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Handball-Bundesliga

TDiskussionen um neuen Liga-Modus: Leun sagt ja, Prior nein

BSV-Geschäftsführer Peter Prior.

BSV-Geschäftsführer Peter Prior. Foto: Jan Iso Jürgens

Nach nur einer Saison rückt die Handball-Bundesliga der Frauen vom bisherigen Modus ab. Trainer und Geschäftsführer des Buxtehuder SV bewerten das unterschiedlich.

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Von Tim Scholz
Samstag, 19.07.2025, 12:30 Uhr

Buxtehude. Auf der Mitgliederversammlung der Handball Bundesliga Frauen (HBF) in Düsseldorf haben die Delegierten den neuen Modus beschlossen, der bereits ab der kommenden Saison greift. Doch diese Entscheidung stößt nicht überall auf Zustimmung.

„Wir wollten, dass es so bleibt wie bisher“, sagt BSV-Geschäftsführer Peter Prior, der bei der Abstimmung gegen den neuen Modus stimmte. Denn erst zur vergangenen Saison hatte sich die Bundesliga von einer klassischen Hin- und Rückrunde verabschiedet und Play-offs sowie Play-downs eingeführt. Das Ziel: mehr Spannung.

Trainer hadern mit früherem Modus

Doch der Modus geriet im Laufe der Spielzeit zunehmend in die Kritik, vor allem vonseiten der Trainer. Ein zentraler Punkt: Die Hauptrunde fiel sportlich kaum ins Gewicht, weil die Teams keine Punkte mit in die Entscheidungsrunden nahmen. Auch BSV-Trainer Dirk Leun hatte das moniert - und zeigt sich jetzt mit den Neuerungen zufrieden.

„Aus sportlicher Sicht ist das eine fairere Lösung“, sagt er. „Ich finde es besser, dass die Mannschaften, die sich über die Saison in einer Tabellenregion sammeln, sich nun auch direkt miteinander messen.“

Das ist der neue Modus

Die neue Entscheidungsphase beginnt am 18./19. April. Die vier besten Teams der Hauptrunde spielen im Halbfinale und Finale (Best-of-3) den Meister aus. Für die Mannschaften im Mittelfeld und am Tabellenende hingegen fällt das K.o.-System weg:

  • Die Plätze fünf bis acht spielen in einer doppelten Runde im Modus „Jeder gegen Jeden“ den fünften Platz aus. Die Belohnung: Der Fünfte startet in der Folgesaison wahrscheinlich wieder direkt im Viertelfinale des DHB-Pokals.
  • Die Plätze neun bis zwölf tragen ihre Entscheidungsrunde in derselben Form aus. Der Tabellenletzte steigt direkt ab, der Vorletzte geht in die Relegation gegen den Zweiten der 2. Liga.

Neu ist nach TAGEBLATT-Informationen auch das Punktesystem, das die Leistungen der Hauptrunde stärker belohnt: Der Fünfte nimmt nach der Hauptrunde drei Bonuspunkte mit in die Entscheidungsrunde, der Sechste zwei, der Siebte einen und der Achte null - dasselbe gilt für die Abstiegsrunde.

Unterschiedliche Perspektiven beim BSV

Leun bewertet das positiv: „Es kann nicht sein, dass man eine ganze Runde spielt und die ist am Ende nichts Wert. Deshalb begrüße ich dieses Punktesystem sehr - und auch, dass man keine Alles-oder-Nichts-Spiele mehr hat.“

BSV-Trainer Dirk Leun.

BSV-Trainer Dirk Leun. Foto: Jan Iso Jürgens

Allerdings hält Leun den späten Zeitpunkt der Entscheidung für unglücklich, da die Vereine bereits in den Dauerkartenverkauf gestartet seien und mit einer anderen Zahl an Heimspielen geplant hätten. „Die Liga muss aufpassen, dass sie das jetzt nicht jedes Jahr ändert“, sagt Leun.

Prior hätte am alten Modus festgehalten

Geschäftsführer Prior hingegen sieht die schnelle Änderung kritisch: „Man hätte mit dem bisherigen Modus über längere Zeit Erfahrung sammeln müssen.“ Es sei schwer, den Zuschauern schon wieder eine Änderung zu verkaufen. „Aber ich halte mich mit Kritik zurück. Wir müssen es jetzt vernünftig vermarkten.“

Prior erkennt allerdings an, dass der neue Modus für bessere Planbarkeit sorgt - vor allem für Vereine, die ihre Halle mieten müssen. „In der vergangenen Saison musste man wahnsinnig viele Termine freihalten“, sagt Prior. Aus diesem Grund sei der Antrag bei der Mitgliederversammlung auch gestellt worden.

Trotz der Diskussionen um den Modus bleibt das sportliche Minimalziel des BSV klar: Platz acht und damit der vorzeitige Klassenerhalt.

Bundesliga startet mit neuem Namen

Unterdessen steht der Spielplan für die neue Saison fest, die erstmals unter dem neuen Namen Alsco Handball Bundesliga Frauen läuft. Los geht es für den BSV am 30. August (17 Uhr) auswärts gegen die HSG Blomberg-Lippe. Das erste Heimspiel gegen den Thüringer HC findet am 6. September (18 Uhr) in der neuen Halle Nord statt.

  • Der Bundesliga-Spielplan ist hier zu finden

Die Liga pausiert während der Weltmeisterschaft in Deutschland und den Niederlanden (26.11. bis 14.12.). Die Hauptrunde endet am Osterwochenende, bevor Mitte April die Play-offs beginnen. Übertragen werden alle Spiele weiterhin auf sportdeutschland.tv und Dyn.

Der Spielplan des BSV

  • 30.8.2025 (17 Uhr): HSG Blomberg-Lippe - BSV
  • 6.9. (18 Uhr): BSV - Thüringer HC
  • 13.9. (18 Uhr): Sport-Union Neckarsulm - BSV
  • 4.10. (16 Uhr): BSV - Frisch Auf Göppingen
  • 12.10. (16.30 Uhr): VfL Oldenburg - BSV
  • 22.10. (19.30 Uhr): BSV - Borussia Dortmund
  • 1.11. (19.30 Uhr): TuS Metzingen - BSV
  • 15.11. (16 Uhr): BSV - BSV Sachsen Zwickau
  • 28.12. (16 Uhr): HB Ludwigsburg - BSV
  • 30.12. (18 Uhr): BSV - HSG Bensheim/Auerbach
  • 3.1.2026 (19 Uhr): SV Union Halle-Neustadt - BSV
  • 10.1. (18 Uhr): BSV - HSG Blomberg-Lippe
  • 14.1. (19.30 Uhr): Thüringer HC - BSV
  • 24.1. (16 Uhr): BSV - Sport-Union Neckarsulm
  • 31.1. (19 Uhr): Frisch Auf Göppingen - BSV
  • 8.2. (15 Uhr): BSV - VfL Oldenburg
  • 11.2. (19.30 Uhr): Borussia Dortmund - BSV
  • 21.2. (16 Uhr): BSV - TuS Metzingen
  • 28.2. (18 Uhr): BSV Sachsen Zwickau - BSV
  • 21.3. (16 Uhr): BSV - HB Ludwigsburg
  • 28.3. (18 Uhr): HSG Bensheim/Auerbach - BSV
  • 4.4. (19 Uhr): BSV - SV Union Halle-Neustadt
  • 18./19.4.: Beginn der Play-offs

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