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Handball

TVfL Fredenbeck erlebt Desaster – Trainer entschuldigt sich beim Publikum

VfL-Trainer Jörg Rademacher: „Das war das schlechteste Spiel, seit ich hier Trainer bin.“

VfL-Trainer Jörg Rademacher: „Das war das schlechteste Spiel, seit ich hier Trainer bin.“ Foto: Jörg Struwe

Fiasko in der Geestlandhalle: Die Drittliga-Handballer des VfL Fredenbeck haben das Heimspiel gegen die Sportfreunde Söhre nach einer schwachen zweiten Halbzeit verloren. Der Auftritt lässt Zweifel am Klassenerhalt aufkommen.

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Von Wilhelm Thiele
Sonntag, 24.03.2024, 11:16 Uhr

Fredenbeck. Entnervt verließen zahlreiche VfL-Fans die Geestlandhalle unmittelbar nach dem Abpfiff. Zu ernüchternd war der Auftritt der Mannschaft, zu quälend der tosende Jubel der rund 40 mitgereisten Söhrer Fans. Auch die VfL-Spieler verließen nach dem 29:37 schnell die Halle, betreten stand das Trainerteam an der Auswechselbank und versuchte, die Pleite zu analysieren.

Die Mannschaft hatte schon in der 48. Minute, da hatte Söhre zum 25:29 getroffen, das Spiel aufgegeben. Mit hängenden Köpfen wurde die verbleibende Zeit heruntergespielt. VfL-Coach Jörg Rademacher wollte das in der Pressekonferenz auch nicht schönreden. „Ich muss mich bei den Zuschauern für die zweite Halbzeit entschuldigen. Das war das schlechteste Spiel, seit ich hier Trainer bin.“

Jesper Müller schmerzlich vermisst

Dabei fing es in einem von beiden Seiten sehr nervös und fehlerhaft geführten Partie nicht schlecht an für die Fredenbecker. Der VfL legte vor (8:7, 15.), konnte sich aber wegen zahlreicher technischer Fehler im Angriff, zu riskanter Anspielversuche an den Kreis und unmotivierter Fehlwürfe nicht absetzen.

Von Beginn an hatte die Abwehr des VfL Probleme mit dem Söhrer Rückraum, der mit sehr viel Tempo und Druck immer wieder die Räume zum erfolgreichen Torwurf fand. Der mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung, zugezogen im Spiel in Aurich, pausierende Jesper Müller wurde nicht nur hier schmerzlich vermisst.

Offener Schlagabtausch nach der Pause

Ab Mitte der ersten Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Meist legte der VfL Fredenbeck vor, die Sportfreunde Söhre glichen aus. Mit 15:15 ging es in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit setzte sich der offene Schlagabtausch zunächst fort (23:23, 41.). Nikolaj Petrov zeigte einige prächtige Paraden. Eine harte Zeitstrafe gegen Daniel Sharnikau (43.) leitete dann das Fredenbecker Desaster ein. Die SF Söhre konnte sich erstmals absetzen (23:26, 44.; 25:31, 50.). Beim VfL Fredenbeck ging nun nichts mehr.

Erklärungen für das Desaster

Die Gewissheit, gewinnen zu müssen, um eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu bewahren, blockierte scheinbar Kopf, Beine und Hände. Abgesehen von den begeisterten Anfeuerungsrufen der stimmgewaltigen Söhrer Fans herrschte Totenstille in der Halle. Söhre warf Tore nach Belieben. Die Schlusssirene beim Stand von 29:37 war Erlösung für Fredenbecks am Boden zerstörte Spieler.

Maximilian Mißling analysierte nach dem Spiel nüchtern: Die Mannschaft habe es besonders gut machen wollen und sich so zu sehr unter Druck gesetzt. „Zudem hatten wir wegen der Zeitstrafen Abstimmungsprobleme in der Abwehr. Wir müssen jetzt nach vorne sehen und in den verbleibenden sieben Spielen die Wende schaffen. Eine andere Option haben wir nicht. Die Mannschaft will.“

Für den VfL Fredenbeck geht es nach der Osterpause mit zwei Auswärtsspielen gegen den Wilhelmshavener HV (6. April) und das Team Handball Lippe II (13. April) weiter. Auf Auswärtspunkte warten die Fredenbecker immer noch.

Die Statistik

  • VfL Fredenbeck: Petrov, Spark; Sievert, Sharnikau, Kyvala 4, Huckschlag 3, Fick 4/1, Lens, Eschweiler 6, Richter 3, Möller 5/2, Fock, Heinsohn 1, Reiners 3, Mißling
  • Siebenmeter: VfL 5/3 - SFS 6/5
  • Zeitstrafen: VfL 6 - SFS 2
  • Zuschauer: 890
  • Nächstes Spiel: Wilhelmshavener HV - VfL Fredenbeck (Sonnabend, 6. April, 19.30 Uhr)
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