TDemut im Stader Meisterrennen – Aufbruchstimmung im Tabellenkeller

Absteiger FC Oste/Oldendorf ist auf dem besten Weg, den Wiederaufstieg schaffen zu können. Foto: Struwe (nomo)
Im Kreisliga-Dreikampf um den Aufstiegs- und Relegationsplatz gehen die Spitzenteams mit großem Respekt in die Rückrunde. Die Kellerkinder bleiben zuversichtlich. Eine Zwischenbilanz.
Landkreis. Auf den letzten Drücker hat sich der FSV Bliedersdorf/Nottensdorf den Platz an der Sonne gesichert. Die Bliedersdorfer sind die Comebacker der Liga und haben mit späten Siegen nach Rückstand schon für emotionale Highlights gesorgt. „Bisher konnten wir aufgrund unseres breiten und ausgeglichenen Kaders einige Ausfälle kompensieren und hatten in vielen Partien eine Menge Spielglück“, räumt Trainer Rainer Rambow ein.
Zudem ist vom Dohrenblick zu hören, dass der unbedingte Wille, Bezirksliga zu spielen, in der Mannschaft noch nicht außergewöhnlich ausgeprägt ist. „Wir sind von der Tabellensituation positiv überrascht, haben aber keinen Druck oder die Pflicht aufzusteigen“, sagt Rambow dazu.
Der FC Oste/Oldendorf ist zunächst zufrieden damit, nach dem Bezirksliga-Abstieg weich gelandet zu sein. Viele Absteiger stünden selten so gut da - „deswegen sind wir über unsere Leistung erst mal glücklich“, sagt Co-Trainer Marcus Böckmann, der mit Janosch Lüders den Toptorjäger (24) in seinen Reihen hat. „Die anderen Mannschaften lassen kaum Punkte liegen, sodass wir viel zu tun haben, um auf dieser Position zu bleiben.“
A/O III darf nur ärgern - Immenbeck II muss hoffen
Mit einer sehr jungen Mannschaft mischt A/O III oben mit, kann durch die Zweitvertretung in der Bezirksliga aber nicht aufsteigen. „Das ist natürlich ein bisschen schade. Vielleicht fehlen dadurch die paar Prozentpunkte für ganz oben“, sagt Coach Tom-Luka Stelling. „Unser Plan ist es, die Favoritengruppe aufzumischen.“
Aufsteiger SG Lühe stellt die Torfabrik der Liga (56) und sitzt den Aufstiegsanwärtern im Nacken. „Wir wollen den Gegnern mit einem spielerischen Ansatz unseren Fußball aufdrücken und das hat gut funktioniert“, betont Trainer Steffen Wilkens, der die guten Eindrücke auch in der zweiten Saisonhälfte bestätigen will. „Wir haben eine gute Mischung im Team.“
Fußball-Bezirksliga
T VfL Güldenstern Stade marschiert – Abstiegskandidaten weiter optimistisch
Mit einer guten defensiven Stabilität befindet sich auch der TSV Eintracht Immenbeck II in einer respektablen Runde. „Wir haben eine gute Ausgewogenheit zwischen Offensive und Defensive“, lobt Coach Dirk Ahlfeld. „Uns fehlt noch die letzte Überzeugung im Umschaltspiel und die Konsequenz vor dem Tor, um ein Top-Team zu sein.“ Trotzdem könnten die Immenbecker Einfluss auf den Abstiegskampf haben, sollte die Bezirksliga-Elf absteigen.
