TBundesliga-Dino am Ende? BSV-Neuzugang Andresen über das Verlieren

Johanna Andresen im Duell mit ihrem zukünftigen Verein. Foto: Jan Iso Jürgens
Bayer Leverkusen hat in dieser Saison bereits 21 Niederlagen kassiert. Wie ist es, ständig zu verlieren? BSV-Neuzugang Johanna Andresen berichtet.
Buxtehude. Am Wochenende gab es wieder nichts zu holen. Bayer Leverkusen unterlag dem Buxtehuder SV mit 19:30. „19 Tore sind dann einfach zu wenig, damit gewinnt man kein Spiel in der ersten Liga“, sagt Johanna Andresen nach der Niederlage gegen ihren zukünftigen Verein.
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So beendete der TSV Bayer 04 Leverkusen - Gründungsmitglied der Bundesliga und mit zwölf Titeln Rekordmeister - die Hauptrunde mit 1:43 Punkten auf dem letzten Platz. Ist der Dino ausgerechnet in seiner 50. Bundesliga-Saison am Ende?
Das sind die Probleme in Leverkusen
Andresen hatte schon vor der Saison damit gerechnet, dass es schwer werden würde. Schließlich verlor Leverkusen einige Leistungsträgerinnen und konnte die Abgänge nicht adäquat ersetzen. Der Grund: Der Verein - die erfolgreichen Fußballer sind in eine GmbH ausgegliedert - steckt in finanziellen Schwierigkeiten.
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So startete Leverkusen mit einem kleinen und jungen Kader in die Saison. „Ich habe gehofft, dass wir ein paar Punkte holen“, sagt Andresen. Doch es reihte sich Niederlage an Niederlage - 21 von 22 Spielen gingen verloren.
Und nicht nur deshalb sorgten die „Werkselfen“ für Schlagzeilen. Im Februar trat Andreas Thiel („Der Hexer“) als Abteilungsleiter zurück, verbunden mit der Frage, wie es in Leverkusen weitergeht. Selbst ein Rückzug aus der Bundesliga stand im Raum. Zudem kündigten immer mehr Spielerinnen ihren Abschied zum Saisonende an, darunter Andresen und Christin Kaufmann, die beide zum BSV wechseln.
Andresen wächst mit der Situation
Kann man das ausblenden? „Teils, teils“, sagt Andresen. „Man bekommt es natürlich mit und sagt sich dann: Wir müssen weitermachen, das Beste rausholen.“ Und das ständige Verlieren? „Es ist mental sehr schwer, sich immer wieder aufzuraffen, wenn man so wenige Erfolgserlebnisse hat“, sagt die Rückraumspielerin. „Aber ich bin ehrgeizig und will mich in jedem Spiel verbessern.“

Johanna Andresen spielt seit 2023 bei Bayer Leverkusen. Foto: Jörg Dembinski/BSV (nomo)
In der vergangenen Saison kam Andresen als Bundesliga-Neuling nicht so oft zum Einsatz. Jetzt übernimmt sie im kleinen Kader viel Verantwortung und ist nach Christin Kaufmann Leverkusens beste Torschützin. „Auch wenn die Gesamtsituation nicht so rosig ist, kann ich einiges mitnehmen und daran wachsen“, sagt Andresen, die gegen Buxtehude dreimal traf.
Fast mit der Schwester in einem Team
Der Wechsel zum BSV habe aber nichts mit der prekären Lage in Leverkusen zu tun, sagt Andresen. Es gab andere Gründe: „Es ist vor allem die Nähe zu meiner Heimat.“ Die gelernte Physiotherapeutin kommt aus Flensburg und spielte lange beim TSV Nord Harrislee.

Mit ihrem Wechsel wird Johanna Andresen näher an ihrer Heimat sein. Foto: Jan Iso Jürgens
Über das Angebot aus Buxtehude hat sich Andresen auch deshalb gefreut, weil ihre Schwester Marie dort bis zu ihrem Karriereende im vergangenen Jahr zwei Spielzeiten aktiv war. „Sie hat mich natürlich auch beraten und gemeint, dass Buxtehude gut zu mir passt“, sagt Johanna Andresen.
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Fast hätte es sogar geklappt, dass die Schwestern zusammen spielen. Auf der Suche nach einer neuen Torhüterin fragten die BSV-Verantwortlichen auch bei Marie Andresen an, erhielten aber eine Absage. „Das ist ein bisschen schade, aber ich kann ihre Entscheidung verstehen“, sagt Johanna Andresen. Ihre Schwester ist Lehrerin und lebt in Bremen.
Saison zehrt an den Kräften
In Leverkusen will Andresen bis zum Schluss alles geben. Durch den neuen Modus wäre es sogar möglich, den Klassenerhalt ohne einen einzigen Sieg in der Hauptrunde zu schaffen. In den Play-downs ermitteln die vier schwächsten Teams, darunter der BSV, den Absteiger. „Wir werden mit allen Mitteln versuchen, das zu verhindern“, sagt Andresen.
Wie froh wird sie sein, wenn die Saison vorbei ist? Johanna Andresen überlegt. „Ich spiele sehr gerne Handball, aber es ist auch ganz schön, mal durchatmen zu können.“ Die Saison zehrt an den Kräften.
Abgänge auf der Trainerbank
Seinen Abschied zum Saisonende hatte Buxtehudes Co-Trainer Adrian Fuladdjusch bereits frühzeitig angekündigt. Nun steht fest: Der 37-Jährige wird Nachwuchskoordinator bei der JSG Balingen-Weilstetten, dem Unterbau des Zweitligisten HBW. Fuladdjusch kam 2021 zum BSV und trainierte auch den BSV II und die A-Jugend.
Auch Jugendtrainer Max Gutzeit wird den Verein wieder verlassen, um als Software-Entwickler zu arbeiten. Der 29-Jährige war erst im Oktober 2024 zum BSV gekommen. „Wir hätten gerne weiter mit Max Gutzeit zusammengearbeitet“, sagt Manager Peter Prior. Gutzeit war zuvor Jugendkoordinator bei Werder Bremen und wurde nach kurzer Zeit freigestellt. In einem Medienbericht wurden schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben.