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Günstiger Wohnraum

TBezahlbares Wohnen: Buxtehude soll Häuser vom Bund kaufen

Reihenhäuser am Tannenweg in Buxtehude sind im Eigentum des Bundes - manche von ihnen stehen leer.

Reihenhäuser am Tannenweg in Buxtehude sind im Eigentum des Bundes - manche von ihnen stehen leer. Foto: Sulzyc

Am Tannenweg in Buxtehude stehen Reihenhäuser teilweise leer. Die Ratsgruppe Die Linke/Die Partei will erreichen, dass die Stadt Buxtehude die unbewohnten Gebäude erwirbt. Doch die gehören dem Bund. Das ist der Grund.

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Von Thomas Sulzyc
Sonntag, 04.02.2024, 07:50 Uhr

Buxtehude. Teilweise leerstehende oder oft nur vorübergehend bewohnte Reihenhäuser am Tannenweg könnten dazu beitragen, bezahlbaren Wohnraum in Buxtehude zu schaffen. Das jedenfalls ist eine Idee der Ratsgruppe Die Linke/Die Partei.

Eigentümerin der Gebäude ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Mit einem Antrag wollen Die Linke/Die Partei erreichen, dass die Hansestadt Buxtehude einzelne, zurzeit nicht bewohnte bundeseigene Reihenhäuser erwirbt.

Die Idee, dem Bund die Gebäude abzukaufen, ist nicht neu. Vor dreieinhalb Jahren beantragte Die Linke das bereits - ohne Erfolg. Anders als damals ist aber mittlerweile die politische Beschlusslage in der Hansestadt Buxtehude.

Eine Million Euro jährlich für bezahlbares Wohnen

Der Stadtrat hat im vergangenen Dezember beschlossen, bezahlbares Wohnen zu fördern. So soll ab 2025 jährlich eine Million Euro dafür ausgegeben werden, dass die Stadt Wohnungen kauft und diese dann an Menschen mit niedrigem Einkommen günstig vermietet. Daran knüpft die jetzige politische Initiative der Ratsgruppe Die Linke/Die Partei an.

Die drei Ratsmitglieder Clemens Ultsch (Die Partei) sowie Susanne Koch und Benjamin Koch-Böhnke (beide Die Linke) seien sich einig: Ein immer wiederkehrender und teilweise viele Monate andauernder Leerstand einiger bundeseigener Reihenhäuser am Tannenweg sei bei dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum den Menschen gegenüber nicht zu verantworten.

„Gerade für Familien mit Kindern und geringerem Einkommen wären diese Reihenhäuser in städtischem Eigentum geeignet, da diese Familien es besonders schwer haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden“, sagt Clemens Ultsch (Die Partei).

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hält überall in Deutschland Wohnraum meist ausschließlich für Bedienstete des Bundes vor - so auch in Buxtehude. Beamte und Angestellte der Bundesbehörden können auf diese Weise nahe am Dienstort und kostengünstig wohnen.

Soldaten lebten früher in den Häusern

Bundeseigene Wohnungen in der Hansestadt Buxtehude gehen auf die frühere Kaserne zurück. Soldaten und zivile Angestellte lebten in den Gebäuden. Nachdem die Bundeswehr den Standort aufgegeben hatte, gingen die Häuser in den Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über.

Wenn keine Bundesbediensteten Interesse bekunden, blieben die bundeseigenen Wohnungen meist leer, sagt Benjamin Koch-Böhnke (Die Linke). Manchmal seien vorübergehend geflüchtete Menschen dort einquartiert worden. Andere Bürgerinnen und Bürger hätten kaum eine Chance, eines dieser Reihenhäuser zu mieten.

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„Ich weiß von einigen Menschen, die schriftlich beim Bundesamt für Immobilienangelegenheiten ihr Mietinteresse bekundeten – sie haben keine Antwort erhalten“, sagt Benjamin Koch-Böhnke.

Die Reihenhäuser am Tannenweg müssten erst einmal grundsaniert werden, sagte eine Bewohnerin der Siedlung dem TAGEBLATT.

Eine Anfrage, ob der Bund grundsätzlich bereit sei, die Reihenhäuser zu verkaufen, ließ die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

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