TBundesligsten spielen in Fredenbeck um den Mohr-sports-Cup

In den vergangenen drei Jahren gewann jeweils die A-Jugend des Buxtehuder SV den Mohr-sports-Cup in Fredenbeck. Foto: Berlin
Mit dem Mohr-sports-Cup steht in Fredenbeck ein hochklassiges Handball-Turnier für A-Juniorinnen auf dem Programm. Das Turnier ist nicht nur für Spielerinnen interessant.
Fredenbeck. Turnierchef Hajo Klintworth erzählt beim Pressegespräch von den Anfängen des Mohr-sports-Cups in Fredenbeck. Klintworth muss schmunzeln. „Die Leute haben mich damals für verrückt erklärt“, sagt er.
Vor vier Jahren steckte Deutschland noch mitten in der Corona-Pandemie. Eigentlich ein ganz schlechter Zeitpunkt, um ein hochkarätiges Jugendhandball-Turnier für A-Juniorinnen aus der Taufe zu heben.

Sponsor Jürgen Steeneck (links) von Mohr und Turnierchef Hajo Klintworth von der JSG Fredenbeck/Stade/Harsefeld. Foto: Berlin
Sechs Teams gingen 2021 bei der Erstauflage an den Start. Alle Spielerinnen, Trainer und Betreuer mussten ins Testzentrum, bevor sie in die Geestlandhalle durften. Auf den Tribünen saßen sie voneinander getrennt.
Heute hält Klintworth niemand mehr für verrückt. Volker Mohr vom gleichnamigen Hauptsponsor in Dollern sagt: „Er hat in schwierigen Zeiten Ideen entwickelt, die heute noch Substanz haben.“
Sechs Bundesliga-Teams am Start
Mittlerweile gilt der Mohr-sports-Cups in Fredenbeck als etabliertes Turnier. In diesem Jahr treten zehn Mannschaften in zwei Gruppen gegeneinander an.
Darunter sind sechs Teams aus der Bundesliga: die gastgebende JSG Fredenbeck/Stade/Harsefeld, Hannover-Badenstedt, Bad Schwartau, Handewitt, der Buxtehuder SV und der Bergische HC. In der Regionalliga spielen Werder Bremen, Aldekerk und der HSV Magdeburg.
Turnierchef Klintworth hat zudem Quintus aus der Nähe von Rotterdam in den Niederlanden eingeladen - eine Talentschmiede des Nachbarlandes. Klintworth sieht Hannover-Badenstedt und VfL Bad Schwartau in der Favoritenrolle.
Die Gruppenspiele beginnen am Samstag, 30. August, um 9 Uhr in der Geestlandhalle. Sonntag, 31. August, stehen wiederum ab 9 Uhr die letzten Gruppenspiele an, bevor es ab 12.20 Uhr in die Platzierungs- und K.o.-Spiele geht.
Das Finale ist um 16.20 Uhr angesetzt. Die erste Auflage des Turniers gewann 2021 der VfL Oldenburg. Danach holte die A-Jugend des Buxtehuder SV drei Mal in Folge den Wanderpokal.
Schlafen auf Isomatten im Klassenraum
Alle Spielerinnen schlafen in der benachbarten Schule unter einem Dach: in den Klassenräumen auf mitgebrachten Isomatten. Die Kantine der Schule nutzen die Teams gemeinsam.
„Es gibt eine Top-Zusammenarbeit mit Schule und Hausmeister“, sagt Klintworth. Und die spartanische Unterbringung gelte als Teambuilding. „Da entstehen richtige Freundschaften“, sagt Klintworth. Die Vereine spielen gemeinsam Foodgolf in Deinste, grillen und treten auf der Platte gegeneinander an.
Hauptsponsor Mohr ist von Anfang an dabei. Geschäftsführer Jürgen Steeneck sagt, das Unternehmen mache das, um den Leistungssport und den Breitensport in der Region zu unterstützen. Als Preise hat Mohr sports Gutscheine ausgelobt.
Handball 3. Liga
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Das Turnier gilt aufgrund seiner sportlichen Qualität außerdem als Plattform für Schiedsrichter-Talente. Erfahrene Unparteiische wie das Bundesliga-Gespann Jannik Otto und Raphael Piper bilden während des Wochenendes den ambitionierten Nachwuchs aus. Otto stammt selbst aus Fredenbeck.
Schiri-Talente schaffen es bis in die Bundesliga
Vier Nachwuchsgespanne pfeifen die Spiele der A-Juniorinnen. Otto, Piper und das Ausbilder-Team zeichnen die Spiele auf, analysieren die Schiedsrichterleistungen und geben direkt Feedback nach dem Abpfiff.
„Der Mohr-sports-Cup bietet jungen Gespannen ein ideales Umfeld, um sich unter realen Wettkampfbedingungen weiterzuentwickeln“, sagt Otto. Das Konzept geht auf.

Das in der Bundesliga etablierte Schiedsrichtergespann Jannik Otto (links) und Raphael Piper bildet während des Turniers Schiri-Talente aus. Foto: Jan Iso Jürgens (Archiv/nomo)
Mehrere Schiedsrichter, die beim Mohr-sports-Cup gepfiffen hätten, seien heute selbst im Bundesligakader des Deutschen Handball-Bundes (DHB) angekommen.
Neben Moritz Hartmann und Nils Hennekes, Denis Seidler und Dustin Seidler pfeifen auch Janica und Kim Büschgens sowie Fabian Förster und Felix Mayer Spiele in der Bundesliga. „Der Cup in Fredenbeck hat sich damit zu einem Sprungbrett für Talente entwickelt“, sagt Otto.
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