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Kinderbetreuung

TBekommt jedes Kind einen Kita-Platz? Das ist der Stand in Horneburg

Die Kita-Plätze steigen in der Samtgemeinde kräftig an - doch es fehlt weiterhin an Personal.

Die Kita-Plätze steigen in der Samtgemeinde kräftig an - doch es fehlt weiterhin an Personal. Foto: Christoph Soeder

Für den Kita-Ausbau hat die Samtgemeinde Millionen investiert. 2025 gibt es mehr Betreuungsplätze - voraussichtlich. Denn ein Brandschaden könnte den Zeitplan sprengen.

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Von Steffen Buchmann
Donnerstag, 23.01.2025, 09:42 Uhr

Horneburg. Neues Jahr, neues Glück: Für Eltern in der Samtgemeinde Horneburg entscheidet sich in den kommenden Wochen, ob ihre Kinder eine Kita besuchen können oder nicht. Doch wie stehen die Chancen, dass angemeldete Kinder dieses Jahr auch wirklich einen der heißbegehrten Plätze erhalten?

Die gute Nachricht: Im neuen Jahr rechnet die Samtgemeinde mit 30 neuen Krippenplätzen (651 insgesamt) und 50 neuen Elementarplätzen (232 insgesamt). Sie investierte im vergangenen Jahr knapp 4 Millionen Euro, um die Kita Kleine Kraniche in Dollern sowie die Kita Moorwichtel in Horneburg zu erweitern.

Termin für Kita-Eröffnung in Horneburg noch unklar

Doch während die Dollerner Kita seine neuen Räume ab Sommer nutzen kann, müssen die Horneburger noch bangen. Ende November 2024 brach in dem Rohbau am Weidenstieg ein Feuer aus - zwei Wochen vorher hatte der Kita-Anbau erst sein Richtfest gefeiert. Polizei und Feuerwehr schätzten den Schaden auf etwa 75.000 Euro.

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Ursprünglich war geplant, dass im September die ersten Kinder dort einziehen sollten. Ob es weiterhin bei diesem Termin bleibt, kann Bauamtsleiter Roger Courtault nicht sagen. Aktuell sei die Versicherung noch mit dem Kita-Brand beschäftigt.

Eltern müssen noch auf Platzvergabe warten

Eltern konnten ihre Kinder bereits Jahre im Voraus online für Betreuungsplätze anmelden, müssen sich für 2025 jedoch noch gedulden. „Die Vergabe ist noch nicht gestartet“, sagt Andrea Hunold, Teamleiterin Bildung und Soziales im Horneburger Rathaus. Die Samtgemeinde entscheidet gemeinsam mit den Leitungen der Kindertagesstätten im ersten Jahresquartal, wer bei der Platzvergabe den Zuschlag bekommt.

Auch stehe noch nicht fest, welche Kinder in die Schule wechseln, sagt Hunold. Daher sei eine Auskunft, ob alle Kinder ein Platzangebot bekommen, noch nicht möglich. 2024 landeten 47 Kinder auf der Krippen-Warteliste, 26 Kinder mussten auf einen freien Elementarplatz warten. In der Samtgemeinde gibt es jedoch auch eine attraktive Alternative zur klassischen Kita: Tageseltern boten 2024 insgesamt 96 Plätze in der Kindertagespflege an.

Samtgemeinde rechnet mit sinkendem Betreuungsbedarf bis 2030

„Für die kommenden Jahre sehe ich uns gut aufgestellt“, sagt Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel auf TAGEBLATT-Nachfrage. Während die Anzahl der Betreuungsplätze steigt, rechnet die Samtgemeinde im Krippenbereich bis 2030 nur mit einem leichten Anstieg bei den zu betreuenden Kindern.

Fraglich bleibt, wie sich der Engpass beim Kita-Personal entwickelt. Im Frühjahr 2024 wandten sich die Rathauschefs und Kitaträger aus dem Landkreis in einem Brandbrief an Kultusministerin Julia Willie Hamburg - wegen extremen Personalmangels. Derzeit gebe es sechs unbesetzte Erzieher-Stellen sowie zwei Teilzeit-Stellen in den 15 Kitas der Samtgemeinde Horneburg, sagt Andrea Hunold.

Auf Grundschulen kommt hohe Belastung zu

Im Elementarbereich sieht die Verwaltung bis 2030 sogar einen Rückgang von aktuell 614 Plätzen auf 548 Plätze. Ein Grund: Die sinkende Geburtenrate in der Samtgemeinde. Während 2020 noch 169 Kinder zur Welt kamen, waren es 2024 nur noch 120 - der niedrigste Stand seit sieben Jahren.

Auf die drei Grundschulen kommt in diesem Jahr jedoch eine hohe Belastung zu. Über 220 Kinder werden im Herbst eingeschult, über die Hälfte davon an der Grundschule Horneburg. In den letzten Jahren steckte der Schulträger gut 20 Millionen Euro in den Schulausbau. Ein neuer Investitionsrekord in der Geschichte der Samtgemeinde - der ein riesiges Loch im Haushalt hinterließ.

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