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T„Baywatch-Klaus“ bleibt: Vertrag für Fredenbecker Badesee verlängert

„Baywatch-Klaus“ Klaus Kläre hatte sich zum Rettungsschwimmer ausbilden lassen, um den Fredenbecker Badesee weiter betreiben zu können.

„Baywatch-Klaus“ Klaus Kläre hatte sich zum Rettungsschwimmer ausbilden lassen, um den Fredenbecker Badesee weiter betreiben zu können. Foto: Franziska Felsch

Erst die Kündigung, nun die Vertragsverlängerung: Sylvia und Klaus Kläre bleiben die Betreiber des Badesees in Fredenbeck. Und sie haben neue Angebote parat.

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Von Alexandra Bisping
Mittwoch, 26.03.2025, 12:00 Uhr

Fredenbeck. Die neue Badesaison steht vor der Tür und jetzt steht fest: Sylvia und Klaus Kläre bleiben vorerst Pächter des Fredenbecker Badesees. Das bestätigt Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef auf TAGEBLATT-Nachfrage. „Der Vertrag mit den Kläres wurde um zwei Jahre verlängert“, sagt der Fredenbecker Verwaltungschef.

Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde den Kläres gekündigt - und sie nun doch wieder ins Boot geholt. Offiziell starten sie mit ihrem Badebetrieb am 1. Mai. Doch an Wochenenden mit warmem Wetter wollen sie schon früher für ihre Gäste da sein. Auch Neues haben die Betreiber in petto.

So verlief das vergangene Jahr

Wie viele Badegäste es in der Saison 2024 gab? Das können die Kläres schlecht schätzen. „Genug, um es zu wenig zu nennen, aber zu viele, um Ruhe zu haben“, sagt Klaus Kläre mit einem Augenzwinkern.

Sylvia und Klaus Kläre am Fredenbecker Badesee.

Sylvia und Klaus Kläre am Fredenbecker Badesee. Foto: Bisping

Insgesamt hielten sich die Zahlen in Grenzen. „Mai und Juni waren traurig, Juli und August waren gut“, bilanziert Sylvia Kläre. Viele Gäste seien wohl davon ausgegangen, dass der Badesee noch geschlossen sei, vermutet sie. Denn 2023 war schwimmen im Fredenbecker Badesee zeitweise nicht erlaubt - es fehlte ein Rettungsschwimmer. Klaus Kläre wurde deshalb selbst aktiv.

Wie berichtet gelang dem damals 76-Jährigen mit viel Training, unterstützt von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), das erforderliche silberne Rettungsschwimmerabzeichen. Das brachte ihm sogar Aufmerksamkeit in bundesweiten Medien, etwa der „Süddeutschen Zeitung“, dem NDR und der „Bild“-Zeitung. Das Boulevardblatt bezeichnete ihn damals als „Baywatch-Klaus“.

Darum wurde den Kläres gekündigt

Das Problem mit dem fehlenden Rettungsschwimmer war damit behoben, doch es folgte das nächste: Den Kläres wurde von der Samtgemeinde der Pachtvertrag gekündigt. Laut Hartlef geschah das vorsorglich: Die Gemeinde wollte das Areal überplanen. Für die Kläres hätte das ab April 2025 einen Schlussstrich bedeutet.

Der 77-Jährige ist seit 2018 Pächter der Anlage rund um den Badesee. Anfallende Arbeiten erledigen er und seine Frau häufig selbst. Personal zu bekommen sei schwer, sagen die Kläres. Vor allem am Wochenende, wenn das Wetter schön ist. Dann fehlten Servicekräfte, zum Beispiel in der Küche.

Ihren Badegästen wollen die Kläres aber einiges bieten: Außer der bekannten Minigolf-Anlage, die die Ex-Pächter des Nottensdorfer Spielparks mit nach Fredenbeck gebracht haben, gibt es in dieser Saison unter anderem Fußball-Billard, Kinderkarussell, Hüpfburg und Airhockey.

Klaus Kläre in seinem Kiosk am Fredenbecker Badesee.

Klaus Kläre in seinem Kiosk am Fredenbecker Badesee. Foto: Bisping

Gerade macht das Paar die Anlage fit für den Saisonstart, die Zeit nach Vertragsende lassen sie auf sich zukommen. „Wir schauen, was in zwei Jahren passiert“, sagt Klaus Kläre.

Damit starten die Kläres in die neue Badesaison

Früher seien einigen Badegästen Handys und Portemonnaies gestohlen worden. „Da musste ich öfters mal die Polizei rufen“, sagt Kläre. Das habe sich gelegt. Immer noch problematisch sei allerdings, wie einige Gäste mit Müll umgingen. Einige würden einfach alles auf den Boden schmeißen. Dann müsse er Ansagen machen, sagt Klaus Kläre - und sie im Härtefall vor die Tür setzen. Ansonsten heißt es bei den Kläres: wohlfühlen und Spaß haben. „Ich bin selbst gerne hier“, sagt Klaus Kläre. „Bei all den fröhlichen Leuten kann ich eigene Sorgen mal vergessen. Es macht Spaß.“

„Kommt immer sehr gut an": die Kläres auf dem Minigolf-Parcours ihrer Anlage.

„Kommt immer sehr gut an": die Kläres auf dem Minigolf-Parcours ihrer Anlage. Foto: Bisping

Auf die kleinen Gäste freuen sie sich besonders. Eltern, die auf Ruhe hofften, würden möglicherweise nicht fündig. „Kinder wollen toben“, sind sie sich einig. Was bei den Gästen sehr gut ankommen dürfte, ist die neue Softeis-Maschine. Auch Churros soll es geben.

Derweil will die Gemeinde das Gelände überplanen, nebenbei, während der Badebetrieb weiterläuft. Den Fokus will sie auf Bewegung legen. Unter anderem seien Sportangebote wie Beachvolleyball und Beachhandball vorgesehen, sagt Hartlef. Erste Projektskizzen seien bereits entworfen worden.

Zwei Jahre lang bleibt aber alles beim Alten. Dazu gehört in dieser Saison auch der Eintritt: Kinder unter 6 Jahre zahlen nichts, ab 6 bis 17 Jahre kostet es 1 Euro, ab 18 Jahre 2,50 Euro. Mehr unter www.badesee-fredenbeck.de.

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