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TDrochtersens Kulturmanagerin geht - Gemeinde will investieren

Karen Hertleins geförderte Stelle läuft Ende des Jahres aus.

Karen Hertleins geförderte Stelle läuft Ende des Jahres aus. Foto: Helfferich

In Drochtersen soll es auch künftig ein Kulturmanagement geben. Wie das ab 2025 inhaltlich aussehen soll, ist noch offen. Karen Hertlein ist jedenfalls nicht mehr dabei.

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Von Katja Knappe
Montag, 30.09.2024, 13:50 Uhr

Drochtersen. Anfang 2022 hatte Karen Hertlein ihre Stelle angetreten. Drochtersen und Nordkehdingen hatten sie gemeinsam als Kulturkoordinatorin eingestellt. Der Job wurde aus dem Landesprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ gefördert.

Hertleins Aufgabe: Die Kulturangebote und Kulturschaffenden in Drochtersen und Nordkehdingen besser miteinander zu vernetzen und gemeinsame Veranstaltungsangebote für die Region zu schaffen und zu vermarkten.

Ein jährliches Programmheft ist daraus entstanden. In diesem Jahr gab es erstmals die Veranstaltungsreihe „Wir sind Kehdingen - Kulturfestwoche 2024“ mit mehr als 80 Veranstaltungen von regionalen Kultureinrichtungen und Ehrenamtlichen.

Kulturmanagerin Hertlein hört auf

Doch die geförderte Kulturmanagement-Stelle läuft zum Jahresende aus. Hertlein stehe danach auch nicht mehr zur Verfügung, teilte die Verwaltung mit. Seitens der Kulturschaffenden in der Region bestehe der Wunsch, dauerhaft ein Kulturmanagement vorzuhalten, hieß es in der Sitzungsvorlage der Drochterser Gemeindeverwaltung für den Finanzausschuss.

Hertlein, die zurzeit im Urlaub ist, hat ein Aufgabenprofil erstellt. Ob es eine nicht geförderte Nachfolge für die Kulturmanagerin gibt oder nicht, war nach der Sitzung des Finanzausschusses zunächst noch offen. Die Drochterser Gemeindeverwaltung hatte im Finanzausschuss eine Beschlussempfehlung eingebracht: für ein Kulturmanagement mit 25 bis 30 Wochenstunden, sofern Nordkehdingen sich beteiligt.

Zaudern im Finanzausschuss

Doch im Finanzausschuss zeigten die Kommunalpolitiker sich abwartend. Zwar hat Drochtersen sich die Kultur ins Leitbild geschrieben. Doch zunächst müsse man evaluieren, meinte Heino Baumgarten (SPD), selbst im Kulturscheunenverein aktiv: „Hat sich das bemerkbar gemacht, dass wir eine Kulturbeauftragte hatten? Wie ist das alles angekommen?“

Baumgarten forderte, dass der zuständige Fachausschuss - also der für Familie, Soziales, Kultur und Sport - sich erst mal von Karen Hertlein über ihre Arbeit berichten lassen solle. Eine Forderung, die auch Bernd Mattern (CDU) unterstützte.

Mattern erkundigte sich zudem, ob nicht der Touristikverein Kehdingen und die Kultur zusammenarbeiten könnten - „um ein bisschen Effizienz herauszukitzeln“. Bürgermeister Mike Eckhoff winkte ab: Diese Idee hätten die Nordkehdinger Samtgemeindebürgermeisterin Erika Hatecke und er auch gehabt. Doch die Kulturförderung beim Touristikverein anzusiedeln, das habe dieser abgelehnt, weil es sich um verschiedene Aufgabenbereiche handele.

Nägel mit Köpfen erst im nichtöffentlichen Gremium

Einhellig sprach sich der Finanzausschuss dafür aus, erst einmal den Bericht von Karen Hertlein anzuhören - dann könne das Thema Kulturmanagement erneut im Finanzausschuss beraten werden. Gerade mal zwei Tage später fiel aber im Verwaltungsausschuss - der immer unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagt - bereits die Entscheidung.

Das berichtete Bürgermeister Mike Eckhoff anschließend im Gemeinderat: Für 2025 soll eine 25-Stunden-Stelle fürs Kulturmanagement im Haushalt eingeplant werden, sofern Nordkehdingen mitzieht - und dafür gebe es bereits Signale. Die Stelle werde voraussichtlich etwa 45.000 Euro jährlich kosten, davon könnte Drochtersen 30.000 Euro übernehmen und Nordkehdingen 15.000.

Durch den zügigeren Beschluss wäre ein nahtloser Übergang im Kulturmanagement 2024/2025 ohne Lücke möglich, sofern die Stelle zeitnah besetzt werden kann.

Was zu den Aufgaben des Kulturmanagements gehört, ist offen. Inhaltliche Schwerpunkte sollen noch unter den Fraktionen geklärt werden, äußerten die Fraktionsspitzen von SPD und CDU. Karen Hertlein soll im Ausschuss für Familie, Soziales, Kultur und Sport am 28. Oktober über ihren Job berichten.

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