TElfmeter entscheidet hitziges Derby: TuS Harsefeld schlägt A/O

Der Harsefelder Nico Osuch bejubelt den Derbysieg auf eigener Anlage. Foto: Jörg Struwe
Ein Elfmeter, zehn Gelbe Karten und eine umstrittene Szene in der Nachspielzeit: Harsefeld gewinnt das Derby gegen A/O - und bangt nun um Mittelfeldmann Justin Ruge.
Landkreis. TuS Harsefeld – SV Ahlerstedt/Ottendorf 1:0. Ein Derby, zehn Gelbe Karten und ein strahlender Sieger. Das Landesliga-Duell zwischen dem TuS Harsefeld und der SV Ahlerstedt/Ottendorf lockte über 300 Zuschauer an die Jahnstraße. Das Publikum bekam ein ausgeglichenes Spitzenspiel geboten, das bis zur letzten Sekunde der langen Nachspielzeit spannend blieb und in dem zwei Schlüsselszenen spielentscheidend waren.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte Justin Ruge Torjäger Pascal Schawaller in Szene, der beim ersten Hochkaräter der Begegnung vielleicht ein stückweit zu hastig abzog, wodurch ihm der Ball über den Schlappen rutschte (19.). Auf der anderen Seite ließ sich Malcolm Brunkhorst, der nach einem Konter über Umwege im Strafraum an den Ball kam, zu viel Zeit, sodass ein Harsefelder Abwehrbein noch dazwischenkam (25.).
Harsefeld lässt wenig zu
Schließlich verhalf dem TuS Harsefeld ein Strafstoß auf die Siegerstraße: Schon bei einem ruhenden Ball zuvor wurden Kapitän Danny Berner und Luqman Krugmeier von Schiedsrichter Tim Lahse zum Rapport gebeten, dieses Mal nahm Berner einen leichten Kontakt seines Gegenspielers an und bekam den erhofften Elfmeterpfiff. Sören Meyer nahm sich wie gewohnt der Sache an und schickte Torhüter Mark Osnowski in die falsche Ecke (30.).
In diesen Minuten taumelte A/O kurz, nach einem Querschläger hatte Schawaller das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber auch etwas überrascht an Osnowski (36.). „Ahlerstedt ist dann mit mehr Spielanteilen aus der Kabine zurückgekommen, wir haben fast nur verteidigt“, sagt TuS-Coach Nico Matern. „Wir haben aber bis auf zwei Abschlüsse nichts zugelassen, was der Schlüssel heute war.“
Umstrittene Szene kurz vor Schluss
Enes Badur verfehlte nur hauchzart mit einem Flachschuss das lange Eck (52.), in der Schlussphase hatte Corvin Höft auf der linken Strafraumseite den Ausgleich auf dem Fuß (85.).
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In der zehnminütigen Nachspielzeit ereignete sich dann die zweite entscheidende Szene und der große Aufreger der Begegnung, nachdem die Gäste einen letzten langen Ball in die Gefahrenzone schlugen. Dort räumte Torhüter Marvin Ekuase den eingelaufenen Daniel Brunsch rustikal ab (90.+8) – dieses Mal blieb die Pfeife des Unparteiischen zum Entsetzen Ahlerstedts stumm.
