Die Landesgeschichte der Elbe-Weser-Region ist jetzt vollständig

Stolz präsentieren die beiden Verleger Norbert Fischer (Mitte links) und Michael Ehrhardt (Mitte rechts) gemeinsam mit den Autoren und dem Landschaftsverband den vierten Band zur Regionalgeschichte. Foto: Buchmann
Vor gut 40 Jahren beschlossen der Landschaftsverband Stade und das Niedersächsische Staatsarchiv, die Geschichte der Elbe-Weser-Region in Buchform festzuhalten. Nun ist der letzte Band mit stolzen 1056 Seiten im Staatsarchiv vorgestellt worden.
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Stade. Nach 28 Jahren ist es vollbracht: Am 13. November stellte der Landschaftsverband Stade den neuen Band aus der Reihe „Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser“ im Niedersächsischen Landesarchiv in Stade vor. Mit dem vierten und letzten Band sei die Reihe nun abgeschlossen, wie Geschäftsführer Dr. Hans-Eckhard Dannenberg bei der gut besuchten Buchvorstellung mitteilte.
Die Herausgeber haben Beiträge von 14 Autorinnen und Autoren zusammengetragen, um die facettenreiche Entwicklung des Elbe-Weser-Gebiets von der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen im Jahr 1866 bis in die frühe Gegenwart zu schildern. Die Buchreihe sei ein essenzielles Projekt zur Dokumentation der Landesgeschichte, betont Bernd Kappelhoff. Bereits unter Federführung von Dr. Heinz-Joachim Schulze sei das Projekt in den 1980er Jahren in den Fokus genommen worden, die ersten beiden Bände erschienen 1995, der dritte Band kam 2008 auf den Markt.
35 Autoren beteiligten sich an der Buchreihe
„Die letzten Jahrzehnte boten reichlich Raum für intensive Diskussionen unter den Beteiligten“, sagt Geschäftsführer Dannenberg. An der vierbändigen Buchreihe waren insgesamt 35 Autorinnen und Autoren beteiligt, die sich mit Hilfe der beteiligten Landkreise akribisch mit dem geschichtlichen Hintergrund der Region auseinandersetzten. Humorvoll vergleicht Dannenberg die Entwicklung der Buchreihe mit den Plänen für den Bau der A26. Fast 40 Jahre habe man an dem Geschichtsprojekt gearbeitet, auch wenn es manche zeitliche Planänderung gab. „2023 haben wir jedoch mit dem vierten Band den Lückenschluss geschafft. Für die A26 steht der ja noch aus“, sagt Dannenberg weiter.

Michael Ehrhardt (links) und Norbert Fischer präsentieren dem Publikum im Staatsarchiv die einzelnen Kapitel des Buchbandes. Foto: Buchmann
Auch die beiden Herausgeber Norbert Fischer und Michael Ehrhardt waren voll des Lobes für die „herausragende Arbeit“ aller Beteiligten. Auf den 1056 Seiten des Buchbandes widmen sich die Autoren neben wirtschaftlichen Aspekten - wie etwa dem Wandel der Region Stade von einer armutsgeprägten Region hin zum überregionalen Industriestandort - der Bedeutung der Häfen sowie dem Ausbau des Schienen- und Fernverkehrsnetzes.
2,5 Kilogramm geballte Landesgeschichte
Aber auch schwerwiegende Zeiten wie etwa die NS-Herrschaft und deren systematische Aushöhlung des demokratischen Systems werden anhand konkreter Belegbeispiele detailliert im Buch skizziert. Neben der reichhaltigen Bebilderung findet sich dort ein Exkurs zu den Städten Cuxhaven und Bremerhaven, die laut Fischer und Ehrhardt eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Elbe-Weser-Region gespielt haben.
Geschäftsführer Dr. Hans-Eckhard Dannenberg fühle sich erleichtert, dass der 2,5 Kilogramm schwere Band nun endlich publiziert sei, wie er gegenüber dem TAGEBLATT äußert. Auch Herausgeber Norbert Fischer rät Geschichtsinteressierten, sich den Sammelband zuzulegen. „Dieses Buch gehört auf jeden Gabentisch“, sagt Fischer. Das Buch „Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser, Band IV: Von preußischer Zeit bis ins frühe 21. Jahrhundert“ ist für 48 Euro im Buchhandel erhältlich.

Herausgeber Michael Ehrhardt, Landschaftsverband-Geschäftsführer Heinz-Eckhardt Dannenberg sowie Herausgeber Norbert Fischer (von links) präsentieren stolz den 2,5 Kilogramm schweren Abschlussband. Foto: Buchmann