TBuxtehuder Schulkrise: Wie geht es am Schulzentrum Süd weiter?

Am Schulzentrum Süd in Buxtehude werden Schüler seit Jahren in Containern unterrichtet. Jetzt wird es noch enger am größten Buxtehuder Schulstandort. Foto: Wisser
Zu wenig Klassenzimmer und zu viel Schimmelpilz: Das Schulzentrum Süd ist nicht nur Buxtehudes größter, sondern aktuell auch problematischster Schulstandort. Nun berät die Politik zu dem Thema.
Buxtehude. Dass am Schulzentrum Süd in Buxtehude etwas passieren muss, ist seit Jahren klar. Beheimatet sind dort das Gymnasium, die Realschule und die Hauptschule mit insgesamt knapp 1800 Schülern. Seit Jahren fehlen Klassenzimmer, der Unterricht in Containern ist im Buxtehuder Süden ein fester Bestandteil des Schülerlebens.
Hier findet heute die wichtige Sitzung statt
Fertige Pläne wurden schon einmal umgestoßen. Nachdem die Hauptschule durch massiven Schimmelpilzbefall in die Schlagzeilen gekommen ist, werden die Pläne wohl erneut geändert werden müssen. Heute treffen sich der Bauausschuss und der Schulausschuss zu einer gemeinsamen Sitzung, um die Frage zu klären, wie es weitergehen soll. Die Sitzung in der Integrierten Gesamtschule in Buxtehude beginnt um 19 Uhr.
Lehrermangel
T An diesen Buxtehuder Schulen fällt der meiste Unterricht aus
Am Schulzentrum Süd wurde in der Zeit von September 2019 bis Juni 2020 mit den drei Schulen am Standort ein umfangreicher Beteiligungsprozess durchgeführt. Das Ergebnis war der Campus Süd mit einer Lösung für alle Schulen. Damals wurde beschlossen, die Raumbedarfe für die drei Schulen am Standort zu realisieren.
So sahen die alten Pläne für die Schulen aus
In einem ersten Bauabschnitt sollten in einem Neubau Fachunterrichtsräume für die Haupt- und Realschule errichtet werden. Im zweiten Bauabschnitt sollten ein neues Gebäude mit Räumen für das Gymnasium, ein Selbstlernzentrum und eine Cafeteria entstehen.
Im Rahmen der Priorisierung der Bauvorhaben wurde dann aber entschieden, zunächst die Räume des Gymnasiums zu realisieren, um Haupt- und Realschule Zeit für ihre interne Schulentwicklung einzuräumen. Selbstständige Haupt- und Realschulen gibt es im Landkreis Stade außerhalb der Städte nicht mehr. Die meisten Schulen sind in gemeinsame Oberschulen aufgegangen.
Corona-Krise und Ukraine-Krieg
In einem ersten Schritt sollte dafür ein Oberstufenhaus realisiert werden, um den Schulbetrieb während der Bauphase ungestört zu ermöglichen und anschließend alle Container auf dem Schulgrundstück zurückbauen zu können.
Das ist der aktuelle Sachstand. Geht es nach der Verwaltung, ändert sich das wieder. „Bedingt durch die gesellschaftlich-politischen Herausforderungen der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg verzögerten sich nicht nur die Planungen, sondern auch die schulinternen Entwicklungsprozesse“, heißt es in der Vorlage für die Sitzung.
Kann die Hauptschule saniert werden?
Der bauliche Zustand der Hauptschule und steigende Schülerzahlen verschärfen die Situation zusätzlich. Die Hauptschule ist in den vergangenen Monaten aufgrund von starkem Schimmelpilzbefall in die Schlagzeilen geraten. Als Schimmelschule erlangte sie traurige Berühmtheit. Sie musste über Wochen gesperrt werden. Inzwischen gibt es Zweifel, ob das Gebäude überhaupt saniert werden kann.
Ein weiteres Problem am Schulzentrum Süd: Die schlechteste Unterrichtsversorgung in Buxtehude und im Landkreis Stade hat die Hauptschule Süd (72,3 Prozent). Nummer zwei auf der Negativliste in Buxtehude ist die Realschule Süd (84,3 Prozent). Die schlechte Unterrichtsversorgung trifft auf marode Gebäude und Platznot.