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Bildung

TBuxtehude bekommt größte Oberschule im Kreis Stade - erheblicher Zeitdruck

Die Realschule Süd ist 25 Jahre alt und damit das neueste Schule in Buxtehude.

Die Realschule Süd ist 25 Jahre alt und damit das neueste Schule in Buxtehude. Foto: Wisser

Sie sind die Dinosaurier des Schulsystems: Hauptschulen und Realschulen. In Buxtehude gibt es beide noch. Das ändert sich mit hoher Wahrscheinlichkeit. Das sind die Gründe.

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Von Karsten Wisser
Freitag, 30.05.2025, 05:50 Uhr

Buxtehude. „Wir kommen alleine nicht mehr weiter“, sagt Jutta Mangelmann. Die Leiterin der Buxtehuder Hauptschule hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Hanka Schwedt, Leiterin der benachbarten Realschule, die Pläne für die neue Oberschule am Schulzentrum Süd in Buxtehude vorgestellt.

„Neubau und Umbau am Schulzentrum Süd sind dringend notwendig. Deshalb haben wir jetzt Stopp gesagt. Planen Sie keine Hauptschule und Realschule mehr“, richtete sich Hanka Schwedt am Dienstagabend an die Mitglieder des Schulausschusses.

Schulgremien stimmen für die Oberschule

Die beiden Schulleiterinnen präsentierten ihre Ideen für die Zukunft der Schulen gestärkt durch die Voten ihrer Schulgremien. An der Hauptschule gab es zwei Enthaltungen, an der Realschule gab es eine Nein-Stimme. Ziel ist es, dass die Oberschule nach den Sommerferien 2026 starten soll.

Jutta Mangelmann und Hanka Schwedt konnten auch die Buxtehuder Politik und die Verwaltung überzeugen. Sie wurden dabei von Axel Keusemann, Dezernent des Landesamts, und Olaf Hesse unterstützt. Hesse ist Schulleiter der Oberschule in Jork. Diese war 2011 die erste Oberschule im Landkreis Stade. Die damalige SPD/CDU-Landesregierung hatte die neue Schulform eingeführt.

Zeitdruck: Entscheidung im Oktober notwendig

Im städtischen Schulausschuss gab es noch keine formale Abstimmung, aber deutliche Signale, dass alle Fraktionen die schnelle Einführung einer Oberschule mit gymnasialem Zweig unterstützen werden. Buxtehude muss als Schulträger bis zum 31. Oktober einen entsprechenden Antrag beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung stellen, um den Termin Sommer 2026 zu schaffen.

Neben den pädagogischen Überlegungen diktieren auch die äußeren Umstände den Trend zur Oberschule.

Oberschule Buxtehude

Oberschule Buxtehude Foto: Wisser

Am Schulzentrum Süd gibt es zu wenig Räume für die insgesamt fast 1900 Schüler in den drei Schulen. Die Realschule hat, anders als eine Oberschule, keinen Anspruch auf pädagogische Stellen.

Schimmel und Lehrermangel beschleunigen den Übergang

Die Hauptschule hat gleich zwei massive Probleme: Das Gebäude ist als Schimmelschule in die Schlagzeilen geraten und müsste in den kommenden Jahren durch einen Neubau ersetzt werden. Außerdem wird es immer schwieriger, neue Lehrer zu finden. Die Buxtehuder Hauptschule ist die Schule mit der schlechtesten Unterrichtsversorgung im Landkreis Stade. „Eine innovative Oberschule zieht Lehrer“, sagte Dezernent Keusemann.

Die Schulleitungen konnten zwei strittige Punkte aufklären. Der erste ist die Größe der Schule: Aktuell haben beide Schulen zusammen etwa 850 Schüler. Die Schulleitungen rechnen damit, dass sie sieben Züge brauchen. „Das sind dann fast 1000 Schüler, und mehr geht dann auch nicht“, sagte Hanka Schwedt. Bei den Grünen und im Schulelternrat war von bis zu neun Zügen die Rede. Das ist vom Tisch.

Muss die IGS einen sechsten Zug bekommen?

Theoretisch könnte jeder Buxtehuder Schüler die neue Oberschule besuchen. Deshalb gab es die Sorge, dass die Stadt die neue Schule zu klein plant. Schulamtsleiterin Claudia Blass stellte aber klar, dass dann eher über einen Ausbau der Integrierten Gesamtschule Buxtehude an der Hansestraße von fünf auf sechs Züge diskutiert werden müsste.

Blass unterstrich auch, dass der Zeitplan die Verwaltung vor Probleme stellt. Im Schulamt wird derzeit unter anderem der Masterplan Grundschule bearbeitet. Mitte Juni soll feststehen, wo die neue Grundschule gebaut werden soll. Trotz ihrer Bedenken ordnete Blass den schnellen Weg aber als „alternativlos“ ein. Sie sagte auch, dass eine Oberschule Buxtehude mit 1000 Schülern die größte Schule dieser Art im Landkreis Stade wäre. Auf dem Gelände befindet sich außerdem das Gymnasium Süd mit ebenfalls knapp 1000 Schülern.

Jeder soll nach seinen Stärken gefördert werden

Mangelmann und Schwedt konnten, unterstützt von Hesse, auch deutlich machen, wieso die neue Schule direkt neben dem Gymnasium Süd einen eigenen gymnasialen Zweig braucht. Damit bekämen Schüler die Möglichkeit, ohne Schulwechsel ihren Stärken und Schwächen entsprechend in leistungsgerechten Kursen unterrichtet zu werden. „Abschulungen machen etwas mit Schülern“, sagte Mangelmann.

An der Oberschule sollen die Klassen fünf und sechs gemeinsam unterrichtet werden. Erst danach geht es in Klassen nach Schulformen getrennt weiter. Auch in dieser Phase soll es viel gemeinsamen Unterricht geben. Zwischen den Klassen sind halbjährliche Wechsel möglich, in dringenden Fällen geht es schneller.

Die Realschule Süd ist 25 Jahre alt und damit das neueste Schule in Buxtehude.

Die Realschule Süd ist 25 Jahre alt und damit das neueste Schule in Buxtehude. Foto: Wisser

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