Nachdem der TuSV Bützfleth in der vorherigen Spielzeit lange um den Ligaverbleib bangen musste, ist er mit der derzeitigen Entwicklung absolut zufrieden. „Wir haben in jedem Spiel Kampf und Teamgeist gezeigt, was uns letzte Saison noch gefehlt hat“, sagt Trainer Can Yildiz. „Manchmal haben wir es dem Gegner zu einfach gemacht und unsere Torchancen nicht genutzt. In der Rückrunde wollen wir weiter Punkte sammeln und als Mannschaft weiterwachsen.“
Überhaupt nicht zufrieden ist der Vizemeister
Der VfL Güldenstern Stade II schaut als Siebter im Titelrennen zu. Den Kreisstädtern fehlten verletzungsbedingt einige Stammkräfte, wodurch sie sich mit dem tristen Mittelfeld begnügen müssen. „Wir haben unser Potenzial nie abrufen können“, hadert Coach Christoph Stahn, der mit Stürmer Julian Wist (D/A II) einen Rückkehrer begrüßt. „Wir wollen mit einer erfolgreichen Rückrunde die Stimmung hochhalten, um nächste Saison wieder angreifen zu können.“
Der ASC Cranz-Estebrügge musste zur laufenden Saison den Abgang von drei erfahrenen Leistungsträgern kompensieren. „Wir mussten uns neu finden und haben das auch größtenteils gut hinbekommen“, sagt Trainer Sven Hubert. „Unser Blick geht noch leicht nach unten, wir wollen uns frühzeitig im Niemandsland der Tabelle etablieren.“
Ein Wechselfehler kostete dem SSV Hagen eine bessere Ausgangsposition, weil der Sieg über D/A IV am Grünen Tisch eine Niederlage wurde. „Das tut natürlich weh, unser Ziel ist ganz klar nach der Winterpause nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben“, sagt SSV-Coach Roman Rode. „Wir sind sonst mit der Punktausbeute relativ zufrieden, weil wir unsere direkten Duelle gewonnen haben.“
Abstiegskandidaten setzen auf ihr Potenzial
Als Tabellenfünfter und Kreispokalfinalist war der FC Wischhafen/Dornbusch die Überraschungsmannschaft der Vorsaison, die aktuell aber arge Probleme hat. „Wir sind uns der Lage und einer harten Rückrunde bewusst“, sagt Trainer Stefan Raap. „Unsere Ziele sind schnell ins Abseits gerückt. Aber unsere Qualität ist da, wir müssen sie nur abrufen.“
D/A IV hat sich noch auf den Nichtabstiegsplatz vorgearbeitet. „Durch unsere vielen Ab- und Neuzugänge musste sich das Team finden und gerade die Jugendspieler an den Herrenbereich gewöhnen“, erklärt Coach Gunnar Ziche. „Weil unsere U19 aufgelöst wurde, haben die Jungs künftig keine Doppelbelastung mehr.“
Die VSV Hedendorf/Neukloster II können D/A mit einem ausstehenden Spiel zunächst überholen. Das Problem der VSV ist der sehr kleine 18-Mann-Kader, der auf interne Aushilfen angewiesen ist, sodass in den 17 Pflichtspielen 48 Akteure aufliefen. „Das ist zu viel, um auf Dauer konstante Leistungen abrufen zu können“, erklärt Trainer Torben Hildebrandt. „Ich hoffe, weniger rotieren zu müssen und dass sich darüber die Erfolge einstellen.“
Beim MTV Himmelpforten musste Sergej Gets interimsweise den Trainerposten übernehmen. Für die Rückrunde wird noch nach einer finalen Lösung gesucht, bevor ab Sommer ein neuer, noch unbekannter, Trainer übernehmen soll. „Wir haben in der Hinrunde unsere PS nicht auf die Straße bekommen“, sagt Obmann Mirko Burfeindt. „Unser Ziel ist, den Klassenerhalt zu schaffen. Wir kennen die Situation aus den letzten Jahren und sind davon überzeugt, dass es in der Mannschaft steckt.“
Die abstiegsbedrohten Teams betonen allesamt, dass die Stimmung in der Mannschaft trotz weniger Erfolge unverändert gut sei. Dazu zählt auch Aufsteiger SV Agathenburg/Dollern, der als Tabellenschlusslicht noch lange nicht aufgegeben hat. „Wir sind alle auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, dass wir an gewissen Schrauben drehen müssen und Verbesserungspotenzial haben“, sagt Trainer Adolf Ebeling. 24 von 27 Spielern hätten bereits ligaunabhängig für die kommende Saison zugesagt. „Wir alle glauben daran, diese Klasse halten zu können. Es stimmt uns froh, dass sechs verletzte Spieler zurückkehren und wir ein bis drei Neuzugänge dazu bekommen.“