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Mauersanierung

TBaustelle am Ellerbruchtunnel: Warum es elf Wochen dauert

Das Foto zeigt die Baustelle am Mauerwerk des sogenannten Ellerbruchtunnels in Buxtehude. Am Tag der Aufnahme um 9.32 Uhr waren zwei Bauarbeiter zu sehen.

Das Foto zeigt die Baustelle am Mauerwerk des sogenannten Ellerbruchtunnels in Buxtehude. Am Tag der Aufnahme um 9.32 Uhr waren zwei Bauarbeiter zu sehen. Foto: Sulzyc

Die Dauer der Bauarbeiten entlang der wichtigen Verkehrsachse in Buxtehude erscheint manchen als sehr lang. Bauarbeiter seien selten zu sehen. Das sagt die Kreisverwaltung.

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Von Thomas Sulzyc
Mittwoch, 16.07.2025, 05:50 Uhr

Buxtehude. Die lang anhaltende Sperrung einer Fahrspur auf der Stader Straße entlang der Ellerbruchtunnel genannten Unterführung beschäftigt Autofahrer in Buxtehude. Denn die Baustelle bedeutet ein Hindernis auf der vielbefahrenen Kreisstraße. Was sie so unersetzlich macht: Der Ellerbruchtunnel ist die einzige innerstädtische Querung der Bahngleise.

Nicht die Fahrbahn wird saniert, sondern das Klinkermauerwerk auf beiden Seiten des rund 160 Meter langen Straßenabschnitts. Um eine Vollsperrung zu vermeiden, erfolgen die Bauarbeiten in mehreren Teilabschnitten. Auf diese Weise bleibt nur jeweils ein Fahrstreifen gesperrt - erst stadteinwärts und später stadtauswärts. Seit dem 26. Mai laufen die Sanierungsarbeiten.Teile des Mauerwerks und Fugen müssen gereinigt und erneuert werden. Das Ende der Baustelle: voraussichtlich Mitte August.

Die Ellerbruchtunnel genannte Unterführung in Buxtehude gilt als die wichtigste innerstädtische Möglichkeit für den Autoverkehr, die Bahngleise zu queren.

Die Ellerbruchtunnel genannte Unterführung in Buxtehude gilt als die wichtigste innerstädtische Möglichkeit für den Autoverkehr, die Bahngleise zu queren. Foto: Sulzyc

„Die Baustelle ist ein Ärgernis, bedeutet Zeitverlust“, sagt Dirk Vitow (65) aus Estebrügge. Regelmäßig mindestens an zwei Tagen in der Woche durchfährt er den Ellerbruchtunnel, oft auch an mehr Tagen. Sein Eindruck ist: „Gearbeitet wird, wenn überhaupt, nur gelegentlich.“ Baufortschritt sei kaum erkennbar.

Bauen andere Länder schneller?

Eingerichtet mit Absperrbaken und Verkehrsschildern sei die Baustelle zwar. Maschinen stünden bereit. Aber Bauarbeiter sehe er nur selten oder nie, sagt Dirk Vitow. Aus dem Ausland kennt er das anders. Vitow, der früher bei der Marine auf dem Segelschulschiff Gorch Fock gedient hat, reist viel. In Australien und China habe er gesehen, wie schnell wichtige Straßen repariert werden. „Am Ellerbruchtunnel muss man sich nicht elf Wochen lang aufhalten“, sagt er.

Auftraggeber der Baustelle ist der Landkreis Stade. Das sind die Antworten der Kreisverwaltung auf wichtige Fragen:

Beobachter haben den Eindruck, selten oder nie Bauarbeiter an der Baustelle zu sehen. Ist es richtig, dass Tage ohne Bautätigkeit vorgesehen sind?

Durch die Untersuchungen und Trocknungszeiten zwischen den Arbeitsschritten gibt es immer mal wieder Tage, an denen die Arbeiten ruhen. Gerade die Trocknungszeiten sind für eine fachgerechte Ausführung der Arbeiten notwendig und können bei Nichteinhaltung zu Schäden am neu hergestellten Bauteil bzw. den Bestandsbauteilen führen.

Eine genaue Planung dieser Tage ist nicht möglich, zum Teil handelt es sich auch nur um wenige Stunden eines Arbeitstages. Der Eindruck, die Baustelle sei unbesetzt, wurde zusätzlich durch die Feiertage Ende Mai bis Mitte Juni in der Wahrnehmung verstärkt.

Warum dauern die Arbeiten an dem Mauerwerk eines so kurzen Straßenabschnitts so lange (26. Mai bis Mitte August)?

Nach dem Abbruch des Mauerwerks stellte sich der Bestand anders dar, als es aus den alten Bestandsunterlagen ersichtlich war. Es waren dann weitere Untersuchungen notwendig, die Zeit in Anspruch genommen haben. Die vorgefundenen Sachverhalte waren vor der Ausschreibung der Maßnahme so nicht erkennbar.

Verursachen nicht genutzte Baumaschinen zusätzliche Kosten? Zum Beispiel eine Tagesmiete nur für das Herumstehen?

Die Baumaschinen sind in verschiedene Positionen für die notwendigen Arbeiten einkalkuliert. Es kommt nicht zu einer tageweisen Abrechnung.

Wie ist der Baufortschritt? Droht möglicherweise eine Bauverzögerung?

Aktuell ist die Problematik der unerwarteten Sachverhalte gelöst, und es geht mit den Arbeiten auf der Baustelle voran. Es ist bei einem Bestandsbauwerk allerdings immer möglich, dass unerwartete Dinge auftreten, die zu Verzögerungen führen können.

Was könnte der Landkreis Stade in Zukunft besser machen?

Seine Antwort darauf gibt TAGEBLATT-Leser Dirk Vitow: Die Information der Öffentlichkeit. Er wünsche sich verpflichtende Bautafeln, auf denen Ansprechpartner genannt sind, digitale Baustellenübersichten, Zwischenfreigaben bei längeren Pausen oder Bonus-Malus-Regelungen.

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