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Wirtschaft

TBuxtehude: Dammann Absperrungen ist insolvent

Es soll ein Leben nach der Insolvenz geben: Klaus Peter Dammann plant einen Neustart.

Es soll ein Leben nach der Insolvenz geben: Klaus Peter Dammann plant einen Neustart. Foto: Wisser

Klaus Peter Dammann ist mit seinem Absperr-Unternehmen europaweit tätig - und will jetzt sein Lebenswerk retten. So soll das gelingen.

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Von Karsten Wisser
Samstag, 08.03.2025, 11:50 Uhr

Buxtehude. Dammann Absperrungen aus Buxtehude ist ein international gefragter Spezialist für die Sicherung von bedeutenden Sportgroßveranstaltungen und sonstigen Events. Deshalb ist die Nachricht erst einmal ein Schock: Der renommierte Unternehmer Klaus Peter Dammann (65) hat für die Firma Insolvenz angemeldet. Er ist seit 31 Jahren in der Branche tätig. Seine Firma kommt immer dann zum Einsatz, wenn etwas abgesperrt werden muss.

Buxtehuder Gitter bei Fußball-WM im Einsatz

Dammanns Gitter sicherten zum Beispiel die Fußball-Weltmeisterschaften in Südafrika 2010 ab und waren auch bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland als Absperrungen aufgebaut. Die Spiele des HSV verfolgt Dammann nicht nur als Fan live im Stadion - dort ist sein Unternehmen bereits seit 28 Jahren als Dienstleister tätig. In der Straße Am Fruchthof 4 in Buxtehude ist die Firma seit zehn Jahren beheimatet. Vorher war der Firmensitz Neu Wulmstorf.

Die Firma Dammann Absperrungen war bisher europaweit im Einsatz.

Die Firma Dammann Absperrungen war bisher europaweit im Einsatz. Foto: Dammann Absperrungen

Alleiniger Grund für den Insolvenzantrag waren laut Klaus Peter Dammann nicht mehr zu überwindende Streitigkeiten und Probleme in der Führung des Unternehmens mit dem neuen Gesellschafter.

Eigentlich wollte Dammann Ende nächsten Jahres in den Ruhestand gehen. Deshalb verkaufte er zum 1. Januar 2024 insgesamt 51 Prozent der Geschäftsanteile seines Unternehmens, blieb aber Geschäftsführer. Für die weiteren 49 Prozent wurde eine Kaufoption zum 1. Januar 2026 vertraglich mit dem neuen Gesellschafter vereinbart. Die internen Schwierigkeiten haben jetzt aber alles verändert und sind in Liquiditätsproblemen und am Ende in der Insolvenz geendet.

„Ohne meine Erfahrung, Kontakte und Wissen funktioniert das Unternehmen nicht“, sagte Klaus Peter Dammann gegenüber dem TAGEBLATT. Er will das Geschäft wieder übernehmen und einen Neustart hinlegen. Das bedeutet, dass er seine von ihm aufgebaute Firma aus der Insolvenz zurückkauft, damit verbunden ist die Sicherung der Arbeitsplätze. Bei einem Betriebsübergang nach §613a BGB ist der neue Besitzer verpflichtet, alle Mitarbeiter zu übernehmen.

Mit solchem Material sichert Dammann Absperrungen vieler großer Sportveranstaltungen.

Mit solchem Material sichert Dammann Absperrungen vieler großer Sportveranstaltungen. Foto: Wisser

Die Dammann-Kunden wurden in einem mit der Insolvenzverwalterin abgestimmten Schreiben informiert. „Ich habe alleine 60 Stunden telefoniert, um die Situation meinen Kunden zu erklären“, sagt Klaus Peter Dammann. Es geht um sein Lebenswerk.

Firma wickelt das Geschäft bis Ende März ab

Dammann liefert mit eigenem Fuhrpark hierzulande und europaweit oft gleichzeitig an mehreren Orten Absperrgitter. Das Leistungsspektrum umfasst die Vermietung, Planung, Erstellung von Zeit- und Einsatzplänen sowie Auf- und Abbau.

„Die weitere Bearbeitung von Anfragen, Angeboten und Aufträgen ist sichergestellt, alle Aufträge werden in Abstimmung mit der Insolvenzverwalterin bis zum 31. März abgewickelt“, sagt Klaus Peter Dammann. Ziel sei es, den Geschäftsbetrieb ab dem 1. April zu übernehmen. Dann will er mit seinem Team und ihm als Mehrheitsgesellschafter mit einer Firma Dammann „neu“ starten. Es werden dann fünf Büro- und 16 gewerbliche Mitarbeiter, ein Fuhrpark mit zwölf Lkw und zehn Mitnahmegabelstapler an den Start gehen.

Erste Aufträge für einen Neustart im April sind da

„Ich bin mir sicher, dass meine langjährigen Kunden diesen nicht leichten Weg mitgehen. Aufträge für einen Neustart gibt es bereits im April. Hier soll Dammann den Marathon in Wien sichern, kurz danach soll das Buxtehuder Unternehmen zum 17-mal die große Radrundfahrt in der Türkei mit sieben Kilometern Absperrgitter beliefern, dafür werden vier Lkw eingesetzt.

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