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Protest

TDemo gegen AfD in Buxtehude: Darum gehen die Menschen auf die Straße

Mit einem künstlerisch gestalteten Plakat demonstriert Elin Thomfohrde-Dammann (25) in Buxtehude.

Mit einem künstlerisch gestalteten Plakat demonstriert Elin Thomfohrde-Dammann (25) in Buxtehude. Foto: Sulzyc

Viele Menschen haben sich am Freitagabend in Buxtehude zusammengefunden, um gegen die AfD-Veranstaltung zu demonstrieren. Jugendliche und Alte, oft mit selbstgestalteten Plakaten. Was treibt sie an?

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Von Thomas Sulzyc
Freitag, 12.04.2024, 20:37 Uhr

Buxtehude. Unter dem Motto „Ja zur Demokratie! Ja zu Europa! Nein zu Hass und Hetze“ protestierte am frühen Freitagabend in Buxtehude eine bunte Menschenmenge gegen die AfD-Veranstaltung in der Halepaghen-Aula. Was sind ihre Gründe? Das sagen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Forderung nach AfD-Verbotsverfahren

Alice Weidel, Björn Höcke und andere führende AfD-Politiker marschieren im Gleichschritt - mit diesem Motiv auf einem künstlerisch gestalteten Plakat demonstriert die Applikationsingenieurin Elin Thomfohrde-Dammann gegen die Politik der AfD. „Ich würde es begrüßen, sollte ein Verbotsverfahren gegen die AfD eingeleitet werden“, sagt sie.

Als eine Gefahr für die Demokratie erachtet auch Gastwirt Tim Franz (49) die AfD. „Ich bin hier, um die AfD auf unser Grundgesetz aufmerksam zu machen“, sagt er und lächelt schelmisch. „Das ist ein guter Service!“

Tim Franz (49) hält die Politik der AfD nicht mit den Werten des Grundgesetzes vereinbar. Mit einem Plakat bringt er das auf der Demo in Buxtehude zum Ausdruck.

Tim Franz (49) hält die Politik der AfD nicht mit den Werten des Grundgesetzes vereinbar. Mit einem Plakat bringt er das auf der Demo in Buxtehude zum Ausdruck. Foto: Sulzyc

In einem fliederfarbenen Kapuzenpullover setzt sich die Buxtehuderin Andrea Kleeblatt (49) symbolisch für eine bunte, tolerante Gesellschaft ein. „Es bereitet mir Angst, wie die AfD sich breit macht“, sagt sie. Sie möchte Jugendlichen Mut machen und zeigen, dass man ohne Gewalt seine Meinung kundtun könne. Die Demo solle zum Ausdruck bringen, dass die Verteidiger der Demokratie viele seien. Deshalb sei es wichtig, daran teilzunehmen.

Ein besonders kreatives Transparent hat Reinhard Feldmann aus Jork gestaltet. Nur Hohlköpfe würden AfD wählen, sagt er.

Ein besonders kreatives Transparent hat Reinhard Feldmann aus Jork gestaltet. Nur Hohlköpfe würden AfD wählen, sagt er. Foto: Sulzyc

Den Austausch mit Gleichgesinnten erhofft sich Reinhard Feldmann (76) aus Jork von der Teilnahme an der Demonstration. Gemeint sind Freunde der Demokratie in Deutschland. Er möchte Menschen, die aus Protest AfD wählen, ins Gewissen sprechen: „Ich finde die Idee, die Regierung mit der Wahl der AfD abzustrafen, völlig doof“, sagt er. Symbolisch hat der Hobbykünstler ein Plakat gestaltet, das Hohlköpfe ziert. Die AfD verhöhne seiner Meinung nach die Demokratie. „Diese Partei nimmt die Demokratie in Anspruch, um ihre fiesen Geschäfte zu betreiben“, sagt er.

Fauchende Katze zeigt Zähne gegen Nazis

Auffällig sind die vielen unterschiedlichen Transparente: „AfD bekämpfen mit sozialer Politik“, rät einer auf seinem Plakat. Auf einem anderen Schild ist eine fauchende Katze zu sehen: „Zähne zeigen gegen Nazis“, steht darauf.

Mit Regenbogenhut und gelbem Anorak setzt sich Ariane Schult (53) aus Apensen symbolisch für eine bunte Gesellschaft ein. „Ich nehme an der Demo teil, weil wir uns in Deutschland gegen Rechtsextremismus positionieren müssen“, sagt sie. Die Demo in Buxtehude wirke im Kleinen, strahle aber ein Signal nach ganz Deutschland aus. „Schön zu sehen, dass wir so viele sind“, sagt Ariane Schult noch mit Blick auf die vielen Menschen auf der Straße.

In farbenfroher Kleidung setzt sich Ariane Schult aus Apensen auf der Demo für eine bunte Gesellschaft ein.

In farbenfroher Kleidung setzt sich Ariane Schult aus Apensen auf der Demo für eine bunte Gesellschaft ein. Foto: Sulzyc

Demo-Veranstalterin ist die Initiative Omas gegen Rechts. Ihnen gehört Gaby Brockhausen (70) aus Stade an. „Ich stehe hier und zeige Flagge, weil die AfD rassistisch, frauenfeindlich und ausländerfeindlich ist“, sagt sie. Sie engagiere sich gegen Rechtsextremismus, um der jüngeren Generation eine Welt zu hinterlassen, die nicht allzu schlecht sei.

Lars Laengner demonstriert mit Comic-Plakat gegen die AfD: Obelix vertrimmt darauf den AfD-Kreisvorsitzenden Maik Julitz.

Lars Laengner demonstriert mit Comic-Plakat gegen die AfD: Obelix vertrimmt darauf den AfD-Kreisvorsitzenden Maik Julitz. Foto: Sulzyc

Lars Laengner (49) aus Buxtehude drückt sich mit drastischeren Worten aus: „Ich nehmen an der Demo teil, damit wir den faschistischen Scheiß gar nicht erst bekommen.“

Gaby Brockhausen (70) von der Initiative Omas gegen Rechts hält die AfD für frauenfeindlich und ausländerfeindlich.

Gaby Brockhausen (70) von der Initiative Omas gegen Rechts hält die AfD für frauenfeindlich und ausländerfeindlich. Foto: Sulzyc

Für eine bunte Gesellschaft zeigt Andrea Kleeblatt (49) symbolisch Farbe. Die Demo diene auch dazu, öffentlich zu zeigen, dass die Verteidiger der Demokratie viele seien, sagt sie.

Für eine bunte Gesellschaft zeigt Andrea Kleeblatt (49) symbolisch Farbe. Die Demo diene auch dazu, öffentlich zu zeigen, dass die Verteidiger der Demokratie viele seien, sagt sie. Foto: Sulzyc

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