TDrochtersens teuerstes Bauprojekt steht kurz vor der Fertigstellung

Ortsbrandmeister Gerrit Witt freut sich auf die Eröffnung. Im Bild die neue Fahrzeughalle. Foto: Knappe
Das bislang teuerste Bauprojekt der Gemeinde Drochtersen nähert sich der Vollendung. Der Innenausbau des rund fünf Millionen Euro teuren Feuerwehrgerätehauses ist fast fertig. Im Außengelände herrscht allerdings seit Oktober Baustopp. Das ist der Grund.
Drochtersen. Das Außengelände sieht noch wüst aus. Hinter dem neuen Gerätehaus an der Sietwender Straße türmen sich Erdberge, die noch verräumt werden müssen, tiefe Wasserlachen stehen überall. Hier, im Außenareal, sollen bis Mai noch Parkplätze für 34 Fahrzeuge, der Übungshof und die Zufahrt entstehen, die Fläche wird großteils asphaltiert, teils gepflastert.
„Das Wetter hat uns bei den Außenanlagen einen Strich durch die Rechnung gemacht, seit Oktober ruhen hier wegen des Regens die Bauarbeiten. Ich schätze, dass es draußen erst im März weitergeht“, erzählt Ortsbrandmeister Gerrit Witt. Vor dem Eingang des neuen Gerätehauses steht eine so tiefe Wasserlache, dass Gerrit Witt erst mal eine Palette als Tritt herbeischleppt, um einen halbwegs trockenen Zugang zu ermöglichen.
Kinderfeuerwehr soll im Mai gegründet werden
Im Inneren des neuen, einstöckigen Feuerwehr-Domizils in L-Form strahlt der Ortsbrandmeister: Hier ist nach eineinhalb Jahren Bauzeit fast alles fertig für die aktuell 57 Aktiven der Ortsfeuerwehr Drochtersen. Robuste Bodenbeläge in Holzoptik sind in den neuen Räumen verlegt: Da gibt es einen großen Schulungs- und Besprechungsraum, neue Sanitär- und Umkleideräume, einen Raum für die Jugendfeuerwehr - und auch einen für die Kinder-Feuerwehr für Sechs- bis Zehnjährige.

Blick in den Flur des neuen Gerätehauses. Rechts ist der geräumige Besprechungs- und Schulungsraum. Foto: Knappe
Die Kinderfeuerwehr gibt es zwar noch nicht, aber sie soll, wenn alles klappt, nach der Fertigstellung und bei einem Tag der offenen Tür am 26. Mai, ins Leben gerufen werden. Außerdem gibt es einen Raum, der künftig als Funkraum dienen soll und einen für Lagebesprechungen: Bei größeren Krisenlagen werden künftig in den Kommunen örtliche Einsatzleitungen und Leitstellen installiert - in Drochtersen wird die Leitstelle dann im neuen Gerätehaus sein.
In der neuen Halle wäre Platz für eine Drehleiter
Einige Elektro-Installationen im Innenbereich und W-Lan fehlen noch. „Ende Januar kommen die Spinde, die Büromöbel noch etwas später“, sagt Witt. Im Herzstück des L-förmigen einstöckigen Gerätehauses, der Fahrzeughalle, ist Platz für sechs Einsatzfahrzeuge und eine Waschbox. In Letzterer können alle Einsatzfahrzeuge der Gemeinde geschrubbt werden.
Die beiden Löschfahrzeuge, das Einsatzleitfahrzeug, das Fahrzeug für die Einsatzhygiene und der Mannschaftstransportbus der Jugendfeuerwehr haben Platz in der neuen Halle.
Ein Platz ist dann noch frei. Ob hier irgendwann eine Drehleiter stehen wird oder nicht, muss die Drochterser Politik entscheiden. Hier gibt es noch Diskussionen, die sich vor allem um die Anschaffungskosten drehen.
Wegen der gestiegenen Energiekosten hatte die Gemeinde während des laufenden Baus Ende 2022 mit einem „Klimapaket“ nachgebessert: Statt einer sind jetzt zwei Luft-Wärmepumpen installiert, die für die Grundwärme sorgen sollen. Es gibt aber für Spitzenlasten auch noch eine Gasheizung, sagt Ortsbrandmeister Witt. Das Dach ist vorbereitet für eine Photovoltaikanlage, die bis zur geplanten Eröffnung im Mai installiert sein und die Stromkosten reduzieren soll.