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E-Mobilität

TErste Schnellladestation für E-Autos an A27 fertig

An der A27 zwischen Nordholz und Neuenwalde ist eine der bundesweit ersten Schnellladestationen für E-Autos an Autobahnen entstanden.

An der A27 zwischen Nordholz und Neuenwalde ist eine der bundesweit ersten Schnellladestationen für E-Autos an Autobahnen entstanden. Foto: Hansen

In 20 Minuten sein Elektroauto „auftanken“: Ab Januar 2025 ist das auch auf der A27 im Cuxland möglich. Doch die Infrastruktur in Deutschland hinkt seinen gesteckten Zielen hinterher.

Von Inga Hansen Freitag, 27.12.2024, 04:00 Uhr

Kreis Cuxhaven. Wer regelmäßig auf der A27 zwischen Cuxhaven und Bremerhaven unterwegs ist, dem ist es bestimmt schon aufgefallen: Auf dem Parkplatz bei Midlum und auf dem Parkplatz in Krempel wurde in den vergangenen Wochen gebaut. Inzwischen ist die erste Schnellladestation an der Autobahn im Cuxland fertig. Ab Januar kann man am Autobahnparkplatz Midlum-West sein Elektroauto binnen 10 bis 20 Minuten aufladen.

Elektroautos sind die Zukunft. Da waren sich die Ampel-Koalition und die Autoindustrie einig. Alle Weichen sind in den vergangenen Jahren auf Elektromobilität gestellt worden. Doch die Deutschen spielen noch nicht so recht mit. Seit der Streichung der E-Auto-Förderung ist der Absatz von Elektroautos eingebrochen. Das hat mehrere Gründe: So sind E-Autos immer noch ziemlich teuer. Zudem gibt es bisher nur wenige Kleinwagen.

Öffentliches Ladenetz in Deutschland schlecht ausgebaut

Ein gewichtiger Grund ist aber auch: Das öffentliche Netz an Ladesäulen ist bislang nicht besonders gut. Wer in der Mietwohnung wohnt und zu Hause keinen Platz für eine Wallbox hat, ist aber aufs öffentliche Netz angewiesen. Stationen, an denen man sein E-Auto fast genauso so schnell aufladen kann, wie man einen Verbrenner-Motor betankt, sind ohnehin rar gesät.

Das wollte Berlin ändern. Die mittlerweile zerbrochene Ampel-Koalition hatte zur Aufholjagd geblasen. Bundesweit sollen an unbebauten Autobahn-Parkplätzen 200 Schnellladestationen entstehen. 99 davon baut die Autostrom plus GmbH, ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen. Die Schnellladestation in Midlum ist bundesweit eine der ersten, die an den Start geht.

Parkplatz Krempel-Ost soll Anfang 2025 folgen

„Mit den Bauarbeiten sind wir fertig. Wir warten nur noch auf die Freigabe des Betriebs durch die Autobahn GmbH“, sagt Unternehmenssprecher Lukas Kemper. Vier Ladesäulen mit einer Leistung von bis zu 400 Kilowatt hat die Firma dort aufgestellt. Man lädt dort mit Öko-Strom, zudem sind die Ladestationen überdacht. Das hat zwei Vorteile: Man wird bei Schietwetter nicht nass. Und die Ladestationen fallen einfach mehr auf, betont Kemper. „Es gibt nämlich schon mehr, als man denkt“, sagt er. Die Säulen seien halt nur unauffällig.

An der A27 kann man also künftig sein Auto, je nach Ladeleistung und Batteriestand, binnen 10 bis 20 Minuten aufladen. „Das ist ein sehr schnelles Ladeerlebnis“, versichert Kemper. Im Übrigen bald auch in Fahrtrichtung Cuxhaven. Der Parkplatz Krempel-Ost soll Mitte Januar fertig sein und Anfang Februar in Betrieb gehen.

Bezahlen mit EC- und Kreditkarte oder per QR-Code

Bezahlen könne man dort mit allen gängigen Elektro-Strom-Karten, wie mit der EWE-Go- oder ENBW-Karte. Aber nicht nur das. Um das E-Tanken zu erleichtern, hat Brüssel Schluss gemacht mit dem Karten-Wirrwarr. Wer neue Ladesäulen baut, muss jetzt auch die Möglichkeit bieten, mit EC- oder Kreditkarte zu zahlen beziehungsweise via QR-Code mit anderen Online-Bezahldiensten. Dieses sogenannte Ad-hoc-Tanken kostet bei der Autostrom GmbH, die die Ladesäulen auch betreiben wird, 59 Cent pro Kilowattstunde. „Damit gehören wir zu den günstigsten Anbietern im Autobahnnetz“, sagt Kemper.

Langfristig sollen an den bundesdeutschen Autobahnen sogar 4000 Schnellladestationen entstehen. So hat es Berlin geplant. Wenn das einmal Wirklichkeit ist, sollen die Autofahrer alle 10 Fahrminuten Ladesäulen finden.

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