ein. Der BSV scheint schnell zu lernen, wie er mit einem qualitativ besser besetzten Gegner mithalten kann. Teresa von Prittwitz feiert das Kempa-Tor zum 21:27 in der 51. Minute. Isabelle Dölle verkürzt auf fünf. 22:27. Vielleicht ist diese deutlich bessere zweite Halbzeit der erste kleine Schritt in Richtung Gipfel des Berges.
Dirk Leun testet in der Schlussphase das Sieben-gegen-Sechs im Angriff und lässt mit zwei Kreisläuferinnen spielen. Das Spiel ist da schon so gut wie verloren. Aber zum Testen unter Wettkampfbedingungen taugt es allemal. Es klappt nicht alles. Aber der BSV gewinnt wenigstens die zweite Halbzeit.
„Wir müssen das Positive aus dem Spiel mitnehmen und akzeptieren, dass die Qualität bei Blomberg eine andere ist“, sagt Dirk Leun nach dem Abpfiff. Die Hypothek zur Halbzeit sei einfach zu viel gewesen. Dennoch habe seine Mannschaft in der zweiten Hälfte gute Akzente gesetzt, mit der offensiven Deckung oder dem Sieben-gegen-Sechs. „Eine Lehre heute ist, dass wir den Spielfluss aufrecht erhalten müssen und Stoppfouls nicht zulassen sollten“, sagt Leun.
Hammerlos für den BSV im DHB-Pokal
In der Liga geht es am Samstag, 6. September, um 18 Uhr in der neuen Halle Nord mit dem ersten Heimspiel gegen den Thüringer HC weiter, eine in diesem Jahr hoch gehandelte Mannschaft. Der THC wird am letzten September-Wochenende auswärts auch der BSV-Gegner in der zweiten Runde des DHB-Pokals sein. Ein Hammerlos. Dies ergab die Auslosung in Oldenburg. „Der Pokal ist halt kein Wunschkonzert. Die Rollen sind da klar verteilt. Dennoch ist es immer nur ein Spiel“, sagt Dirk Leun.
Die neue Halle Nord wird der BSV unter Wettkampfbedingungen am Mittwoch, 3. September, um 19.30 Uhr in einem Freundschaftsspiel gegen den Zweitligisten HL Buchholz 08-Rosengarten testen.
Die Statistik zum Spiel
BSV: Fasold, Kaminska; Kroepel, Nielsen, Mittag, Hampel 3, Dölle 7, Andresen 1, Kretschmann 7, von Prittwitz 4, Huhnstock 4, Lück.
HSG: Roth, Veith; Rüffieux 3, Jacobsen 3, D. Magnusdottir 5, Kühne 3, Mühlner 2, Pena 7/3, Jaron, Bucher, Tietjen 2, Lepschi, Hauf 4, E. Magnusdottir 2, Njinkeu.
Siebenmeter: BSV 1/0 - HSG 4/3.
Zeitstrafen: BSV 2 (Dölle, von Prittwitz) - HSG 2 (Kühne).
Schiedsrichter: Marvin Völkening/Jonas Zollitsch.
Zuschauer: 1024.
Nächstes Pflichtspiel: BSV -Thüringer HC (Sa., 6. September, 18 Uhr, Halle Nord).
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