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Vandalismus

TDemolierter Blitzer in Freiburg: „Neue Dimension der Zerstörung“

Die Blitzersäule wurde durch den Unfall förmlich "geköpft".

Die Blitzersäule wurde durch den Unfall förmlich "geköpft". Foto: Hellwig

Der zerstörte Blitzer von Freiburg hält die Polizei weiter auf Trab. Bis er wieder steht, nimmt der Landkreis weniger Geld ein. Wie hoch ist die Summe, die Raser in die Kreis-Kasse spülen?

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Von Susanne Helfferich
Mittwoch, 19.11.2025, 05:50 Uhr

Freiburg. Noch ist der Verursacher nicht gefunden. Wie Rainer Bohmbach, Pressesprecher der Polizeiinspektion Stade, erklärt, wird wegen Verkehrsunfallflucht und Sachbeschädigung ermittelt. Auf die Frage, ob es einen Abgleich des letzten Fotos gab, auf dem zwei sich überholende Lkw zu sehen sind, verweist er auf die laufenden Ermittlungen.

Die Blitzersäule wurde regelrecht geköpft - ob mutwillig oder versehentlich, ist bislang nicht geklärt. Der Schaden liegt bei 170.000 Euro. Beschädigungen von Blitzern seien in dieser Dimension bisher im Landkreis Stade nicht vorgekommen, so Landkreissprecher Daniel Beneke. Es habe sich allenfalls um Schmierereien oder Zerstörung der Scheiben gehandelt; mal sei auch eine Fuhre Mist über die Messgeräte gekippt worden. „Bisher ließ sich das immer schnell beseitigen“, so Beneke.

Verstöße brachten 2,65 Millionen Euro im Jahr 2024 ein

So bald wie möglich soll der Standort Freiburg-Esch wieder mit einem festen Blitzer bestückt werden, so der Kreissprecher. Doch mit einigen Monaten sei durchaus zu rechnen, bis es so weit ist.

41.014-mal haben die Blitzer des Landkreises im vergangenen Jahr ausgelöst. Das ergibt die Statistik für 2024. Sie erfasst allerdings nur die Geschwindigkeitskontrollen des Landkreises. Mögliche Messungen der Polizei sind nicht erfasst. Die Blitzer-Bußgelder summierten sich im Jahr 2024 auf insgesamt 2,65 Millionen Euro und brachten damit der Landkreiskasse eine fette Einnahme ein.

Die Blitzer-Statistik zeigt auf, dass sich in den vergangenen sechs Jahren die Zahlen stets um die 33.000 Fälle bewegten und damit weitgehend gleich blieben. Die Einnahmen haben sich dagegen mehr als verdoppelt. Hintergrund ist eine Änderung des Bußgeldkataloges: Die Bußgelder wurden stark angehoben. Die eingenommene Summe stieg jährlich an, von 1.059.280 Euro im Jahr 2019 bis auf 2.650.000 Euro im Jahr 2024. Nur im Corona-Jahr 2021 sackten Fallzahlen und Einnahmen ab.

Landkreisweit stehen zwölf stationäre Blitzer

Der Landkreis Stade setzt seit 2007 stationäre Blitzer ein. Letztmalig wurde 2011 die Anzahl der stationären Anlagen auf zwölf erhöht. Seitdem wurde die mobile Messung verstärkt ausgebaut. Der Landkreis Stade verfügt mittlerweile über drei voll ausgestattete Messfahrzeuge. Gestartet wurde 1997 mit einem Fahrzeug. Zudem sind drei Semistationen im Einsatz; also mobile, nur temporär einsetzbare Geschwindigkeitsmessanlagen.

Die Standorte der festen Blitzer sind seit Jahren unverändert. „Obwohl die Standorte bekannt sind, werden dort noch immer Autofahrer geblitzt“, wundert sich Beneke.

Das sind die Standorte:

  • Freiburg-Esch,
  • Wischhafen-Neuland,
  • Düdenbüttel-Grefenmoor,
  • Stade-Hagen,
  • Heinbockel-Hagenah,
  • Kutenholz-Aspe,
  • Hollern-Twielenfleth,
  • Jork-Borstel,
  • Buxtehude-Ovelgönne,
  • Buxtehude-Pippensen,
  • Apensen und
  • Sauensiek.

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