TEin Buxtehuder schreibt Geschichte: Vom BSV-Talent zum Weltmeister
Das deutsche Team um Jasper Anschütz (links) bejubelt den WM-Titel. Foto: DHB/Sasa Pahic Szabo/kolektiff (nomo)
Jasper Anschütz triumphiert mit dem deutschen Nachwuchs bei der WM in Marokko - und bleibt nach seinem bisher größten Erfolg bescheiden.
Landkreis. Jasper Anschütz hat mit der deutschen U17-Nationalmannschaft Geschichte geschrieben. Bei der Weltmeisterschaft in Casablanca (Marokko) gewann das DHB-Team das Finale gegen Ägypten mit 44:43 nach Verlängerung und krönte sich damit zum ersten U17-Weltmeister überhaupt.
„Das ist ein besonderes Gefühl“, sagt Anschütz. „Einen WM-Titel zu gewinnen, das ist schon sehr cool, vor allem, weil so viele Eltern dabei waren“, darunter seine Eltern Kristine und Oliver. Nach dem Finale wurde zunächst in der Kabine gefeiert, später noch auf dem Weg zum Flughafen.
„Einige Spiele waren gut, andere weniger“
Die deutsche Mannschaft zählte bereits im Vorfeld zu den Favoriten. „Ich habe erwartet, dass es sich am Ende zwischen uns, Spanien und Ägypten entscheidet“, sagt Anschütz. „Wir hatten eine gute Breite im Kader. Es hing nicht an sieben Spielern, das ganze Team hat funktioniert.“

Jasper Anschütz (rechts) feiert den WM-Titel. Foto: privat (nomo)
Seine eigene Leistung bewertet der 17-Jährige bescheiden: „Ging so“, sagt er lachend. „Einige Spiele waren gut, andere weniger.“
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Im Halbfinale gegen Katar wurde der Spielmacher mit fünf Toren, darunter ein 30-Meter-Treffer mit der Pausensirene, und fünf Vorlagen zum besten Spieler gewählt. Das Endspiel gegen Ägypten war sein persönliches Highlight: „Da lagen wir in der zweiten Halbzeit schon mit drei, vier Toren zurück. Aber wir haben uns zurückgekämpft.“ Mit 18 Assists war er einer der erfolgreichsten deutschen Vorlagengeber bei der WM.
Infekt, Isolation und viele Glückwünsche
Vom Turnier wird ihm einiges in Erinnerung bleiben: „Das Essen war gewöhnungsbedürftig, und der Hallenboden war härter als in Deutschland“, sagt er. Einen Empfang oder eine Ehrung für Anschütz und seine drei Mitspieler vom THW Kiel gab es noch nicht. Einige Spieler hätten mit Infekten zu kämpfen gehabt, erklärt er, daher hätten sie sich nach der Rückkehr direkt in Isolation begeben.

Jasper Anschütz, hier im THW-Kiel-Trikot, lenkt das Spiel der deutschen Mannschaft. Foto: Jaaynie Photography
Auf seinem Handy war dagegen mehr los: „Ich habe viele Glückwünsche bekommen, auch von früheren Trainerinnen und Mitspielern aus Buxtehude und Horneburg.“
Anschütz begann beim Buxtehuder SV, wechselte später für ein Jahr zum VfL Horneburg. Seit drei Jahren spielt der 1,91 Meter große Rechtshänder in der Jugend des THW Kiel, wo er auf dem Leistungssport-Campus lebt und trainiert. „Handball steht für mich an erster Stelle“, sagt er. Sein Ziel: „Ich möchte professionell Handball spielen und davon leben können.“
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