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TBehördenstreit um Sicherheit verzögert den Fährverkehr nach Neuwerk

Im Hafen an der Alten Liebe wartet das Fahrgastschiff „Flipper“ auf den Einsatz. Eigentlich sollte die Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Neuwerk schon Ende März starten.

Im Hafen an der Alten Liebe wartet das Fahrgastschiff „Flipper“ auf den Einsatz. Eigentlich sollte die Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Neuwerk schon Ende März starten. Foto: Francke

Eigentlich sollte die Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Neuwerk Ende März an den Start gehen. Grund für die Verzögerung sind die fehlenden Seezeichen vor der Insel. Vor allem Insulaner und Urlauber sind dabei die Leidtragenden.

Von Tamina Francke Freitag, 12.04.2024, 16:57 Uhr

Hamburg. Der Fährbetrieb mit der „Flipper“ zwischen Cuxhaven und Neuwerk konnte nicht wie geplant Ende März an den Start gehen. Nach Angaben der Reederei Cassen Eils liegt das an den Seewegen vor der Insel, die bislang nicht mit Priggen, einer Kennzeichnung von Fahrwassern oder Wanderwegen im Wattenmeer, abgesteckt worden sind.

So sei es den Kapitänen nicht möglich, das Fahrgastschiff gefahrlos in den Hafen von Neuwerk einlaufen zu lassen und Gäste sicher auf die Insel und von der Insel zu transportieren, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Kein Verständnis für das zuständige Amt

Dafür, dass die Seezeichen zu dieser Zeit im Jahr noch fehlen, hat Christian Griebel, Ortsvorsteher der zu Hamburg gehörenden Insel, kein Verständnis. „Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt ist zuständig. Der Plan war, dass die Wege entsprechend gepriggt sind. In den letzten Jahren ist man da nachlässiger geworden und hat nicht mehr nachgepriggt oder später angefangen. Auch die Personaldecke ist angeblich nicht dick genug“, beschwert sich der Gastronom und Feuerwehrmann über die Behörde.

„Wo der Haken ist, weiß ich nicht“, erklärt der Insel-Obmann weiter und fügt hinzu, dass der Priel um diese Zeit auch in den vergangenen Jahren auspriggbar gewesen sei. Nach einem Versuch der Reederei, die Strecke abzufahren, habe der Kapitän schließlich entscheiden müssen, dass es ohne die Auspriggung zu unsicher ist.

Touristengeschäft fällt weitgehend flach

Vor allem Urlauber und Inselbewohner seien nun die Leidtragenden – denn ohne Seezeichen kein Fährverkehr und ohne Fährverkehr kein entsprechendes Touristengeschäft auf der Insel. Das habe sich nicht zuletzt in den Besucherzahlen über die Ostertage gezeigt. „Es gab einfach nicht das entsprechende Tagesgeschäft. Bis jetzt weiß man nicht genau, wann sich was tun wird. Ich hoffe einfach, dass verantwortliche Personen die Arbeit aufnehmen“, sagt Griebel.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Elbe-Nordsee in Cuxhaven weist die Anschuldigungen zurück. So sei die Behörde nicht direkt dafür verantwortlich, dass der Fährverkehr zwischen Insel und Festland aktuell nicht stattfinden kann.

„Nur eine von drei Optionen“

Marcel Thies, Fachbereichsleiter Schifffahrt beim WSA, macht auf Nachfrage unseres Medienhauses deutlich, dass die Seezeichen immerhin nicht die einzige Kontrolle des Fahrweges seien. So gäbe es auch die Möglichkeit, die Wege auf einer digitalen Seekarte zu tracken oder das Echolot zur elektroakustischen Messung von Wassertiefen zu nutzen. „Eine von drei Optionen ist nun ausgefallen.

Da sah man es kurzfristig nicht mehr als ausreichend genug, und die Reederei hat die Entscheidung getroffen, dass es doch nicht möglich sei, den Verkehr aufzunehmen. Da Ostern in diesem Jahr früh war, war es sehr ärgerlich, dass das Schiff nicht fuhr“, heißt es beim Amt.

Weiter erklärt Thies, dass man die Auspriggung bis Ende April abgeschlossen haben wolle. Als Gründe dafür, dass die Seezeichen bislang fehlen, nennt er die Sturmflutsaison, die bis Ende März anhielt. Weiter hätten es die Tiden nicht zugelassen, um tagsüber bei Niedrigwasser Arbeiten durchzuführen. Thies betont: „Deutliche Verzögerungen liegen nicht vor.“

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