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Job aufgegeben

TDiese Horneburgerin ist verrückt nach Musik – und leitet vier Chöre

Musikerin Nathalie Saleh ist voll in ihrem Element.

Musikerin Nathalie Saleh ist voll in ihrem Element. Foto: Franziska Felsch

Nathalie Saleh will nur noch das machen, was ihr Spaß macht: Musik, Musik, Musik. Mit Ende 40 wagt die Horneburgerin daher den Sprung in die Selbstständigkeit.

Von Franziska Felsch Montag, 07.10.2024, 17:05 Uhr

Horneburg. Nach vierzehn Jahren in der Jugendpflege der Samtgemeinde Horneburg hat sie sich Anfang des Jahres entschieden, den Job aufzugeben. „Da ich einfach merke, dass ich in der Musik aufgehe“, begründet Nathalie Saleh den Schritt. Man glaubt es ihr sofort, wenn man eine Chorprobe mit der quirligen 48-Jährigen erlebt.

Nach dem Aufwärmen, das ähnlich wie das Warm-up vor dem Sport ist, und dem Einsingen, geht sie in die Vollen. Beherzt greift die Chorleiterin in der Horneburger Kirche in die Tasten des Klaviers. „Music is my life“ schmettern die Sängerinnen und Sänger mit ihr zusammen aus voller Kehle.

Sie versteht es, die Sängerinnen und Sänger mitzureißen

„... and I want to share it“, heißt es weiter im Text. Wie passend. Zu der schwungvollen Melodie bewegen sich die Chormitglieder gekonnt im Takt und haben offensichtlich genauso viel Spaß wie ihre temperamentvolle Leiterin, deren Augen von der Tastatur zu den Sitzreihen und blitzschnell zurück wandern. Sie behält alles im Blick und dirigiert die Gesangsgruppe mit leichter Hand, wie es scheint.

Nathalie Saleh ist aktuell Leiterin von vier Chören.

Nathalie Saleh ist aktuell Leiterin von vier Chören. Foto: Franziska Felsch

Heute sind vier neue Leute gekommen, die fasziniert die Szene verfolgen und gleich aktiv werden dürfen. Die zierliche Person vor dem Altar versteht es, alle mitzureißen. Den Satz auf ihrer Homepage „Meine Arbeit ist meine Leidenschaft“ glaubt man ihr sofort, wenn man sieht, wie sie auf den Einzelnen eingeht, hier und da verbessert, und Tipps für eine gelingende Performance gibt.

In den USA und in England gelebt

„Eigentlich habe ich Bauzeichnerin gelernt, aber schnell gemerkt, dass der Beruf nichts für mich ist“, meint Saleh, die mehrere Jahre im Ausland verbracht hat, in den USA und in London. Danach war sie Hausfrau und Mutter, hielt sich mit kleineren Jobs über Wasser, bis sie eine Stelle als pädagogische Mitarbeiterin in der Grundschule Horneburg antrat. Dort durfte sie das machen, was sie am besten kann und am liebsten macht: Musik. Gemeinsam mit den Schülern. „Ich hatte eine Musik-AG und durfte auch Musikunterricht geben“, erzählt sie.Trotzdem hat sie bewusst einen Schlussstrich gezogen. Damit sie sich voll auf ihre Passion konzentrieren kann.

Durch musikalisches Elternhaus geprägt

„Ich singe seit meiner Kindheit, spiele seit meinem sechsten Lebensjahr Klavier, Flöte und Schlagzeug“, erzählt Saleh, die aus einem sehr musikalischen Elternhaus stammt. Erste Erfahrungen sammelte sie im Kinderchor, Jugendchor und in verschiedenen Bands. Das Talent hat sie wohl vom Vater geerbt, der Musiklehrer war und Oldies liebte. Eine Vorliebe, die sie teilt. Aber auch Gospels, Kirchliches wie Weltliches, Jazz, Pop, Rock, traditionelle Volkslieder auf hochdeutsch oder platt gehören zu ihrem Repertoire.

Der Horneburger Chor probt jeden Dienstagabend in der Kirche.

Der Horneburger Chor probt jeden Dienstagabend in der Kirche. Foto: Franziska Felsch

2011, nach einer Musikpause, kam sie zum Fisherman’s Friends Chor (FFC) in Bargstedt. Dessen Chorleiterin Hanna Fitschen, mit der sie mittlerweile befreundet ist, bestärkte sie darin, ihr Hobby auszubauen und eine Chorleiterausbildung zu machen.

Leiterin von vier Chören

Mehrere Workshops folgten und die Teilnahme beim Musical „Martin Luther King“. Saleh gründete 2012 den Horneburger Chor „Hornelujas“ - heute mit Teilnehmern zwischen dreizehn und 78 Jahren. „Angefangen haben wir mit acht Leuten“, erinnert sie sich. Momentan sind es um die 50 und weitere sind willkommen. Besonders Männerstimmen werden gesucht.

Nathalie Saleh gibt im Horneburger Chor den Takt vor.

Nathalie Saleh gibt im Horneburger Chor den Takt vor. Foto: Franziska Felsch

Außerdem leitet Saleh in Horneburg die Jukis, den Jugend-Kinder-Chor für Kids ab sieben Jahren bis zum Teenageralter, dann die Hagener „Lünen“, was auf Platt soviel bedeutet wie Spatzen oder Sperlinge und den gemischten Chor „Eintracht Himmelpforten“. Die Landfrauen Altes Land singen mit ihr sowie die Kita-Kinder.

Solistin und Gesangslehrerin

Anfang 2020 schloss sie erfolgreich eine weitere Ausbildung als Gesangspädagogin ab, gibt Gesangsunterricht, ist als Solistin unterwegs und kann als solche oder mit Chor für Veranstaltungen wie Herbstmarkt, Hochzeiten, Geburtstage oder Trauerfeiern gebucht werden. Der Titel „Sing Song Saleh“ steht auf ihrer Homepage, der Untertitel lautet „Gemeinsam die Welt des Singens erleben“. www.nathalie-saleh.de

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