TDas läuft schief bei den Kellerkindern der Kreisliga Stade

Der MTV Himmelpforten ist den Abstiegskampf in der Kreisliga aus den letzten Jahren gewohnt. Foto: FuPa
Die SV Drochtersen/Assel IV, der SV Agathenburg/Dollern und der MTV Himmelpforten stehen in der Abstiegszone der Kreisliga Stade. Warum es nicht läuft - und was die Trainer ändern wollen.
Landkreis. Die Liste der Abgänge bei der SV Drochtersen/Assel IV ist lang. Mika Wehdemeyer, Jannes Staats, Thilo Gooßen, Thore Schnack oder auch Thies von Allwörden stehen nicht mehr im Kader von Trainer Gunnar Ziche.
Der Kaderumbruch sei einer der Hauptgründe, warum D/A IV aktuell Letzter ist, so Ziche. Speziell, dass einige der genannten Spieler relativ spät in den Kader der Bezirksliga-Mannschaft hochgezogen wurden, habe die Vorbereitung auf die Saison erschwert. „Aktuell müssen wir ständig mit Spielern aus der U19 auffüllen“, sagt Ziche.
Den jungen Spieler fehlt noch die Erfahrung
Bei der 1;4-Niederlage bei den VSV II am vergangenen Wochenende sind die Spieler in Ziches Starftelf im Schnitt 20,2 Jahre alt - obwohl mit Patrick Josch (35) und Marcel Stuhr (29) zwei Routiniers auf dem Platz stehen. Dem jungen Team fehle aktuell noch die Erfahrung, um Spiele über die Zeit zu bringen.
„Wir spielen nicht so schlecht, wie es aussieht“, sagt Ziche. Gegen den ASC Cranz-Estebrügge führt D/A IV mit 5:2, verliert noch mit 5:6. Gegen Bliedersdorf spielt Ziches Team lange mit, verwertet aber im Gegensatz zum Gegner die Chancen nicht und verliert 1:2. „Wir kassieren zu einfach Gegentore“, sagt Ziche. 54 Tore fielen gegen D/A IV in zwölf Spielen.
Dennoch glaubt der Trainer an die Fähigkeiten seiner Mannschaft. Sie sei trotz der Abgänge noch spielstärker als letzte Saison, brauche nur die Erfolgserlebnisse. Was dann möglich ist, habe sein Team in Himmelpforten gezeigt, als D/A zur Pause mit 5:0 führte. „Es gilt jetzt, die direkten Duelle zu gewinnen“, sagt Ziche.
Agathenburg will ergebnisorientierter spielen
Ein ähnliches Problem hat der Aufsteiger SV Agathenburg/Dollern. „Wir haben einen jungen Kader, der sich erst mal an die Kreisliga gewöhnen muss“, sagt Trainer Adolf Ebeling. Dass der Sprung so groß ist, hätte er nicht erwartet, so Ebeling. Sein Team habe gute Spiele absolviert, aber den Sack nicht zugemacht.
Es fehle aktuell an Glück und Kaltschnäuzigkeit. Gegen Bliedersdorf führte Ebelings Team mit 3:1, verlor noch mit 3:4. „Wir haben leider keinen Scheffler, der die Dinger vorne macht“, sagt der Trainer. Außerdem fehlen aktuell mit Lennox Viedts, Justin Kalwa, Noah Pejas, Lennard Brettschneider und Justin Hüttry fünf Stammkräfte verletzt.
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In den nächsten Spielen will Ebeling eine Veränderung im Spiel seiner Mannschaft sehen: „Wir müssen ergebnisorientierter spielen.“ Gegen den VfL Güldenstern Stade II erkämpfte sich Ebelings Team einen Punkt. Jetzt steht das direkte Duell mit dem MTV Himmelpforten an.
Himmelpforten kennt sich mit Abstiegskampf aus
Der MTV Himmelpforten kenne die Situation, früh in der Saison im Tabellenkeller zu stehen, sagt Ex-Trainer Ikaros Chatzilias. Nach einem 0:2-Rückstand bei Spitzenteam Bliedersdorf war der MTV noch zu einem 2:2 gekommen. Chatzilias legte sein Amt nach dem Spiel nieder. „Wir hoffen, dass dadurch noch neue Impulse gesetzt werden und der Klassenerhalt am Ende der Saison gesichert ist.“
Im Nachgang der Niederlage gegen D/A IV entschied er, nicht mehr weiterzumachen. Die Leistungen in Bützfleth und gegen D/A IV hätten auch die Charakterfrage aufgeworfen, so Chatzilias. Sergej Gets tritt seine Nachfolge an.
Speziell im Training hätten die Spieler stets Top-Leistungen geliefert. „Aber auf dem Platz haben wir das kaum gezeigt“, sagt Chatzilias. Er führe Buch darüber, wie die Gegentore seiner Mannschaft zu Stande kommen. „70 Prozent der Gegentore fallen durch individuelle Fehler“, sagt Chatzilias. Er erwarte, dass die Spieler Verantwortung übernehmen, er hofft, dass der Trainerwechsel etwas bewirkt. In Bliedersdorf hat das zumindest schon mal funktioniert.