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Fußball-Regionalliga

TD/A reicht Lizenzantrag für 3. Liga ein - Was geht für den Dorfverein?

D/A-Präsident Rigo Gooßen will wissen, wie D/A für einen möglichen Aufstieg bezüglich der Auflagen gewappnet wäre.

D/A-Präsident Rigo Gooßen will wissen, wie D/A für einen möglichen Aufstieg bezüglich der Auflagen gewappnet wäre. Foto: Struwe (nomo)

D/A wird die Lizenz für die 3. Liga beantragen. Mit Blick auf die Tabelle mag das träumerisch anmuten. Die Drochterser wollen den schwierigen Prozess aber schon mal durchspielen.

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Von Jan Bröhan
Mittwoch, 15.01.2025, 23:04 Uhr

Drochtersen. Der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel will sich mit dem Lizenzantrag beim DFB auch außerhalb des Spielfelds taktisch wappnen. Die Auflagen für die 3. Liga sind gigantisch.

Vor dem letzten Spiel vor der Winterpause, dem Heimspiel gegen SSV Jeddeloh, sprach D/A-Präsident Rigo Gooßen im Podcast „D/A sind wir zuhaus“ schon von den Schwierigkeiten dieser Lizenzierung, dass D/A aufgrund der sportlichen Aussichten den Antrag aber stellen wolle und müsse.

Dann verlor D/A mit 0:1 gegen Jeddeloh und Tabellenführer TSV Havelse setzte sich mit seinem 1:0-Sieg auf zehn Punkte ab. Gooßen sagte daraufhin, die Pläne wandern in die Schublade, in die „Ablage P“. Am deutlichen Tabellenbild hat sich freilich nichts geändert. Der Tabellenzweite wird aber bis Ende Februar den Lizenzantrag einreichen.

Das sind die Gründe

„Natürlich haben wir sportlich nur geringe Chancen“, sagt Gooßen, „gleichwohl wollen wir sehen, wo es hakt.“

Um zu verdeutlichen, was für ein Auflagenkatalog der DFB für die dritte Profiliga hat und welche Anforderungen gestellt werden, genügt ein lapidar erscheinendes Beispiel von Gooßen: So umfasse allein die Trikotausstattung 48 Seiten!

Die D/A-Verantwortlichen, die schon dreimal erfolgreich ein DFB-Pokal-Spiel im Kehdinger Stadion durchgeführt haben und dabei auch den DFB positiv überraschten, sind „im regen Austausch“ (Gooßen) mit dem Dachverband. „Und wir haben Hilfe von einer Agentur, die auf die Lizenzierung spezialisiert ist.“

Das finanzielle Risiko ist groß

Gooßen spricht im Zuge der Drittliga-Lizenz von zwei Aspekten, die erfüllt werden müssen - da ist der wirtschaftliche sowie der räumlich-technische Aspekt. Beim zweitgenannten werde den kleineren Vereinen „sehr viel abverlangt“.

D/A müsste in eine neue Flutlichtanlage investieren. Diese Maßnahme ist aber sowieso notwendig und zukunftsorientiert - auch ohne Aufstiegsgedanken.

Das Stadion müsste eine Kapazität von 5000 Plätzen haben. Als die 3. Liga zur Saison 2008/09 eingeführt wurde, waren es sogar 15.000. Der DFB schraubte die Auflagen in den Jahren runter. Die Wirtschaftlichkeit der 3. Liga wird von den Vereinen immer wieder thematisiert wie hinterfragt.

Bei den DFB-Spielen griff D/A auf mobile Zusatztribünen zurück. Für die 3. Liga müsste D/A sein Stadion nachhaltig erweitern. Der Verein hat erste Angebote eingeholt. Das bedeutet einen finanziellen Mehraufwand. „Wir hätten aber auch mehr Einnahmen“, sagt Gooßen.

Den größten Knackpunkt stellt die Rasenheizung dar, die in der Profiliga vorgeschrieben ist. Im ersten Drittligajahr gibt es für Aufsteiger eine Ausnahmegenehmigung. Der Verein müsste ein Ausweichstadion haben und bekäme ohne Rasenheizung 375.000 Euro (von etwa 1,4 Millionen) weniger Fernsehgeld.

Im zweiten Ligajahr muss eine Rasenheizung vorhanden sein. Das wäre der größte Kraftakt für D/A. Gooßen, der Kaufmann, sagt, die 3. Liga generiere „mehr Einnahmen“. Er will mit dem Lizenzantrag sehen, was für seinen Dorfverein - in der Theorie - möglich ist.

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