Zähl Pixel
Müll

Durchwachsene Bilanz: Landkreis kontrolliert Biotonnen in Stade-Hahle

Plastikbeutel und Papiermüll haben in der Biotonne keinen Platz.

Plastikbeutel und Papiermüll haben in der Biotonne keinen Platz. Foto: Landkreis

Die Abfallberaterinnen des Landkreises Stade haben erneut Biotonnen gesichtet - diesmal in Stade-Hahle. Dabei entdeckten sie erneut vieles, was in der Biotonne nichts zu suchen hat. Aber es gibt auch eine gute Nachricht.

Von Redaktion Mittwoch, 01.05.2024, 08:50 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Stade. 185 Biotonnen haben die Abfallberaterinnen des Landkreises Stades unter die Lupe genommen, 33 Tonnen blieben stehen, weil sie falsch befüllt wurden. Das entspricht einer Fehlwurfquote von ungefähr 18 Prozent. Das ist die Bilanz der aktuellen Kontrollen.

Dem Aufruf des Landkreises, auf Biofolienbeutel zu verzichten, und stattdessen Papiertüten oder auch Zeitungspapier zu verwenden, sind die meisten Anwohner aus Hahle nachgekommen, hieß es.

Der Bioabfall sei sorgfältig in Papierpakete oder stabilen Papiertüten bis hin zum kompletten Biotonnen-Inlaysack verpackt worden.

18 Prozent der Menschen in Stade-Hahle entsorgen falsch

Nur in sechs Fällen blieben die Biotonnen stehen, weil sich darin die verbotenen Biofolienbeutel befanden. Die übrigen 27 Tonnen enthielten den Angaben nach Abfälle, wie Plastiktüten, Verpackungen aus Plastik und Glas, Restabfälle wie Hygieneartikel (Binden und Windeln), Sandalen und verpackte Lebensmittel, wie den Salatkopf in Folie.

Die Bilanz der Abfallberaterinnen: „Auch wenn geschickt mit Papierlagen versucht wurde, die Fehlwürfe zu verstecken, konnte dieser Umweltfrevel aufgedeckt werden.“

Hundekotbeutel in mehreren Tonnen gefunden

Wenig nachvollziehbar ist für sie, dass für die Sammlung Plastiktüten verwendet werden und diese dann anschließend in stabile Papiereinkaufstaschen verpackt wurden.

Warum nicht gleich in die Papiertasche geben, fragen sich die Abfallberaterinnen. Brötchentüten mit Plastikfenster - ebenfalls ein Klassiker unter den Fehlwürfen - wurden bei dem Tonnen-Check nicht gefunden. Dafür fanden sich in einigen Tonnen wieder Hundekotbeutel, hieß es.

Fäkalien haben in der Biotonne nichts verloren

Die Abfallberaterinnen appellieren erneut an Hundebesitzer: „Bitte keine Kotbeutel in die Biotonnen geben, auch wenn die Beutel vermeintlich aus kompostierbaren Folien bestehen.“ Zum einen hätten Fäkalien nichts in den Biotonnen zu suchen, deshalb sei auch Kleintierstreu ausgeschlossen, zum anderen seien angeblich kompostierbare oder biologisch abbaubare Folienbeutel, -tüten oder Verpackungen von der Bioabfallsammlung ausgeschlossen.

„Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich nicht von diesem Greenwashing in die Irre führen lassen. Solange es für diese Abfälle keinen eigenen Verwertungsweg gibt, müssen sie über den Restabfall oder Verpackungen über den Gelben Sack entsorgt werden“, sagen die Abfallberaterinnen.

Spaziergänger werfen Müll in fremde Tonnen

Für die Kontrollen hätten die Anwohner großes Verständnis gezeigt. Manche beklagten, dass Spaziergänger Müll und Hundekotbeutel in ihren Biotonnen entsorgten.

Ein sogenanntes Schwerkraftschloss kann diese unbefugte Nutzung verhindern. Das Schloss öffnet sich automatisch erst beim Kippen der Biotonne am Müllfahrzeug. Grundsätzlich gilt, dass der eigene Hausmüll auch in die eigene Mülltonne gehört und nicht in die Tonne des Nachbarn.

Alle Informationen zur Mülltrennung unter abfall.landkreis-stade.de. (pm/tom)

Weitere Artikel