Zähl Pixel
Altstadt

TDilemma in Buxtehude: Wo soll der Wochenmarkt hin?

Kim Eberstein steht an ihrem Verkaufsstand auf dem Petri-Platz in Buxtehude. Am liebsten möchte die Marktbeschickerin während des Weihnachtsmarktes auf dem Petri-Patz bleiben.

Kim Eberstein steht an ihrem Verkaufsstand auf dem Petri-Platz in Buxtehude. Am liebsten möchte die Marktbeschickerin während des Weihnachtsmarktes auf dem Petri-Patz bleiben. Foto: Sulzyc

Während des Weihnachtsmarktes ist für den Wochenmarkt kein Platz an der Kirche. Daher hat die CDU zwei Standorte ins Spiel gebracht. Sind sie eine Alternative?

author
Von Thomas Sulzyc
Montag, 16.06.2025, 17:45 Uhr

Buxtehude. Während des Weihnachtsmarktes in Buxtehude musste der Wochenmarkt vorübergehend den Petri-Platz verlassen und auf den Altstadtparkplatz ausweichen. Der Interimsstandort ist bei den Marktbeschickern unbeliebt. Die Gründe: Laufkundschaft bleibt aus. 20 bis 50 Prozent weniger Umsatz machen sie nach eigenen Angaben.

Deshalb hat die Stadt Buxtehude auf Antrag der CDU geprüft. Die Frage ist, ob der Wochenmarkt an einem anderen Standort während der Weihnachtsmarktzeit besser an die Altstadt angebunden werden könnte. Entweder rund um die Petri-Kirche bis zur Hafenbrücke - oder auf der anderen Seite der Altstadt im Bereich Geesttor, verteilt auf Viverstraße, Ritterstraße und der Straße Zwischen den Brücken.

Das sagt die Verwaltung zu Alternativstandorten

Das Ergebnis präsentierte jetzt Ordnungsamtsleiter Thorsten Gloede im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung. Der Tenor: Beide Alternativstandorte seien ungeeignet. So eng angebunden, müsste der Wochenmarkt in das Sicherheitskonzept zum Schutz des Weihnachtsmarktes integriert werden. Betonsperren würden Zufahrten versperren.

Zusätzliche Kosten würden fällig werden: 8000 bis 10.000 Euro für Stromversorgung und das Aufstellen zusätzlicher Halteverbotsschilder.

Was noch gegen den Bereich am Geesttor spricht: Der Platz für Marktstände sei „sehr, sehr knapp“, sagte Gloede. Der Vorteil eines zusammenhängenden Marktes ginge verloren.

Noch ablehnender fällt das Urteil zu einem Wochenmarkt um die Kirche aus: „Der Platz reicht nicht aus“, sagte Gloede. Zusätzlich würde der Feuerwehr die Zufahrt in die Altstadt erschwert. Und: Der Eingang zur St.-Petri-Kirche wäre weniger sichtbar - ein Ärgernis.

Das empfiehlt das Ordnungsamt

Fazit: Das Ordnungsamt empfiehlt, den Wochenmarkt zur Weihnachtsmarktzeit auf dem Altstadtparkplatz zu belassen. Für diese Entscheidung habe es gute Gründe gegeben: Der Standort biete den Vorteil einer zusammenhängenden Veranstaltungsfläche. Stammkunden sei er mittlerweile bekannt.

Und noch einen weiteren, kaum bekannten Vorteil nannte der Ordnungsamtsleiter: An Markttagen auf dem Altstadtparkplatz parken Besucher ihr Auto kostenfrei. Davon waren auch Politiker im Ordnungsausschuss überrascht.

Immer mittwochs und sonnabends, jeweils von 8 bis 13 Uhr, ist in auf dem Petri-Platz in Buxtehude Markttag.

Immer mittwochs und sonnabends, jeweils von 8 bis 13 Uhr, ist in auf dem Petri-Platz in Buxtehude Markttag. Foto: Sulzyc

Wochenmarkthändler machten im Gespräch mit dem TAGEBLATT und im Ordnungsausschuss deutlich: Am liebsten möchten sie auch während der Weihnachtsmarktzeit wie im übrigen Jahr auf dem Petri-Platz verbleiben.

Die Politik hatte aber in diesem Jahr im nicht öffentlichen Verwaltungsausschuss entschieden: Wegen seines großen Erfolgs soll der Weihnachtsmarkt sich dauerhaft - also auch in den nächsten Jahren - um die zusätzliche Veranstaltungsfläche auf dem Petri-Platz erstrecken.

Wenn der Wochenmarkt also ausweichen muss, dann plädieren die Markthändler für den Altstadtparkplatz als Interimsstandort. „Unsere Kunden benötigen Kontinuität“, sagte Kim Eberstein. Die Obsthändlerin ist informelle Sprecherin der Marktleute in Buxtehude. Zusammen mit einer Mitarbeiterin und den Markthändlern Sabine und Christian Prigge besuchte sie die Ausschusssitzung.

Politiker ermahnen die Verwaltung

Für Verärgerung sorgte, dass die Stadtverwaltung trotz Ankündigung bisher kein Gespräch mit den Wochenmarkthändlern angeboten habe. Kein guter Stil, meinte auch die Politik.

„Wertschätzung den Marktbeschickern gegenüber zu zeigen, ist wichtig“, mahnte Birgit Butter (CDU). Vor der nächsten Ausschusssitzung nach der Sommerpause, also vor dem 10. September, solle die Verwaltung mit den Markthändlern gesprochen haben, forderte Heinrich Bröhan (CDU).

Nicht sichtbar genug: Politiker kritisieren die Beschilderung, die im vergangnen Jahr auf den Wochenmarkt hinwies.

Nicht sichtbar genug: Politiker kritisieren die Beschilderung, die im vergangnen Jahr auf den Wochenmarkt hinwies. Foto: Sulzyc

Um mehr Unterstützung der Stadt für den Wochenmarkt während der Zeit auf dem Altstadtparkplatz wird es bei dem Gespräch gehen. Wie die aussehen sollte, sagte Markthändlerin Sabine Prigge: zusätzliche Werbung, die auf den Ausweichstandort hinweist - „auch mal im Radio“. Und eine rutschfeste Matte auf dem Zugang über den Viver. Denn bei Frost kamen Marktbesucher auf der Holzbrücke ins Rutschen.

Die Beschilderung im vergangenen Winter, die Kunden auf den verlegten Wochenmarkt aufmerksam machen sollte, sei schlecht gemacht gewesen, kritisierte Ulrich Felgentreu (Die Grünen). Das müsse in diesem Jahr besser werden. „Durch Nicht-Handeln vernichten wir sonst die Institution Wochenmarkt.“

Fachbereichsleiter Ralf Dessel kündigte schon einmal an: „Wir werden auf jeden Fall die Werbekampagne für den Wochenmarkt ausdehnen.“

Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.

Weitere Artikel