Matern: Hatten das Quäntchen Glück
„Wir reden im Fußball oft von Kopfverletzungen und Daniel bekommt beide Fäuste ins Gesicht und es gibt keinen Elfmeter“, so A/O-Trainer Kevin Speer. „Wenn ich den Ersten pfeife, musst du den anderen auch geben.“ Auf der anderen Seite kommentiert Matern: „Aus meiner Position war es schwer zu sehen, ich glaube, Marvin hat Ball und Gegenspieler getroffen – wir hatten das Quäntchen Glück, das es an so einem Tag auch braucht. Nichtsdestotrotz bleibe ich auch dabei, dass wir es mehr gewollt haben. Ich bin sehr stolz auf die Jungs.“
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Während Harsefeld Tabellenführer Bornreihe auf den Fersen bleibt, ist die zweite Auswärtspleite am Stück für Ahlerstedt der erste richtige Dämpfer in der laufenden Spielzeit. „Grundsätzlich waren wir heute nicht die schlechtere Mannschaft, bis zum letzten Drittel haben wir es gut gemacht“, sagt Speer. „Uns war klar, dass wir nicht viele Chancen bekommen - die wir hatten, hätten wir aber nutzen müssen.“
Justin Ruge verletzt sich am Knie
Gleichzeitig war auch der Derbysieg für Harsefeld möglicherweise teuer erkauft: Justin Ruge beging gegen Ahlerstedts eingewechselten Aktivposten Marcel Brunsch ein wichtiges taktisches Fouls und verletzte sich dabei selbst am Knie.
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Nach Abpfiff wurde der Mittelfeldspieler, der zur neuen Spielzeit den Weg aus der Zweiten in den Landesliga-Kader angetreten war, vom Krankenwagen abtransportiert. Der TuS hofft, dass sich die schlimmsten Befürchtungen einer langen Ausfallszeit nicht bestätigen und feiert zunächst einmal den Derbysieg.
Tor: 1:0 (30., FE) Meyer. Nächste Spiele: A/O – Heidetal (Fr., 19. September, 20 Uhr), D/A II – TuS (Sbd., 20. September, 17 Uhr)
Stader Kopfballtor sorgt nur kurz für Spannung
VfL Güldenstern Stade – MTV Eintracht Celle 1:3. Die Stader verkauften sich gegen den Vorjahres-Oberligisten teuer und gingen nach einem sehr guten ersten Durchgang sogar mit einem kleinen Chancenplus in die Kabine.
Wendepunkt war nach Wiederanpfiff das schnelle Gegentor von Mika Höppner nach Flanke (52.). Anschließend vollendete Michael Trautmann die beiden entscheidenden Konter (81., 90.+1), sodass das Kopfballtor von Jannik Peters nur kurz für Spannung sorgte (89.).
„Ein Punkt wäre für die Moral der Jungs verdient gewesen“, sagt VfL-Trainer Matthias Quadt. „Insgesamt war es trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung.“
Tore: 0:1 (52.) Höppner, 0:2 (81.) Trautmann, 1:2 (89.) Peters, 1:3 (90.+1) Trautmann. Nächstes Spiel: Etelsen – Stade (So., 21. September, 15 Uhr).
D/A II mit hart erkämpftem Sieg in Osterholz
VSK Osterholz-Scharmbeck – SV Drochtersen/Assel II. 0:2. Drochtersen musste ein ordentliches Stück Arbeit verrichten, um beim Aufsteiger wie schon im Bezirkspokal als Sieger vom Platz zu gehen. Auf dem sehr großen Platz war es schwer für die Gäste, in die Zweikämpfe zu kommen.
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Umso wichtiger war es, dass Tanju Gülüm mit einem platzierten Linksschuss nach einem Zuspiel von Johann Baase die Führung markierte (20.). Der Treffer verlieh D/A ein wenig mehr Spielkontrolle, doch über das gesamte Spiel brauchte der Favorit auch Torhüter Bennet Marquardt als sicheren Rückhalt, bis Luca Daginnus nach einem Foulspiel an Finn Wendler einen Freistoß zur Entscheidung versenkte (90.+3).
„Dass beide von der Bank kamen, zeigt, wie extrem wichtig die Breite in unserem Kader ist“, sagt der Sportliche Leiter Benjamin Zielke. „Hier musst du erstmal gewinnen, am Ende war es aber auch verdient.“
Tore: 0:1 (20.) Gülüm, 0:2 (90.+3) Daginnus. Nächstes Spiel: D/A II – TuS (Sbd., 20. September, 17 Uhr).
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