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Große Anteilnahme

TEltern kämpfen für krankes Kind: Das ist aus dem kleinen Theo geworden

Familie Bursky ist von der Anteilnahme und Spendenbereitschaft überwältigt.

Familie Bursky ist von der Anteilnahme und Spendenbereitschaft überwältigt. Foto: privat

Das Schicksal des Dreijährigen aus Wanna bewegte viele. Seit März hat sich auch dank der großen Anteilnahme einiges getan.

Von Denice May Sonntag, 27.10.2024, 15:45 Uhr

Wanna. Der dreieinhalbjährige Theo Bursky hat einen seltenen Gendefekt, der in Deutschland etwa ein Kind von 10.000 betrifft - Spinale Muskelatrophie. Symptome wie Nerven- und Muskelstörungen schränken das Leben der Leidtragenden ein. Deshalb ist Theo auch auf einen Rollstuhl angewiesen. Mit dem kommt der Junge zwar mittlerweile gut zurecht, doch seine Eltern möchten ihm noch mehr Selbstständigkeit ermöglichen.

Mit Fahrstuhl kommt Theo eigenständig ins Obergeschoss des Hauses

Dazu zählt auch, dass der Dreieinhalbjährige das Obergeschoss, wo sich sein Kinderzimmer und das Badezimmer befinden, im Wohnhaus erreichen kann - ohne ständig hin- und hergetragen zu werden. Da ein Lift aus Platzgründen nicht eingebaut werden kann, fiel die Entscheidung, einen Fahrstuhl einzubauen. So könnte Theo später sogar eigenständig und ohne Hilfe ins Obergeschoss gelangen. Allerdings ist solch ein Fahrstuhleinbau eine kostspielige Angelegenheit. Etwa 80.000 Euro wurden für das Vorhaben benötigt.

Überwältigt von der Anteilnahme

Die Eltern riefen daraufhin die Spendenaktion www.gofundme.com/f/hilfe-fur-theo ins Leben und ließen ein Spendenkonto beim Kinderhospiz einrichten. Menschen aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven sowie darüber hinaus beteiligten sich an der Spendenaktion. Eine Welle der Hilfsbereitschaft rollte auf Familie Bursky zu, die nun mehr als 50.000 Euro auf das Spendenkonto spülte.

„Mit so einer Anteilnahme hätten wir niemals gerechnet. Wir hatten das gar nicht erwartet, dass auch von privater Seite noch so viel kam“, freut sich Berit Bursky. Zwar deckte die Summe nicht den kompletten Einbau ab, trotzdem hat sich seither bei Familie Bursky einiges getan.

Als im Juni die Baugenehmigung im Briefkasten lag, starteten sofort die ersten Arbeiten. Das Fundament wurde gegossen, das Mauerwerk für den Schacht hochgezogen. Bei den Zimmerei- und Dachdeckerarbeiten halfen Freunde und Familienmitglieder. Das Material wie Holz und Dachpfannen zahlte Familie Bursky aus eigener Tasche.

Theo fuhr den Fahrstuhl schon mal Probe

Mitte Oktober stand dann endlich die Spedition mit dem Fahrstuhl vor der Tür - und der Einbau konnte beginnen. Dass es nun endlich losging und der Fahrstuhl eingebaut wurde, freute auch Theo. „Er ist schon ganz aufgeregt. Eine befreundete Familie hat schon so einen Fahrstuhl. Dort ist Theo schon einmal probegefahren“, erklärt Berit Bursky. Noch komme er zwar nicht selbst an die Knöpfe zur Bedienung ran, aber wenn er einen größeren Rollstuhl bekommt, dann könne er auch selbst hoch- und runterfahren.

Theo sitzt zwar im Rollstuhl, kann mit ihm aber schon gut umgehen - ein kleiner Schritt in Richtung Selbstständigkeit.

Theo sitzt zwar im Rollstuhl, kann mit ihm aber schon gut umgehen - ein kleiner Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Foto: privat

Weitere Baumaßnahmen - und eine familiäre Veränderung

Mit dem Einbau des Fahrstuhls ist die Bauphase rund um Familie Burskys Haus aber weiterhin nicht abgeschlossen. „Es muss noch um den Fahrstuhl drumherum gepflastert werden. Und auch im Garten stehen noch Pflasterarbeiten an. Theo kommt mit dem Rollstuhl ja nirgends hin. Er soll aber im Garten noch eine Spielecke bekommen“, so Berit Bursky.

Diese Arbeiten sollen aber erst im nächsten Jahr folgen. Nun steht nämlich erst einmal ein weiteres Großereignis an: die Ankunft eines neuen Erdenbürgers. Im Hause Bursky wird in den kommenden Tagen ein Bruder oder eine Schwester für Theo erwartet.

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