TBoomende Gemeinde: Uwe Arndt will Bürgermeister von Ahlerstedt bleiben

Seit 20 Jahren ist Uwe Arndt Bürgermeister der Gemeinde Ahlerstedt. Foto: Laudien
Ausgeglichener Haushalt und neue Baugebiete: Die Gemeinde Ahlerstedt steht gut da - auch dank Bürgermeister Uwe Arndt. Der will 2026 wieder antreten und hat fünf konkrete Ziele.
Ahlerstedt. Die Kommunalwahl in Niedersachsen am 13. September 2026 wirft ihre Schatten voraus. Seit Harsefelds Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück angekündigt hat, nicht erneut zu kandidieren, steht fest, dass es eine komplett neue Rathaus-Führung geben wird.
„Im März 2027 wird auch Harsefelds Rathaus-Vize Bernd Meinke aufhören, sodass lediglich eine fünfmonatige Übergangszeit zur Einarbeitung für einen Nachfolger verbleibt“, sagt Uwe Arndt. Das hat Ahlerstedts Bürgermeister und Gemeindedirektor zu einer Entscheidung gebracht: „Wenn auch ich jetzt aufhöre, wie geht es dann in Ahlerstedt weiter?“, so der 64-Jährige im Gespräch mit dem TAGEBLATT.
Gründe für die Entscheidung
„Ich habe es mit meiner Familie besprochen und danach beschlossen, weiterzumachen - wenn mich die Wähler haben wollen“, sagt Arndt. Ein weiterer Grund ist auch, dass momentan kein Kandidat als Nachfolger für ihn in Sicht ist. Und das, obwohl Arndt bereits vor der vergangenen Wahl Signale gegeben hatte, dass seine Nachfolge langsam geregelt werden sollte.
Gelebte Tradition
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Nach 20-jähriger Tätigkeit als Bürgermeister und 15 Jahren als Gemeindedirektor können sich viele Ahlerstedter wohl nur schwer jemand anderen an der Spitze der Gemeinde vorstellen. Arndt ist als Mann der klaren Worte bekannt und beliebt; einer, der alles regelt. „Ich bin hier die Eier legende Wollmilchsau“, gibt er zu. Eine Person, die viele Aufgaben erfüllt, mit viel Heimatliebe für jedes einzelne Dorf.
Für Ahlerstedt in der Rolle des Gemeindedirektors
Bereits bei der Kommunalwahl 2021 erhielt Arndt auf Ebene der Samtgemeinde Harsefeld und der Gemeinde Ahlerstedt jeweils die meisten Stimmen. Die Freie Wählergemeinschaft in Ahlerstedt erzielt Bestwerte. Dass der ehrenamtliche Bürgermeister für seine Verwaltungstätigkeit als Gemeindedirektor lediglich eine Aufwandsentschädigung von 350 Euro monatlich erhält, wissen wohl die Wenigsten.
„Meine Bürotür steht wochentags offen und nicht selten kommen Bürger spontan vorbei, um mal kurz etwas mit Uwe zu klären, das vom Gemeinderat in abendlichen Sitzungen noch abgestimmt wird“, schildert Arndt sein Tagesgeschäft. Ein Vollzeitjob. Und wie finanziert Arndt seinen Lebensunterhalt? „Ich bekomme Rente“, sagt der 64-Jährige, der mit seiner Familie in Oersdorf lebt.
Mehr als 5000 Einwohner und ein ausgeglichener Haushalt
Seit 1972 besteht Ahlerstedt aus den ehemaligen Gemeinden Ahlerstedt, Ahrensmoor, Ahrenswohlde, Bokel, Kakerbeck, Oersdorf, Ottendorf und Wangersen. Durch das niedersächsische Modellprojekt der Sozialen Dorfentwicklung hat sich die Gemeinde mit mittlerweile mehr als 5000 Einwohnern enorm weiterentwickelt.
Ahlerstedt hat aktuell einen ausgeglichenen Haushalt mit einem Investitionsvolumen von knapp 1,94 Millionen Euro. Die Mittel fließen unter anderem in den Neubau der Kita Ahrenswohlde und den Endausbau des Neubaugebiets „Lehmbrook II“. Die Maßnahmen sollen die Gemeinde Ahlerstedt für die Zukunft wappnen.
Ziele für die neue Wahlperiode
Für eine nicht unwahrscheinliche nächste Amtszeit hat sich Uwe Arndt, der auch wieder für den Stader Kreistag kandidieren will, bereits Ziele gesteckt: Bessere Ärzteversorgung, Gewerbeerweiterung für mehr Arbeitsplätze, Wärmeplanung und eine Windpark-Erweiterung, von der die Bürger profitieren.
Bei einer geplanten Photovoltaik-Freiflächenanlage hat sich der Gemeinderat kürzlich einstimmig gegen das Projekt entschieden. Gründe: Ahlerstedts starke Viehveredelung, die für Tierzucht und -haltung eine Bodenbewirtschaftung benötigt sowie fehlende Infrastruktur für den Netzausbau.
Weiterer Punkt auf Arndts Agenda: Die Struktur der Gemeindeverwaltung muss in den kommenden fünf Jahren unbedingt verändert werden, denn mit 70 wolle er definitiv nicht wieder kandidieren.
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