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DHB-Pokal

TBSV erreicht Achtelfinale – Norwegerin Rakstad will jetzt durchstarten

Mie Elen Rakstad gilt als wurfstark, konnte das aber in Bad Segeberg nicht ausnutzen.

Mie Elen Rakstad gilt als wurfstark, konnte das aber in Bad Segeberg nicht ausnutzen. Foto: Felix Schlikis/Lobeca.de

Nach einem schwierigen ersten Jahr in Buxtehude ist Mie Elen Rakstad mit einem Sieg in ihre zweite Saison gestartet. Der BSV erreichte am Freitag zwar das Achtelfinale des DHB-Pokals, konnte sich darüber aber nicht freuen.

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Von Tim Scholz
Freitag, 30.08.2024, 22:45 Uhr

Bad Segeberg. Mie Elen Rakstad ist am Freitagmorgen mit einem guten Gefühl aufgewacht. Das erzählt sie wenig später gut gelaunt am Telefon. Rakstad lacht viel, spricht schnell, mischt Deutsch in ihr Englisch und sagt: „It can only get better than my first season.“ Es kann nur besser werden als in meiner ersten Saison.

Selbstbewusst, großgewachsen, wurfgewaltig - so wurde die 24-jährige Norwegerin angekündigt, als sie vor einem Jahr nach Buxtehude kam. Doch es lief zuerst nicht so wie erhofft. Selten konnte sie das für sie typische Spiel aufziehen, selten fand sie eine gute Wurfposition. „Ich war nicht zufrieden“, sagt die 1,83 Meter große Rakstad. Das Auf und Ab ihrer Leistungen zog sie runter.

BSV steht im Achtelfinale

Am Freitagabend startete Rakstad nun in ihre zweite Saison beim Buxtehuder SV. Vor 650 Zuschauern in der Kreissporthalle Bad Segeberg setzte sich der BSV mit 44:31 (22:14) gegen die SG Todesfelde/Leezen durch und steht im Achtelfinale des DHB-Pokals (5./6. Oktober).

Aber so richtig freute man sich beim BSV nicht. „31 Gegentore sind einfach zu viel“, sagt Trainer Dirk Leun und kritisiert die Einstellung seiner Mannschaft: „Wie wir zurücklaufen, wie wir verteidigen, dass wir keine Zeitstrafe kassieren, dass wir nicht hart in die Zweikämpfe gehen. Mit der Leistung gehört Todesfelde nicht in die vierte Liga.“

Der BSV traf auf eine Mannschaft, die das größte Spiel ihrer Vereinsgeschichte erlebte und für die Pokal-Premiere extra in eine größere Halle zog. Die Euphorie war entsprechend groß: Die To/Lee-Fans schminkten sich die Wangen in den Vereinsfarben Gelb und Blau und feuerten beim Einlaufen Lametta-Kanonen ab. Das Lametta baumelte von nun an von der Hallendecke.

Buxtehude nicht am Maximum

Der Viertligist erspielte sich die einzige Führung mit dem 1:0, danach übernahm der BSV, spielte aber nicht am Maximum. Immer wieder technische Fehler, vergebene Chancen, und hinten ließen sich die Buxtehuderinnen zu einfach ausspielen. Nach einer Viertelstunde führte der BSV mit 11:7.

Rakstad hatte noch am Morgen betont, man werde das Spiel ernst nehmen. Kurz vor der Pause führte der BSV mit neun Toren, Todesfelde hatte sich durch eine Rote Karte bereits dezimiert.

Rakstad kam in der 27. Minute für ihre Positionskollegin Isabelle Dölle aufs Feld, bereitete bis zur Pause einen Treffer vor und ließ eine Chance liegen. „Natürlich möchte ich so viel spielen wie möglich“, sagt Rakstad. „Aber jede Spielerin braucht eine gute Partnerin auf ihrer Position. Ich denke, dass Isi und ich gut zusammenpassen und uns gegenseitig gut coachen.“

Rakstad kann „Waffe“ im Rückraum sein

Auch Trainer Dirk Leun hat in der Vorbereitung immer wieder betont, dass er der Halbrechten nach ihrem ersten Jahr, „der Kennenlernphase“, mehr zutraut. „Mie hat sich im Lauf der Vorbereitung stabilisiert und Fortschritte gemacht“, sagt er. „Sie hat jetzt ein besseres Gefühl und kann eine Waffe im Rückraum sein.“

Auch der Faktor Sprache dürfte zur Leistungssteigerung beitragen haben. Zwar bekam Rakstad in der vergangenen Saison schon Deutschunterricht, „aber ich hatte oft Angst davor, mich falsch auszudrücken“, sagt sie.

Nach der Sommerpause kehrte Rakstad aus Norwegen zurück und erzählt, dass ihr danach vieles leichter gefallen sei. „Ich hatte das Gefühl, dass ich das Team jetzt besser kenne und das Team mich.“ Rakstad legte ihre Angst ab und fühlt sich in Gesprächen nicht mehr so gestresst. Leistung und Sprache scheinen sich gegenseitig zu bedingen.

Rakstad kann Wurfgewalt nicht nutzen

In der zweiten Halbzeit baute der BSV seine Führung auf bis zu 14 Tore aus (33:19, 40.), ließ aber eine Phase folgen, die dem Trainer überhaupt nicht gefiel. Wenig Gegenwehr, viele Gegentore. Todesfelde kam in der Schlussphase noch auf zehn Tore heran und vermieste den Buxtehuderinnen die Laune.

Rakstads Einsatz war eine Viertelstunde vor Schluss beendet. Tore: Fehlanzeige.

Die Statistik zum Spiel

BSV: Kuske, Fasold; Kroepel 3/1, Heider 5, Hampel 11/1, Dölle 5, Kähr 4, Reiche 4, Kretschmann 4, Hartstock, Rakstad, Saul 1, Ternede 1, Huhnstock 6

Siebenmeter: BSV 2/3 - SG 2/2

Zeitstrafen: BSV 0 - SG 6

Rote Karte: Schmütz (29., SG)

Nächstes Spiel: Borussia Dortmund - BSV (Bundesliga, Sa., 7. September, 19 Uhr)

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