Zähl Pixel
Neubau

TEinfallstor zur Stadt: Am Stader Ortseingang steht ein neuer Blickfang

Das neue Wohn- und Geschäftshaus am Kreisel der Freiburger Straße.

Das neue Wohn- und Geschäftshaus am Kreisel der Freiburger Straße. Foto: Strüning

Das neue Gebäude ist nicht zu übersehen: Direkt am Kreisel an der Freiburger Straße steht ein neues Wohn- und Geschäftshaus. Dunkler Klinker, dunkle Fensterrahmen und moderne, urbane Architektur machen es zu einem echten Hingucker.

author
Von Lars Strüning
Donnerstag, 11.04.2024, 17:48 Uhr

Stade. Cemil und Cesurbey Kayar, zwei Brüder, die in Stade aufgewachsen sind, stehen kurz vor der Erfüllung ihres Traums. So nannten sie das Projekt, nachdem sie es vor zwei Jahren der Öffentlichkeit vorgestellt hatten.

Cemil führt einen Autohandel in Ottenbeck, sein Bruder arbeitet bei Airbus im Flugzeugbau. Nachdem sie bereits mehrere Doppelhäuser gebaut haben, stehen sie jetzt vor ihrem großen Wurf. Der Weg dahin war nicht einfach.

Am Montag werden die ersten Wohnungen an Mieter übergeben

Umso mehr fiebern die Brüder der nächsten Woche entgegen, wenn die ersten Wohnungen an die Mieter übergeben werden. 15 Wohnungen, zwischen einem und drei Zimmer groß, haben sie im Angebot. Die kleinste weist 30 Quadratmeter aus, die größte über 103 Quadratmeter.

Wohnungen im Maisonette-Stil oder als Penthouse mit großer Dachterrasse hat Architekt Holger Cassau vom Stader Architektenbüro Schüch & Cassau mit eingeplant.

Freuen sich, dass das Werk fast vollbracht ist (von links): Architekt Holger Cassau, Bauleiter Kevin Stroetzel sowie die Investoren Cemil und Cesurbey Kayar.

Freuen sich, dass das Werk fast vollbracht ist (von links): Architekt Holger Cassau, Bauleiter Kevin Stroetzel sowie die Investoren Cemil und Cesurbey Kayar. Foto: Privat

Insgesamt entstanden 925 Quadratmeter Wohnfläche; zudem Keller als Abstellräume für die Mieter, Balkone und eine Aufzugsanlage. Die Wohnungen sind alle vermietet. Dennoch ist noch Luft nach oben.

Zwei Ladenlokale im Erdgeschoss sind noch frei

Von den drei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss ist erst eine an eine Versicherungsagentur vergeben. Räumlichkeiten à 104 und 236 Quadratmeter sind noch frei. Cemil Kayar bleibt optimistisch.

„Wir sind super zufrieden“, sagt er. Und die beiden Brüder sehen großes Potenzial an dem Standort. Architekt Cassau lobt das unternehmerische Risiko, das die beiden eingegangen sind. „Da gehört schon was dazu, in diesen Zeiten ein Projekt in dieser Größenordnung umzusetzen.“

Schon früh hätten sich Cemil und Cesurbey Kayar in den Entwurf von Holger Cassau verliebt. Der setzt auf eine moderne Architektur, die den gesamten Bereich an der Ecke Freiburger Straße und Hansestraße aufwerte. Wer aus Kehdingen kommt und Richtung Innenstadt fährt, kann das leicht ums Eck gebaute Gebäude kaum übersehen.

Kleines Grundstück mit nur 1600 Quadratmetern

Es ist auf einem eher kleinen Grundstück von 1600 Quadratmetern entstanden. Das wiederum stellte die Baufirmen vor große logistische Probleme, weil Abstellfläche fehlte. Realisiert hat die Pläne das Hechthausener Bauunternehmen Hahn als Generalunternehmer für den erweiterten Rohbau.

Zuvor hatte sich der Baustart bis Oktober 2022 verzögert, als die Pfahlgründungsarbeiten starteten. Dann verhagelte schlechtes Winterwetter den Baufortschritt. „Das hat uns Zeit und Nerven gekostet“, sagt Holger Cassau. Zu allem Unglück flogen die Kayars über Nacht aus der KfW-Förderung. Aber aufgeben wollten sie nicht.

Jetzt fehlen nur noch Restarbeiten am und im Gebäude. Die Mieter können einziehen und sich auf einen gehobenen Standard bei der Ausstattung von Küche und Bad freuen. Glasfaser ist vorhanden. Beheizt wird das Gebäude zeitgemäß über Wärmepumpen. Das alles hat seinen Preis. Die Miete kostet im Schnitt 12,50 Euro pro Quadratmeter.

Autos fahren durchs Haus auf den Hof

Für Mieter wurde eigens ein Parkplatz eingerichtet. Für die Ladenlokale ist eine Durchfahrt mit Abstellmöglichkeiten eingerichtet. Autofahrer kommen - ausschließlich rechts abbiegend - von der Hansestraße in den Hof und verlassen ihn Richtung Kreisel wieder über die rückwärtige Freiburger Straße.

Die Familie Kayar stammt aus Corum, das liegt etwa 200 Kilometer östlich von Ankara und gilt geografisch als Mittelpunkt der Erde. Bei allem Stolz über die Herkunft fühlen sich die Kayars als Stader Jungs und freuen sich, dass sie mit dem prägnanten Gebäude an zentraler Stelle ihrer Heimatstadt etwas Gutes tun können, wie sie es formuliert haben.

In die Schlagzeile geriet Cemil Kayar, als er mit einer befreundeten Gruppe vor gut einem Jahr mehrfach Hilfsgüter en gros und gesammelte Bargeldspenden ins türkische Erdbebengebiet brachte. „Es sah nach Weltuntergang aus“, berichtete Kayar damals der TAGEBLATT-Reporterin.

Weitere Artikel