TBei A/O ist alles auf Kante genäht – Stammkräfte fehlen lange

Die Oberliga-Frauen von der SV Ahlerstedt/Ottendorf müssen in der Rückrunde noch enger zusammenrücken. Foto: Struwe
Kleiner Kader, durchwachsene Vorbereitung und Verletzungssorgen: Die Oberliga-Fußballerinnen der SV Ahlerstedt/Ottendorf kommen mit Sorgen aus der Winterpause. Aber auch mit neuen Lösungen.
Ahlerstedt. „Wir möchten uns in der Hinserie ein gutes Polster erarbeiten, damit wir uns keine Gedanken um den Abstieg machen müssen“, sagte Benjamin Saul vor seiner ersten Saison mit der SV Ahlerstedt/Ottendorf.
Das Ziel hat A/O erreicht. 16 Punkte trennen den Tabellenfünften vom roten Bereich. Der Blick könnte theoretisch sorgenfrei nach oben gehen. Doch stattdessen muss das Trainerteam auf wichtige Spielerinnen verzichten und kreativ werden.
Leistungsträgerinnen fehlen
Mit Kapitänin Juliane Borchard und Kimberly Kaaden (beide Kreuzbandriss) fallen zwei Leistungsträgerinnen bis zum Saisonende aus. Laura Courte plagt sich weiter mit Kniebeschwerden herum und ob Nicol Franke ein Zweitspielrecht für die Oberliga erhält (studiert und spielt auch in Jena), ist derzeit unklar.
Mehr noch: Joline Papke wechselt zum TSV Apensen. „Wir gehen mit einem schmalen Kader in die Rückrunde“, sagt Saul.
Unterstützung für kleinen Kader
Kommen kurzzeitige Ausfälle wegen Erkrankungen oder privaten und beruflichen Termine hinzu, umfasst der Kader nur noch rund 15 Spielerinnen. „Damit wird es in der Oberliga schwer“, sagt Saul.
Unterstützung kommt zwar aus der zweiten Mannschaft, aber deren Saisonziele will man nicht gefährden. Die Oberliga-Reserve spielt in der Bezirksliga um den Aufstieg.
A/O arbeitet an Flexibilität
Da es denkbar ist, dass die verfügbaren Spielerinnen positionsfremd aufgestellt werden, hat Saul vorgesorgt und zuletzt ausprobiert, wer seine Stärken auch in anderen Rollen einbringen kann.
Freyke Rexin etwa legte in der Hinrunde eine beeindruckende Entwicklung hin und sei bereit für den nächsten Schritt. Die 18-Jährige kann ihre flinke und wendige Spielanlage sowohl auf der Außenbahn als auch im Zentrum einsetzen.
„Wir wollen flexibel sein“, sagt Saul. Nur so und mit Qualität von der Bank wird A/O der hohen Belastung der kommenden Woche nicht Tribut zollen müssen.
Spielerinnen haben Plan B
A/O startete zunächst durchwachsen in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. „Training ist witterungsbedingt ausgefallen“, so Saul. Das Team wich daher auf den Kunstrasen in Sittensen aus, um an neuen spielerischen Alternativen zu arbeiten. Bislang griff A/O viel über Außen an. Klappte das nicht, fehlten in der Offensive Lösungen.
Saul: „Wenn künftig Dinge nicht funktionieren, kennen die Spielerinnen einen Plan B.“ In den Vorbereitungsspielen habe das schon gut ausgesehen, sagt Saul, er ist auf das erste Pflichtspiel 2024 gespannt. „Die Mannschaft ist noch spielstärker.“
Mehr Konstanz gewünscht
Das will A/O am Sonntag (13 Uhr) beim TuS Lutten beweisen. Beim 1:1 im Hinspiel gegen den starken Aufsteiger erwischte A/O einen „verschenkten Tag“, so Saul. „Daraus haben wir gelernt.“
A/O möchte gegen Lutten beginnen, konstanter aufzutreten. Immer wieder ließ das Team Punkte liegen, da die Spielerinnen ihr Tempo und spielerisches Niveau nicht über 90 Minuten halten konnten. Saul: „Die Einbrüche führten immer wieder zu Gegentoren.“