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Landgericht Stade

T„Bringe dich um“: Mann sticht in Cuxhaven auf Mitbewohner im Schlaf ein

Blick in Saal 209 des Landgerichts Stade

Blick in Saal 209 des Landgerichts Stade (Archivbild). Foto: Koppe

Kurz vor Heiligabend wurde ein 48-jähriger Mann schwer verletzt, nachdem ein Streit mit seinem Mitbewohner in Cuxhaven eskaliert war. Nun muss sich der 65-Jährige vor dem Landgericht Stade verantworten. Die ersten Details zur Tat wurden bekannt.

Von Lennart Keck Mittwoch, 08.05.2024, 17:20 Uhr

Stade. Im vergangenen Jahr wurde ein 48-jähriger Mann kurz vor Heiligabend schwer verletzt, nachdem ein Streit mit seinem Mitbewohner eskaliert war. Nun muss sich der 65-Jährige vor dem Landgericht Stade wegen schwerer Körperverletzung und versuchten Mordes verantworten. Am vergangenen Freitag wurde die Anklage verlesen.

Es war am 22. Dezember 2023 gegen 19.40 Uhr als sich der Angeklagte und sein Mitbewohner zu einem Trinkgelage in der gemeinsamen Küche eines Wohnheims in der Altenwalder Chaussee getroffen haben sollen. Aus ungeklärter Ursache kam es zu einer zunächst verbalen Auseinandersetzung.

Im Verlauf des Streits soll der 65-jährige Angeklagte mit ukrainischer Staatsangehörigkeit seinem Mitbewohner zweimal mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, wodurch dieser Schwellungen und Platzwunden an Stirn und Lippe erlitt.

Daraufhin soll der 48-Jährige in Verteidigungsabsicht eine in der Nähe stehende Wodka-Glasflasche ergriffen und dem Angeklagten auf den Kopf geschlagen haben. Dieser erlitt eine Kopfprellung und die Auseinandersetzung wurde beendet.

In Cuxhaven: Zweiter Angriff folgte kurze Zeit später

Anschließend hätten sich der Angeklagte und der Zeuge in das gemeinsame Wohnzimmer begeben, wo sich der Angeklagte auf die Couch gesetzt und der Zeuge sich ins Bett gelegt und die Augen zum Schlafen geschlossen habe. „Der Angeklagte fasste jedoch den Entschluss, den Zeugen zu töten“, las der Staatsanwalt weiter vor.

„Zu diesem Zweck holte er aus der Küche ein Küchenmesser mit einer 15 Zentimeter langen Klinge. Mit diesem Messer bewaffnet kehrte er in das gemeinsame Zimmer zurück.“

Attacke in Cuxhaven: Ohne Vorwarnung zugestochen

Dort habe er plötzlich und ohne Vorwarnung auf den Zeugen eingestochen und ihn unterhalb der Brust getroffen. Dieser sei daraufhin aufgewacht und habe den folgenden zweiten Stich abgewehrt, indem er den Arm des Angeklagten festgehalten habe.

„Ich bringe dich um“, rief der 65-Jährige, während ihn sein niedergestochener Mitbewohner entwaffnete, das Messer zwischen Klinge und Griff zerbrach und unter das Bett warf. Ein weiterer Angriff konnte so verhindert werden.

Durch den Stich in die Brust erlitt das 48-jährige Opfer eine 2,3 Zentimeter tiefe Stichwunde. Das Küchenmesser hatte beim Stich die Lunge durchbohrt, sodass der Zeuge zwischenzeitlich in Lebensgefahr schwebte.

Nach Messer-Attacke in Cuxhaven: Keine Stellungnahme des Angeklagten

Außer der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft gab es am ersten Verhandlungstag am Freitag keine Stellungnahme des Angeklagten. Das Tatopfer wurde erst zu einem späteren Termin geladen.

Es wurde jedoch bekannt, dass es noch zwei weitere Verfahren gegen den Angeklagten gibt, die zwar eingestellt wurden, in denen es aber ebenfalls um Vorfälle in der Unterkunft in Cuxhaven geht.

Da die Akten interessant seien, sollen sie dem Verteidiger des Angeklagten sowie der Staatsanwaltschaft vor dem nächsten Termin in Kopie übersandt werden.

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