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Handball-Bundesliga

TEin gebrauchter Tag: Buxtehuder SV geht in Blomberg unter

Isabelle Dölle erzielt gegen Blomberg vier Tore.

Isabelle Dölle erzielt gegen Blomberg vier Tore. Foto: Schlikis

Der Buxtehuder SV erhält bei der 20:34-Niederlage in Blomberg am Sonntag eine Lehrstunde in Sachen Bundesliga-Handball. Ein völlig verkorkster Restart nach der EM-Pause.

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Von Daniel Berlin
Sonntag, 22.12.2024, 17:50 Uhr

Blomberg. Die Handball-Bundesliga startet nach der EM-Pause wieder durch. Das Programm des Buxtehuder SV hat es in sich. Am Sonntag begannen die Englischen Wochen. Fünf Spiele in 18 Tagen. In Blomberg soll die Mission Aufholjagd beginnen. Denn nach sieben Spielen stehen nur zwei Pluspunkte und der vorletzte Tabellenplatz in der Statistik. 30 Fans stehen dem BSV bei der Auswärtshürde beim Tabellenvierten aus Blomberg zur Seite.

Insbesondere die Partien gegen die direkte Konkurrenz mit Göppingen (27.12.), Zwickau (29.12.) und Leverkusen (04.01.) sind die Duelle, die extrem wichtig für das Punktekonto seien, schreibt der BSV in einer Presseerklärung. Trainer Dirk Leun erklärt die Partie gegen Blomberg nicht zum „Muss-Spiel“. Denn die Aufgabe beim European League-Teilnehmer in Nordrhein-Westfalen sei alles andere als einfach.

BSV legt im Training Wert auf Abwehrarbeit

Der BSV absolvierte kein Testspiel in der Vorbereitung auf den Restart. „Das hat sich einfach nicht angeboten. Dennoch haben wir insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Torhüterin und Abwehr analysiert. Das zeigt schon mal Wirkung im Training, aber jetzt müssen wir das auch im Spiel umsetzen“, sagt Leun und gibt Einblicke in die Arbeit der vergangenen Wochen.

Charlotte Kähr kann gegen Blomberg keine entscheidenden Akzente setzen.

Charlotte Kähr kann gegen Blomberg keine entscheidenden Akzente setzen. Foto: Schlikis

Leun fordert vor dem Anpfiff in Blomberg ein gutes Rückzugsverhalten, „weil dich Blomberg sonst überrennt“. Er fordert Disziplin, Mut, Klarheit und Struktur in jeder Aktion. Der BSV befinde sich einer prekären Situation. Doch Leun wird von seinen Spielerinnen bitter enttäuscht. „Es ist uns in keiner Weise gelungen, den Matchplan umzusetzen“, sagt der Coach.

Der schnelle Rückzug passt in Blomberg nur bedingt in der Anfangsphase. Nach Tempogegenstößen und schnellen Mitten wirft Alexia Hauf BSV-Torhüterin Laura Kuske die Bälle gleich mehrfach um die Ohren. Hinzu kommt das Buxtehuder Wurfpech. Einige Male steht der Pfosten im Weg.

Nach dem 8:8 entgleitet dem BSV das Spiel

Aber der BSV spielt zunächst auf Augenhöhe mit der HSG. Isabelle Dölle hat gute Momente aus dem Rückraum. Auch Levke Kretschmann, deren Einsatz lange auf der Kippe stand. Der BSV zeigt sehenswerte Kombinationen über den Kreis. Nach einer Viertelstunde steht es 8:8. Dann entgleitet dem BSV die Partie.

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Die halbhohen Würfe sind keine echte Aufgabe für HSG-Torfrau Melanie Veith. Entsprechend fordert Coach Leun in einer Auszeit beim 8:11-Rückstand mehr Präzision. Zudem sollen seine Spielerinnen die erste Welle und die Konter „besser wegnehmen“.

Die Würfe des BSV bleiben harmlos. Jetzt fehlt auch in der Defensive der Zugriff. Per Siebenmeter markiert Ona Vegue i Pena die Blomberger 13:8-Führung.

Schönefeld beendet zwölfminütige Torflaute

8:14, 8:15. Die Struktur fehlt. Aus Buxtehuder Sicht geht in dieser Phase gar nichts. Mie Elen Rakstad wirft den Ball gut zwei Meter über das Tor. Erst nach zwölf Minuten beendet Maja Schönefeld die Torflaute. Sie zieht im linken Rückraum so durch, wie ihr Trainer es verlangt. Mit Mut und Überzeugung.

Der 10:17-Rückstand zur Pause ist eine heftige Hypothek für den Buxtehuder SV. Da muss Leuns Mannschaft ordentlich nachjustieren, um nicht gänzlich unter die Räder zu kommen.

Aufholjagden gehen anders. Nach dem Seitenwechsel bietet der BSV eine schwache Leistung. Pässe landen im Seitenaus. Fangfehler, die Torhüterinnen sind kein Faktor, werden aber von der Abwehr im Stich gelassen. In Blomberg spielen nur die Gastgeberinnen mit Wucht und Präzision. 12:25 nach knapp 41 Minuten. Jetzt wird es deutlich. „Wir müssen uns mit dem Thema Abstiegsrelegation auseinandersetzen. Wir müssen uns mental auf Abstiegskampf vorbereiten“, sagt Leun nach dieser Lehrstunde.

Trainer Leun verzichtet auf Schelte

Dirk Leun steht in der Schlussphase ganz ruhig an der Seitenlinie und schaut sich das Debakel mit verschränkten Armen an. 12:27 nach 43. Minuten. Die Auszeit ist überfällig. Leun wechselt ein wenig, verteilt ein paar Aufgaben, fordert Dynamik. Alles ganz in Ruhe. Schelte hilft dem BSV nicht weiter. „Bei der Fehlerflut hilft kein Draufhauen“, sagt Leun.

BSV-Trainer Dirk Leun wird am Ende der Partie immer ruhiger.

BSV-Trainer Dirk Leun wird am Ende der Partie immer ruhiger. Foto: Photo: Felix Schlikis/Lobeca.de

Die Partie in Blomberg plätschert dahin. Die HSG ist für den Buxtehuder SV an diesem Sonntag eine Nummer zu groß. Blombergs Trainer Steffen Birkner kann seinen Talenten, die sonst weniger zum Zug kommen, Spielanteile geben. Der BSV testet das Spiel mit der siebten Feldspielerin unter Wettbewerbsbedingungen.

Denn jetzt kommen die „Muss-Spiele“. Göppingen, Zwickau, Leverkusen. Leun: „Einstellung und Mentalität sind gefragt.“

Die Statistik des Spiels

Spielfilm aus BSV-Sicht: 1:0 (1.), 3:3 (7.), 7:6 (14.), 8:8 (16.), 8:15 (27.), 10:17 (Halbzeit), 12:20 (35.), 12:27 (43.), 16:30 (51.), 20:34 (Ende).

BSV: Kuske, Fasold, Nielsen 4/2, Heider 2, Hampel 1, Dölle 4, Schönefeld 1, Kähr 2, Reiche, Kretschmann 3, Hartstock, Rakstad 1, von Prittwitz, Ternede, Huhnstock 2.

Siebenmeter: BSV 2/2 - HSG 5/5

Zeitstrafen: BSV 2 (Dölle, Hartstock) - HSG 0

Zuschauer: 1024

Nächstes Spiel: BSV - Göppingen (Freitag, 27. Dezember, 18 Uhr, Halle Nord)

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