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TDepot in Dollern ist dicht: Was Familie Mohr jetzt plant

Kaufhaus-Geschäftsführer Julius Mohr ist voller Vorfreude. Auf der ehemaligen Depot-Ladenfläche entsteht bald der neue Einkaufsbereich „mohr living“.

Kaufhaus-Geschäftsführer Julius Mohr ist voller Vorfreude. Auf der ehemaligen Depot-Ladenfläche entsteht bald der neue Einkaufsbereich „mohr living“. Foto: Buchmann

Das Depot-Aus reißt eine Lücke in die Dollerner Einkaufslandschaft. Was soll jetzt mit dem Leerstand passieren? Familie Mohr hat schnell gehandelt.

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Von Steffen Buchmann
Donnerstag, 24.04.2025, 19:46 Uhr

Dollern. Ende März war Schluss in Dollern: Depot hat seine Filiale im Kaufhaus Mohr nach 13 Jahren geschlossen. Das bestätigt der Kaufhaus-Geschäftsführer Julius Mohr auf TAGEBLATT-Nachfrage, der die Ladenfläche bisher an Depot vermietet hatte. Lediglich ein Schriftzug an der Kaufhaus-Fassade bezeugt aktuell noch, dass hier ein Geschäft des unterfränkischen Deko-Riesen untergebracht war.

Doch was passiert jetzt mit der leeren Ladenfläche im Dollerner Kaufhaus? Familie Mohr reagierte prompt auf die Schließung und will voraussichtlich schon Anfang Mai eine neue Themenwelt unter dem Titel „mohr living“ eröffnen.

Mohr übernimmt freie Fläche mit eigenen Ideen

„Wir haben hier eine lokale Marktlücke erkannt“, sagt Geschäftsführer Julius Mohr. Auf 1000 Quadratmetern Fläche, die von Depot gemietet war, sollen Kunden zukünftig Artikel aus den Bereichen Kochen und Backen, Inneneinrichtung, Geschenkartikel sowie Polstergarnituren vorfinden. Zudem beabsichtigt Mohr, das neue Sortiment mit den umliegenden Themenwelten zu verschmelzen.

Für Familie Mohr ist dieser Sortimentsbereich Neuland. „Wir sehen hier einen besonderen Mehrwert für unsere Gäste“, begründet Julius Mohr den Schritt, selbst in diese Marktlücke einzusteigen. Im Vorfeld habe die Familie bereits die Ambiente-Messe in Frankfurt am Main besucht, um sich von aktuellen Trends und Lifestyle-Ideen aus der Einrichtungswelt inspirieren zu lassen.

Depot macht bei Filiale in Dollern eine Kehrtwende

Aktuell ist der Bereich im Obergeschoss des Kaufhauses noch gesperrt, die Vorbereitungen laufen mit Hochdruck. Handwerker lackieren und bauen bereits fleißig, die ersten Waren stehen schon bereit zum Verräumen. Die Neugier bei den Kunden scheint bereits groß zu sein. „Wir werden oft angesprochen, wann es denn endlich so weit ist“, sagt Beke Mohr. Die Werbung für den neuen Einkaufsbereich sowie die Einweihung soll bald anlaufen.

Die Depot-Schließung stellt eine plötzliche Kehrtwende im Umgang mit der 2024 angemeldeten Insolvenz des Unternehmens dar. Im November 2024 teilte Christian Gries, Geschäftsführer der Gries Deco Company GmbH, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit, dass das deutsche Depot-Filialnetz schrumpfen werde. Von der damaligen Schließungsliste ausgenommen waren die Filialen in Dollern und Stade.

2000 Depot-Beschäftigte verlieren ihren Job

Doch Anfang 2025 begann die Dollerner Filiale plötzlich einen Ausverkauf, ein schlechtes Zeichen für den Fortbestand. Offiziell äußern wollte sich Depot trotz wiederholter Nachfrage gegenüber dem TAGEBLATT nicht. Auch nach der Schließung am 31. März hieß es von Seiten der zuständigen Presse-Agentur haebmau: „Keine Auskunft.“

Nur noch die Werbereklame an der Fassade bezeugt, dass hier kürzlich noch eine Depot-Filiale zu finden war.

Nur noch die Werbereklame an der Fassade bezeugt, dass hier kürzlich noch eine Depot-Filiale zu finden war. Foto: Buchmann

Gegenüber der dpa teilte Depot-Eigentümer Christian Gries Mitte April mit, dass in den ersten drei Monaten des Jahres bereits 45 Filialen dichtgemacht wurden - im April und Mai sollen 54 weitere folgen. Zwischen 150 und 180 Depot-Filialen sollen Gries zufolge bestehen bleiben. Durch die Schließungen in diesem Jahr würden voraussichtlich etwa 2000 der 3300 Beschäftigten ihren Job verlieren.

Muss Depot in Stade als nächstes schließen?

Wie es mit der kreisweit letzten Depot-Filiale in Edeka Meyer’s Frischecenter in Stade weitergeht, steht derweil in den Sternen. Auf die schriftliche Anfrage, wie es um den Weiterbestand der Filiale stünde, verweigerte die Depot-Pressestelle ebenfalls die Auskunft. Eine schriftliche Anfrage an Vermieter Meyer‘s Frischecenter blieb unbeantwortet. Ausverkaufsschilder wie in Dollern sind im Supermarkt noch nicht zu entdecken. Ein mögliches Anzeichen für den Weitergang findet sich online: Im Filialfinder der Depot-Homepage ist die Stader Filiale nicht mehr gelistet.

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