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Bauausschuss tagt

TDrochtersen hat ein Brückenproblem: Sanierung kostet richtig Geld

Die Brücke in der Asseler Schmiedestraße beschäftigt den Bauausschuss der Gemeinde Drochtersen.

Die Brücke in der Asseler Schmiedestraße beschäftigt den Bauausschuss der Gemeinde Drochtersen. Foto: Helfferich

Das Bauamt in Drochtersen muss sich mit einem weiteren Brückenproblem herumschlagen. Die Brücke in der Schmiedestraße über das Asseler Fleth muss saniert werden.

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Von Susanne Helfferich
Samstag, 25.10.2025, 13:50 Uhr

Assel. Die Gemeinde Drochtersen besitzt elf Brückenbauwerke, davon werden sechs hauptsächlich vom Kraftverkehr genutzt und fünf als reine Fußgängerbrücken. Mit der Brücke in der Schmiedestraße ist es die fünfte Brückensanierung, mit der sich die Gemeinde beschäftigen muss. Der Handlungsbedarf wurde im Frühjahr festgestellt und wird nun am Dienstag, 28. Oktober, im Bauausschuss beraten.

Diese vier Brücken sind bereits in Arbeit

Das aufwendigste Projekt bei den Brückensanierungen ist die Klappbrücke in Dornbusch: Auf 1,8 Millionen Euro belaufen sich die Kosten. Nach Auskunft von Michael Eckardt aus dem Drochterser Bauamt ist dort der Auftrag erteilt. Zeitplan und Ablauf sollen folgen.

Die Sanierung der Klappbrücke in Dornbusch soll 1,8 Millionen Euro kosten.

Die Sanierung der Klappbrücke in Dornbusch soll 1,8 Millionen Euro kosten. Foto: Knappe

Die Sanierung der Brücke über die Johann-Grodtmann-Straße kostet voraussichtlich 410.000 Euro. Sie stellt neben der L111 eine Verbindung zwischen Assel und Ritsch her. Die Planungen für einen Ersatzneubau liefen, so Eckardt.

Für die Holz-Fußgängerbrücke über die Große Räthe, Teil des Wanderweges Krautsand, sei der Auftrag erteilt. Die Elemente würden momentan vorproduziert und dann vor Ort montiert. Kosten: 29.000 Euro.

Die Planungen für die Brücke Landernweg über das Ritscher Schleusenfleth seien dagegen noch nicht abgeschlossen. Der Fall ist etwas komplizierter: „Hier ist die Brücke Eigentum der Gemeinde Drochtersen, Vorhabenträger des Ersatzneubaus ist die Flurbereinigung im Zuge der Autobahn, vertreten durch das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) und den Verband der Teilnehmergemeinschaften (VTG)“, erklärt der Bauamtsmitarbeiter. Die Kostenschätzung liege bei 600.000 Euro, wobei die Gemeinde mit 25 Prozent der Kosten beteiligt ist, die verbleibenden 75 Prozent kommen durch Mittel der Flurbereinigung.

In der Schmiedestraße ist Sanierung nötig

Auch an der Brücke Schmiedestraße in Assel, über die am Dienstag im Bauausschuss gesprochen wird, sind umfangreiche Unterhaltungsarbeiten notwendig. Der Umfang wird aktuell noch ermittelt, die Planung soll im kommenden Jahr konkretisiert werden. Dass dort etwas getan werden muss, wurde durch eine Bauwerksprüfung ersichtlich.

Die Brücke in der Johann-Grodtmann-Straße muss dringend saniert werden.

Die Brücke in der Johann-Grodtmann-Straße muss dringend saniert werden. Foto: Knappe

Bei der Brücke in der Schmiedestraße wurden bei der Bauwerksprüfung insbesondere Korrosionsschäden an den Spundwandprofilen, Abplatzungen, Risse und Ausblühungen festgestellt, die das Betonbauwerk gefährden. Auch fehlen Schutzeinrichtungen und Geländer, heißt es in der Ratsvorlage. Um eine weitere Ausbreitung der Schäden zu verhindern und die Verkehrssicherheit dauerhaft zu gewährleisten, sei eine umfassende Sanierung erforderlich.

Planungskosten von 50.000 Euro fallen an

Und das möglichst schnell. Die Verwaltung empfiehlt, im Haushalt 2026 Planungskosten in Höhe von 50.000 Euro bereitzustellen. Mit diesem Geld sollen das Sanierungskonzept ausgearbeitet, Instandsetzungsmaßnahmen konkretisiert und Fördermöglichkeiten geprüft werden. Die Ergebnisse der laufenden Planung und eine belastbare Kostenschätzung sollen noch nachgereicht werden.

Aufgrund der festgestellten Schäden sei jedoch davon auszugehen, dass ohne rechtzeitige Planung und Instandsetzung sich die Schäden an der Brücke verschlimmern und damit die Nutzung für den Verkehr eingeschränkt werden könnte, heißt es in der Beratungsvorlage. Eine frühzeitige Planung ermögliche zudem die Einwerbung von Fördermitteln und vermeide eine kostenintensivere Sanierung zu einem späteren Zeitpunkt.

Brücken werden alle drei Jahre inspiziert

Auf Nachfrage erklärte Michael Eckardt, dass die Brücken der Gemeinde alle drei Jahre durch externe Bauwerksprüfer inspiziert würden. Dabei unterliege das Prüfintervall einer Rotation: Haupt- und einfache Prüfung wechselten sich alle drei Jahre ab. Bei der Hauptprüfung sei ein umfangreicherer Aufwand gegenüber der einfachen Prüfung zu berücksichtigen.

„Brücken sind Ingenieurbauwerke und unterliegen stets einem Mehr an Betreuungsaufwand“, erklärt Eckardt. So würden die Bauwerke laufend kontrolliert, um erforderliche Maßnahmen in der Unterhaltung zu berücksichtigen. Neben den bereits genannten Bauwerken seien keine größeren Maßnahmen geplant, die die normalen Unterhaltungsarbeiten übersteigen.

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