TCombi- und Fachmärkte in Himmelpforten: So soll es weitergehen
Die Bünting Unternehmensgruppe will in Himmelpforten einen Combi-Markt, einen neuen Aldi-Markt und Fachmärkte bauen. Foto: Harry Köster
Wann tut sich etwas hinter dem Steinmetzhaus in Himmelpforten? Das Unternehmen Bünting hat lange um den Bau eines Combi-Marktes gekämpft - und nennt einen neuen Termin.
Himmelpforten. Anfang des Jahres hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg den Weg für die Rodung der Bäume auf dem Areal in Himmelpforten frei gemacht. Mitte Februar wurden die restlichen Bäume gefällt - seitdem ist auf dem Gelände nicht viel passiert, bis auf Sträucher und Gräser, die das Grundstück über den Sommer wieder bewachsen haben.
Bünting hatte im Februar gehofft, noch bis Ostern einen neuen Bauantrag stellen und Ende dieses Jahres mit dem Bau beginnen zu können, aber das hat sich weiter nach hinten verschoben. Auf TAGEBLATT-Anfrage zum aktuellen Stand teilt das Unternehmen aus dem ostfriesischen Leer mit: „Die Bauanträge wurden beim Landkreis Stade eingereicht und befinden sich dort zurzeit in Prüfung.“
Brandschutznachweis zum Antrag nachgereicht
Die Kreisverwaltung bestätigt das. Dort ist der Bauantrag am 4. September eingegangen. Er umfasse das Projekt „Neubau eines Einkaufszentrums mit einem Aldi-, Combi- und zwei Fachmärkten sowie einem Shop im Erdgeschoss und einer Dachgeschoss-Wohnung über den Fachmärkten“.
Beim Landkreis wurde der Antrag in einer formellen Vorprüfung auf Vollständigkeit durchgesehen - der als fehlend festgestellte Brandschutznachweis sei noch angefordert worden. „Der Nachweis liegt seit dem 20. Oktober vor, sodass jetzt die umfassende fachliche Antragsprüfung angelaufen ist“, teilt Landkreis-Pressesprecherin Nina Dede mit.
Baubeginn verschiebt sich
Der mögliche Baubeginn für das Nahversorgungszentrum hänge von der Erteilung der Baugenehmigung ab, so Bünting auf Nachfrage: „Wir gehen derzeit von einem möglichen Baubeginn im zweiten, dritten Quartal 2026 aus.“
Vor dem Baubeginn sind archäologische Untersuchungen des Areals vorgesehen. Die Einkaufsmärkte sollen in direkter Nachbarschaft von Kirche und Steinmetzhaus gebaut werden, das vermutlich auf den Mauern des einstigen Klosters errichtet wurde.

Seit eineinhalb Jahren ist das Grundstück am Kreisel in der Himmelpfortener Ortsmitte und gegenüber des kirchlichen Gemeindehauses (links) wieder zu haben. Foto: Klempow
„Aus der Straßen- und Häuserverteilung seit dem 18. Jahrhundert ist ein zuverlässiges Bild zur Lage der klösterlichen Gebäude nicht abzuleiten“, heißt es auf einer Informationstafel zum Kloster an der Kirche. „Wir werden rechtzeitig vor dem Baubeginn Kontakt mit dem Kreisarchäologen aufnehmen, um das Thema abzuarbeiten“, teilt Bünting mit.
Um die neuen Märkte zu bauen, muss zunächst auch abgerissen werden: Der jetzige Aldi- und ehemalige Rewe-Markt mit Zufahrt von der Bahnhofstraße wird durch den Neubau ersetzt.
Gemeinde will Sahnestück am Kreisel weiterhin verkaufen
Ruhig ist es auch um das Grundstück in der Nachbarschaft: In Sichtweite zum Nahversorgungszentrum, auf der gegenüberliegenden Seite der B73 und des Kreisels, hat die Gemeinde noch immer ihr Sahnestück zu verkaufen. Im ersten Anlauf war der Verkauf gescheitert. Die Gemeinde hatte das Grundstück vor mehr als vier Jahren zum Verkauf ausgeschrieben und sich einen sehenswerten Neubau und eine kombinierte Nutzung mit Wohnungen, Büros, Läden oder Bistro gewünscht.
Im ersten Anlauf hatte ein Entwurf der HanseArt Baukonzepte den Zuschlag erhalten, Bäcker Schrader aus Apensen war als Investor beteiligt. Der zog sich aber aus dem Gemeinschaftsprojekt zurück und legte noch einmal einen neuen Entwurf vor. Schrader bekam nach dem Rückzug der HanseArt Baukonzepte dann im Oktober 2022 den Zuschlag.
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Zur Vertragsunterzeichnung zwischen Gemeinde und Schrader aber kam es nie. Der Investor ließ vor eineinhalb Jahren durchblicken, dass das Projekt durch die Baupreisentwicklung für ihn nicht mehr infrage kommt.
Zugeständnisse bei Nutzungskonzept
Das 2800 Quadratmeter große Grundstück in Himmelpfortens Mitte soll 250 Euro pro Quadratmeter kosten. Bei der späteren Nutzung legt sich die Gemeinde nicht mehr so fest wie im ersten Anlauf. Auch wenn der Verkauf noch immer unter der Überschrift „Inwertsetzung der Fläche am Kreisel“ steht - die Himmelpfortener sind gesprächsbereit mit Blick auf den im ersten Anlauf gewünschten Nutzungsmix. Ansprechpartner für Interessenten ist Gemeindevertreter Frank Buhrmester unter 04144/ 2099107.

Die Bagger sind noch nicht in Sicht: das Areal zwischen Steinmetzhaus und Mühlenstraße. Foto: Klempow
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