TChirurg und Kunstliebhaber: Stade trauert um Mäzen Dr. Arnd Siegel
Dr. Arnd Siegel wird auf dem Horstfriedhof seine letzte Ruhe finden. Foto: Archiv
Der ehemalige Chirurg, der maßgeblich das kulturelle Leben in Stade prägte, ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Am 2. April gibt es eine Trauerfeier in der St.-Wilhadi-Kirche.
Stade. Stade trauert um Dr. Arnd Siegel, der am 11. März im Alter von 87 Jahren in seiner Wahlheimat Hamburg verstorben ist. Geboren und aufgewachsen ist Siegel in Stade, fühlte sich seiner Heimatstadt auch immer verbunden. So wie viele seiner Familienmitglieder aus der renommierten Ärzte- und Klavierfabrikanten-Dynastie Siegel wird auch er deshalb am 2. April auf dem Stader Horstfriedhof im Familiengrab seine letzte Ruhe finden. Vorher findet um 14 Uhr eine Trauerfeier in der St.-Wilhadi-Kirche statt.
Kleio-Stiftung zum Erhalt von Kulturwerten
Bekannt war der Chirurg im Ruhestand unter anderem als Gründer der Kleio-Stiftung zur Erhaltung von Kulturwerten. Im Jahr 2016 stellte der Kunstfreund der Stadt Stade seine private Gemäldesammlung mit knapp 80 Exponaten als Dauerleihgabe zur Verfügung. Die Sammlung ist inzwischen auf mehr als 130 Werke angewachsen und fällt nun als Nachlass an die Stiftung. Wann und wo die Bilder in Stade ausgestellt werden, steht noch nicht fest.
Alte Tradition
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In den 1980er Jahren hatten Arnd Siegel und seine Ehefrau Dr. Erika Siegel (68†) die Werke von etwa 30 Kreativen auf Auktionen erstanden. Ein Großteil der Bilder entstammt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nur wenige sind danach geschaffen worden. Einen Schwerpunkt bilden Maler des deutschen Expressionismus, aber auch Meister der Abstraktion und des Surrealismus finden sich in der Sammlung. Darunter sind zum Beispiel Werke der Künstler Emil Nolde, Christian Rohlfs, Erich Heckel, Marc Chagall oder Ernst Ludwig Kirchner. Es sei keine Sammlung für den Keller, hatte Arnd Siegel seinerzeit betont. Zu den Kunstwerken habe er über die Jahre ein persönliches Verhältnis entwickelt.
Siegel-Stiftung für den Stader Horstfriedhof
2013 hat Arnd Siegel gemeinsam mit den Stader evangelischen Kirchen eine weitere Stiftung gegründet. Die Siegel-Stiftung für den Horstfriedhof Stade widmet sich dem Erhalt der historischen Kostbarkeiten, der alten Grabstätten und Steine auf dem 1789 eingeweihten Friedhof - dem einzigen Friedhof, der nicht der Stadt, sondern den Kirchen gehört. Ziel ist es, Erinnerungen an die Stader Bürger und Familien zu bewahren und den Friedhof als Ort der Besinnung und des Gedenkens zu erhalten.
Auch in seinem Berufsleben war Arnd Siegel ein Gründer. So gehörte er 1976 zu den vier Gründern der Endo-Klinik in Hamburg. Als Chirurg und Unfallchirurg war Siegel zudem an der Neuentwicklung von Gelenk-Endoprothesen im Allgemeinen Krankenhaus St. Georg in Hamburg beteiligt.