TDeutsch-israelischer Jugendaustausch in diesem Jahr anders als üblich
Jugendliche aus Buxtehude und Israel kommen in diesem Jahr in Frankfurt (Main) zusammen. Das Foto zeigt sie auf der 198 Meter hohen Aussichtsplattform des Main Towers. Foto: Stadtjugendring Buxtehude
Israel im Kriegszustand - das wirkt sich auf Städtepartnerschaften aus. Jugendliche aus Buxtehude und Netanya gelingt trotzdem die Begegnung.
Buxtehude. Seit dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem Ausbruch des Krieges im Gaza-Streifen pausiert der Jugendaustausch zwischen Israel und Deutschland in seiner üblichen Form. Doch die Partnerschaft ist nach wie vor lebendig: Zum Jugendaustausch zwischen Buxtehude und Netanya kamen Jugendliche aus den beiden Städten eine Woche lang in Frankfurt am Main zusammen.
Stadtjugendring
T Krieg in Nahost: So funktioniert Buxtehudes Jugendaustausch mit Israel
Ursprünglich war in diesem Jahr der Besuch von Jugendlichen aus Buxtehude in Israel vorgesehen. Weil das Auswärtige Amt vor Reisen nach Israel warnt, sei das nicht möglich gewesen, sagt Achim Biesenbach, Vorstandsmitglied im Stadtjugendring Buxtehude. Seit zehn Jahren engagiert sich der Buxtehuder Jugendring im Austausch mit Israel.
Stattdessen traten Jugendliche aus der Partnerstadt Netanya die Reise nach Deutschland an. Anders als üblich waren sie nicht in Familien in Buxtehude und Umgebung zu Gast. Stattdessen wohnten die Buxtehuder und ihre Gäste aus Israel zusammen in einem Hostel in Frankfurt (Main).
Darum war Frankfurt das Reiseziel
Die Jüdische Gemeinde Frankfurt zählt mit 6.300 Mitgliedern zu den vier größten jüdischen Gemeinden in Deutschland. Gemeindemitglieder berichteten der Reisegruppe über jüdisches Leben in Frankfurt. Zum Beispiel, dass koschere Speisen in der Stadt erhältlich seien, im übrigen Deutschland nur selten. Koscher sind Nahrungsmittel und Getränke, die nach den jüdischen Speisegesetzen erlaubt sind.
Die Großmarkthalle diente dem NS-Regime als Deportationsstelle für 12.000 jüdische Menschen und ist heute eine Gedenkstätte. Die Jugendlichen aus Buxtehude und Netanya gedachten bei einer selbst vorbereiteten Zeremonie den Opfern des Holocaust.
Rückreise war zwischenzeitlich gefährdet
Während der Woche in Frankfurt spitzte sich der Konflikt im Nahen Osten bedrohlich zu. Israel bereitete sich auf einen Angriff vor. In der Folge hätten amerikanische und deutsche Fluggesellschaften alle Flüge nach Tel Aviv storniert, berichtet Achim Biesenbach. Die Rückreise sei zwischenzeitlich gefährdet gewesen. Am Ende verlief sie aber planmäßig.