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Handball-Regionalliga

TDramatik im Spitzenspiel: VfL Fredenbeck holt Punkt in Varel

VfL-Kapitän Jesper Müller musste kurz nach der Pause vom Feld.

VfL-Kapitän Jesper Müller musste kurz nach der Pause vom Feld. Foto: Archiv

Kein Sieger im Duell Erster gegen Zweiter: Der VfL Fredenbeck war mit dem Punkt gegen Spitzenreiter HSG Varel dennoch zufrieden. Auch eine Rote Karte konnte den VfL nicht stoppen.

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Von Wilhelm Thiele
Sonntag, 26.01.2025, 17:30 Uhr

Fredenbeck. Im Spitzenspiel der Handball-Regionalliga haben sich die HSG Varel und der VfL Fredenbeck 26:26 (13:12) getrennt. In ausverkaufter Halle und vor lautstarken, mitgereisten Fredenbecker Fans begann das Spiel auf beiden Seiten nervös.

Fredenbecks Angriff verstolperte die ersten Angriffe, doch eine von der ersten Minute an hellwache, bewegliche und zupackende Fredenbecker Abwehr verhinderte einen frühzeitigen Vareler Vorsprung (4:3, 9.). Fredenbecks Coach Jörg Rademacher: „Wir hatten endlich eine Abwehr, wie ich sie mir vorstelle.“

HSG Varel holt mit 6:0-Lauf auf

Dann übernahm der VfL Fredenbeck das Kommando. Mit erfolgreichen Kontern führten die Fredenbecker den Tabellenführer vor. Beim 10:5 (19.) aus Fredenbecker Sicht war es in der Halle totenstill. Die HSG Varel rettete sich in ein Timeout, wechselte den Torwart und spielte wie ausgewechselt.

Der VfL Fredenbeck dagegen verlor den Faden. Rademacher: „Wir haben im Angriff schlechte Entscheidungen getroffen.“ Es folgte ein 6:0-Lauf der Vareler. In der 26. Minute stand es 11:11. Das Spiel schien zu Ungunsten der Fredenbecker zu kippen. Die aber zeigten ihre zwischenzeitlich gewonnene mannschaftliche Reife, fingen sich und hielten dagegen. Mit 13:12 für die HSG Varel ging es in die Halbzeitpause.

VfL-Kapitän sieht die Rote Karte

Varel startete besser in die zweite Halbzeit (15:12, 32.) und als mit einer glatten Fehlentscheidung der Schiedsrichter der Fredenbecker Kapitän Jesper Müller mit einer Roten Karte zum Duschen geschickt wurde (33.), schienen die Würfel zugunsten der HSG Varel gefallen.

VfL-Coach Jörg Rademacher: „Wir hatten endlich eine Abwehr, wie ich sie mir vorstelle.“

VfL-Coach Jörg Rademacher: „Wir hatten endlich eine Abwehr, wie ich sie mir vorstelle.“ Foto: Jörg Potreck

Doch bei den Fredenbeckern setzte diese Fehlentscheidung zusätzliche Kräfte frei. Mit überragendem Einsatz, Nervenstärke und spielerischer Disziplin in Abwehr und Angriff egalisierten sie den Vareler Vorsprung (20:20, 45.) und ließen sich auch durch zweifelhafte Entscheidungen des nun häufiger unsicheren Schiedsrichtergespanns nicht aus dem Konzept bringen. Als die HSG Varel noch einmal mit 23:20 (48.) in Führung ging, setzte Jörg Rademacher auf den siebten Feldspieler. Mit Erfolg.

Drama pur in der Schlussphase

Die letzten Minuten des Spiels waren an Dramatik kaum zu überbieten: In der 58. Minute brachte Rajmond Sisa den VfL Fredenbeck mit dem 26:25 erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung. In den Folgesekunden wehrte Justin Rundt zwei freie Würfe der Vareler vom Kreis ab. 35 Sekunden vor Abpfiff verwarf Laurenz Reiners. Der VfL Fredenbeck verpasste den entscheidenden Schlag.

16 Sekunden vor Abpfiff gelang der HSG Varel der Ausgleich. Zwei Sekunden vor Abpfiff wurde Pelle Fick frei am Kreis mit einem Bodycheck zu Fall gebracht. Der fällige Siebenmeterpfiff blieb aus. Endstand 26:26.

Eine Top-Leistung der Fredenbecker wurde mit einem Punkt belohnt. Rademacher: „Ich bin mega stolz auf die Leistung meiner Spieler.“ Ein Ergebnis, das dem Spielverlauf gerecht wird, mit dem beide Mannschaften leben können. Doch durch einigen umstrittene Entscheidungen der Schiedsrichter bleibt ein bitterer Beigeschmack.

Die Statistik zum Spiel

VfL Fredenbeck: Rundt, Kotenko; Lenzsch, Sievert, Brandt 2, de Vries 2, Sisa 2, Kyvala 1, Fick 5, Müller 3, Ritscher, Möller 6/1, Schröder 2, Reiners 3, Herbst

Siebenmeter: VfL 1/1 – HSG 5/4

Zeitstrafen: VfL 6 (Rote Karte Müller 33.) – HSG 3

Nächstes Spiel: VfL Fredenbeck – TvdH Oldenburg (Sbd., 8. Februar, 19.30 Uhr)

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