TErsatz für Freizeithaus-Konzerte: Hier können sich junge Musiker jetzt austoben
Die Bühne im Freizeithaus ist derzeit konzertfreie Zone. Deshalb halten Eventmanager Nick Reinartz und Stadtjugendpfleger Gabriel Braun die junge Musikszene jetzt an anderer Stelle am Laufen. Foto: Weselmann
Livemusik geht auf dem Skateplatz in Buxtehude nicht zum ersten Mal über die Bühne. Doch nun wird er zu einem ungewöhnlichen Konzertort - mit einem wichtigen Anliegen.
Buxtehude. In diesem Jahr wird der Skaterpark in Buxtehude zur Bühne für ein neues Format: Am Freitag, 12. Dezember, lädt das Team von BuxteSounds zu einem Winter-Open-Air mit Livemusik regionaler Künstlerinnen und Künstler ein.
Sonderveranstaltung wegen Freizeithaus-Einschränkungen
Hintergrund ist, dass im Freizeithaus Buxtehude derzeit nur eingeschränkt Musikveranstaltungen über die Bühne gehen können. Um dennoch eine Plattform für junge Musikerinnen und Musiker zu schaffen, hat das BuxteSounds-Team das Open-Air-Zeltkonzert organisiert.
Anwohnerbeschwerde
T Treffpunkt der Jugend: Neue Hoffnung für das Buxtehuder Freizeithaus
„Uns war wichtig, dass Musik weiterhin sichtbar bleibt - gerade für Jugendliche, die hier ihre ersten Bühnenerfahrungen sammeln“, sagt Mitorganisator Marco Prünstner alias MPNZ. „Das beheizte Zelt auf dem Skateplatz ist eine kreative Lösung und soll gleichzeitig ein starkes Zeichen für die gelebte Jugendkultur hier vor Ort setzen“, so Stadtjugendpfleger Gabriel Braun.
Das Winter-Open-Air vereint zwei beliebte Konzertreihen
Fans von Livemusik bekommen ein vielseitiges Konzertprogramm geboten. Dabei vereint das Winter-Open-Air die beiden bekannten Veranstaltungsreihen unter dem Dach von BuxteSounds. So treffen Rap, Beats und Spoken Word von „Buxte Rhymes“ auf Soul, Pop und Elektro sowie Alternative-Sounds von „My Six Stages“.

Loop Machine bei einem Auftritt in der Freizeithaus-Arena. Foto: Carsten Ruthemann
„Das Zusammenspiel beider Formate verspricht einen abwechslungsreichen Abend mit regionalen Nachwuchstalenten, viel Energie und einer familiären Atmosphäre“, so Nick Reinartz, der ebenfalls zum Team von BuxteSounds gehört. Jaspur Juice, Jamil, Evely, Miszter Moe & Normen Superior, Lester und Loop Machine - alle Künstler sind in der Stadt längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Sie haben schon einige Male die Arena im Freizeithaus zum Kochen gebracht oder auf den Bühnen örtlicher Großevents ihr Können unter Beweis gestellt.
Sechs lokale Acts sorgen für musikalische Vielfalt
Jaspur Juice startet nach kreativer Schaffenspause neu durch und hat frische Wortkunst im Gepäck. Lokalmatador Jamil macht gleich weiter mit fetten Reimen. Evely, die sonst als Sängerin in Top-40-Bands und bei Hude Beats glänzt, ist mit ihrem eigenen Newcomer-Projekt dabei. Normen Superior, aus dessen Feder auch ein Song für den Bunten Block stammt, kommt dann noch mit Miszter Moe auf die Bühne, der extra aus Berlin nach Buxtehude kommt. Zum Abschluss stehen Lester und Loop Machine auf dem Plan, die wie alle Acts ihren ganz eigenen Style zum Besten geben.
Zwischen Getränkebar, Foodtruck und Zeltbühne wird der extra beleuchtete Skaterplatz zu einem Ort, an dem die junge Musikszene weiterlebt. Im Oktober und November hätten normalerweise schon die ersten Veranstaltungen von „Buxte Rhymes“ auf dem Plan gestanden. Aber bis Jahresende ist der Konzertbetrieb im Freizeithaus erst einmal auf Eis gelegt.

Freie Fahrt fürs Freizeithaus: In Buxtehude wird um den Erhalt einer wichtigen Bühne für den musikalischen Nachwuchs gerungen. Foto: Weselmann
Mit dem Winter-Open-Air wollen die Macher gleichzeitig nach außen tragen, welchen Stellenwert die Arena für junge Talente hat. Das Freizeithaus bietet nicht nur Raum, sich auszuprobieren. BuxteSounds unterstützt ambitionierte Musik dazu noch mit professionellem Support. Das reicht von Tipps in Sachen Öffentlichkeitsarbeit bis zum Leihen von technischem Equipment.
Buxtehuder Stadtjugendpflege hält die Szene lebendig
Die Stadtjugendpflege setzt alles daran, die etablierten Konzertreihen trotz der aktuellen Hindernisse fortzuführen. „So ein bestehendes System aufzubrechen, ist tragisch und kontraproduktiv für die Szene und den Aufbau eines Stammpublikums“, sagt Gabriel Braun. „Wenn solche Formate erst eingeschlafen sind, ist es ganz schwer, diese zu wecken.“
Diese Art der Jugendkulturförderung ist den Machern ein großes Anliegen. Zelt, Toilettenwagen, Bühnenaufbau - das Event im Skaterpark bedeutet zwar enormen Aufwand und zusätzliche Kosten. „Aber es ist wichtig zu zeigen, dass es uns das wert ist“, betont der Stadtjugendpfleger. Die Arena dauerhaft aufzugeben, kommt für ihn nicht infrage. „Wenn Jugendliche nicht mehr im Jugendzentrum sein dürfen, dann läuft etwas falsch.“

Jahrelang war die Arena im Freizeithaus Bühne für Buxte Rhymes und Buxte Sounds, durch die aktuellen Nutzungseinschränkungen fehlt den etablierten Konzertreihen jetzt der angestammte Spielort. Foto: Weselmann
Ab Januar soll es nach Möglichkeit in der Arena weitergehen. In welcher Form, ist noch unklar. Ein schnelles Ende der Nutzungseinschränkungen ist nicht in Sicht. Der nächste große Schritt folgt mit dem Ergebnis des externen Lärmgutachtens, das in Kürze erwartet wird. Dann sei zu schauen, was genau gefordert werde und auf welche Weise dies umgesetzt werden könne, so Braun.
Einlass ist ab 19 Uhr, Ende um Mitternacht. Der Eintritt ist frei, das Publikum kann nach dem Prinzip „Pay what you want“ spenden und so die lokale Musikszene unterstützen.
Das Programm in der Übersicht
19.30 Uhr Jaspur Juice
20 Uhr Jamil
20.45 Uhr Evely
21.30 Uhr Miszter Moe & Normen Superior
22 Uhr Lester
22.30 Uhr Loop Machine
Ab Januar soll es mit „Buxte Rhymes“ wieder im Freizeithaus weitergehen, wie gewohnt am letzten Freitag im Monat. Geplant sind der 30. Januar, 27. Februar, 27. März und 24. April.
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