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Verkehrssicherheit

TBis zu 200 Bäume sollen im Winter in Drochtersen gefällt werden

150 bis 200 Bäume (Beispielfoto) sollen diesen Winter in der Gemeinde Drochtersen gefällt werden.

150 bis 200 Bäume (Beispielfoto) sollen diesen Winter in der Gemeinde Drochtersen gefällt werden. Foto: Knappe

Im Drochterser Gemeindegebiet sollen in diesem Winter bis zu 200 teils alte Bäume gefällt werden. Warum das geschieht und wie der Baumbestand in der Gemeinde gesichert werden soll.

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Von Katja Knappe
Montag, 27.10.2025, 05:50 Uhr

Drochtersen. Erst vor zwei Jahren gab es in Drochtersen einen Kahlschlag, der viele Bürger bestürzte: Das alte Pappelwäldchen zwischen dem Gauensieker Hafen und der Straße Im Neuwerk wurde komplett abgeholzt, rund 100 Bäume fielen der Motorsäge zum Opfer. Ein Großteil der Pappeln sei innen tot gewesen, teilte Bürgermeister Mike Eckhoff damals mit. Winterstürme taten ihr Übriges, einige Bäume waren bereits auf das Areal der Kläranlage gestürzt. Ersatzpflanzungen wurden später an anderen Stellen in der Gemeinde getätigt.

Akute Gefahr für die Verkehrssicherheit

In diesem Sommer wurde laut Gemeindeverwaltung im Zuge der gesetzlich vorgeschriebenen Baumkontrollen in einem beauftragten Baumgutachten festgestellt, dass es in der Gemeinde Drochtersen eine größere Zahl von Bäumen gibt, die erheblich geschädigt und eine akute Gefahr für die Verkehrssicherheit sind. Ein Mitarbeiter des Bauhofs sei die betroffenen Straßen abgefahren und habe die Bäume erfasst. Dabei sei festgestellt worden, dass etwa 150 bis 200 Exemplare gefällt werden müssen.

Daraufhin sei auch eine Baumkontrolle an den Schulbusstrecken durchgeführt worden. Auch hier zeigte sich, dass einige Bäume aus Sicherheitsgründen kurzfristig gefällt werden müssten. Unter den Bäumen seien viele Eschen, die vom Eschentriebsterben betroffen seien, sagt Michael Eckardt vom Bauamt der Gemeinde auf Anfrage. Seit Jahren sterben in Deutschland die Eschen, vor allem an der Pilzerkrankung.

Kranke Bäume stehen verteilt im Gemeindegebiet

Unter den Bäumen, die diesen Winter gefällt werden müssten, seien viele ältere Exemplare, bedauerte Eckardt. Die betroffenen Bäume stünden entlang von kommunalen Straßen verteilt im ganzen Gemeindegebiet - es gibt also keine Baumreihen oder Alleen, die komplett verschwinden. Die geplanten Fällungen sind laut Gemeindeverwaltung bereits durch das Naturschutzamt geprüft und genehmigt worden.

Ersatzpflanzungen könnten 2026 starten

Um die Verluste auszugleichen, sollen im Jahr 2026 die Ersatzpflanzungen beginnen - und zwar dort, wo die kranken Bäume zuvor gestanden haben. Dadurch soll das bestehende Straßenbild weitgehend erhalten bleiben.

Die Gemeindeverwaltung hat inzwischen kalkuliert, wie viel die Neupflanzungen kosten werden: Rund 25.000 Euro werden genannt. Dabei schlagen nicht nur die Pflanzungen zu Buche, sondern auch eine dreijährige Pflege, damit die jungen Bäume in ihrer Entwicklung unterstützt werden.

Dazu gehören das regelmäßige Wässern, ein jährlicher Rückschnitt und das jährliche Ausmähen der Baumscheiben. Das Geld könnte im Haushalt 2026 bereitgestellt werden. Der Bauausschuss der Gemeinde berät am Dienstag, 28. Oktober, 19 Uhr, in der Mensa der Elbmarschenschule darüber.

Genaue aktuelle Zahlen zum Baumbestand in der Gemeinde Drochtersen gibt es nicht. Laut Schätzungen, die allerdings schon ein paar Jahre alt seien, gebe es im Gemeindegebiet im öffentlichen Bereich etwa 9000 bis 11.000 Bäume, sagt Michael Eckardt.

Er hoffe, dass Anfang 2026 die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen seien, ein Baumkataster zu führen. Das ist ein Verzeichnis - heutzutage in der Regel eine digitale Datenbank - das alle relevanten Informationen über die Bäume in einem Gebiet erfasst. Kommunen können hier Daten zu Standort, Baumart, Pflanzjahr, Größe, Vitalität und Zustand von Bäumen sammeln. Jeder Baum erhält hierbei eine Nummer.

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