T„Ernüchternd“: VfL Fredenbeck erlebt ein Debakel in Minden
Kevin Herbst hatte eigentlich am Ende der vergangenen Saison aufgehört. Jetzt hat ihn der VfL Fredenbeck reaktiviert. Foto: Struwe (Archiv)
In Minden kassiert der VfL Fredenbeck mit 27:36 die dritte Niederlage in Folge. Ernüchternder als die Pleite war die Art und Weise, wie das Debakel zustande kam.
Fredenbeck. Der TSV GWD Minden II galt im Vorfeld als ein Gegner, den ein Aufsteiger wie der VfL Fredenbeck in der 3. Handball-Liga schlagen sollte. „Die Ernüchterung ist groß, ich dachte wir wären weiter“, sagte Fredenbecks Coach Matthias Steinkamp nach dem Spiel.
Dabei fing es gut an für den VfL. Die bis dahin erfolglose Suche nach einem Ersatz für den Langzeitverletzten Malte Hagedorn hat ein Ende. Kevin Herbst, der eigentlich zum Ende der letzten Saison sein Karriereende verkündet hatte, hat sich zu einem Comeback überreden lassen. Zunächst für die Hinserie. Auch Marten Franke hat seine Oberschenkelblessur überwunden und konnte auflaufen.
Stecker gezogen: In der 8. Minute geht es bergab
Das schien die Mannschaft zu beflügeln. Nach nicht einmal drei Minuten führte der VfL mit 3:0. In der Folgezeit kamen die Fredenbecker über die Außen und den Kreis zum Erfolg. Beim 5:1 für den VfL in der 8. Minute schien nur noch die Höhe des Sieges eine Frage. „Ich hatte bis dahin das Gefühl, dass unser Matchplan aufgeht“, sagte der Trainer.
Sportstipendium
T Unbekümmertes Handballtalent: Motzkus geht in zwei Teams voran
Die Mindener Abwehr, einschließlich des Torwarts, wachte auf und provozierte leichte Fehler des Fredenbecker Angriffs. Minden nutze die Fehler konsequent mit schnellen Kontern. Mit einem 7:1 Lauf drehte der Gastgeber das Spiel in nur fünf Minuten (6:8, 13.).
Der VfL war von der Rolle, alle taktischen Manöver, auch der von Steinkamp ab der 23. Minute beim Spielstand von 8:14 eingesetzte siebente Feldspieler, verpufften. „Eine erschreckende Leistung. Das habe ich nicht für möglich gehalten,“ sagte Lars Müller, Geschäftsführer der Handball-GmbH. Er habe den Eindruck, zwei schlechte Aktionen zögen die Mannschaft stärker herunter, als zwei gute sie aufbauen könnten. Das ist alles sehr ernüchternd.“ Das Debakel wollte bis zum Pausenpfiff (12:21) nicht enden.
Die zweite Reihe hält die Niederlage in Grenzen
In der zweiten Halbzeit spielten zwei andere Mannschaften. Matthias Steinkamp gewährte seinem ersten Anzug Schonung auf der Bank und ließ die Spieler ran, die sonst auf weniger Einsatzzeiten kommen. Auch Mindens Coach gab seiner Bank Spielzeit. Das Spiel wurde auf dieser Basis ansehnlicher und aus Fredenbecker Sicht besser.
Handball-Regionalliga
T Ex-Bundesliga-Keeper im Kasten: SV Beckdorf feiert zweiten Sieg
Niklas Itzen ließ sich im Tor auch von durchbrechenden Mindener Angreifern nicht entmutigen und zeigte viele Paraden. Auf den Außenpositionen bewiesen Michel Sumfleth, Tarek Wafti und Timo Backofen, dass der VfL auf diesen Positionen in der Liga gut aufgestellt ist und auch Jelmer de Vries bot sich als Alternative für den Rückraum an. Die Grundeinstellung dieser Spieler stimmte.
Jetzt kommen zwei schlagbare Gegner
Die Fredenbecker stoppten den Niedergang der ersten Halbzeit. Die 27:36 Niederlage war unter diesen Umständen klar und deutlich aber nicht das Desaster, das nach der ersten Halbzeit zu befürchten war.
Handball 3. Liga
T Das Spiel ist härter und in Fredenbeck vieles anders als in der Slowakei
„Ich erwarte jetzt eine deutliche Reaktion“, sagte Steinkamp. In den nächsten Spielen gegen die Ahlener SG und den Wilhelmshavener HV müsse gepunktet werden. Der Druck auf die Mannschaft werde nun größer. Steinkamp hofft auf die Unterstützung der Fans. Er sei sicher, die Mannschaft werde zu Hause ein anderes Gesicht zeigen. „Die Mannschaft braucht jetzt Unterstützung.“ Eine schonungslose Analyse der letzten drei schlechten Auswärtsspiele sei fällig.
Die Statistik des Spiels
VfL Fredenbeck: Rundt (1.-45 Min.), Itzen (46.-60. Min.); Brandt 1, Sumfleth 4, Brassait 3, de Vries 4, Backofen 1, Fick, Strothmann, Wafdi 2, Ritscher, Möller 3/2, Franke 1, Polak 4/3, Schröder 3, Herbst 1.
Siebenmeter: VfL 5/6 - GWF 1/1
Zeitstrafen: VfL 5 - GWD 5
Zuschauer: 150
Nächstes Spiel: VfL Fredenbeck - Ahlener SG (Sbd., 11. Oktober, 19.30 Uhr, Geestlandhalle)
Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.