TEs darf spekuliert werden: Wer beerbt Dirk Leun beim BSV als Trainer?
Jonas Schlender trainiert seit 2024 den Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath. Foto: Christian Beier
Der Handball-Bundesligist Buxtehuder SV sucht einen Nachfolger für den freigestellten Trainer Dirk Leun. Es wird wild spekuliert. Ein Name fällt besonders oft.
Buxtehude. Tage nach der überraschenden Entlassung von Dirk Leun (61) als Cheftrainer des Handball-Bundesligisten Buxtehuder SV spekuliert die Szene über die Nachfolge für den bis heute dienstältesten Coach im deutschen Oberhaus. „Wir brauchen jetzt eine Lösung bis zum Ende der Saison“, sagt BSV-Geschäftsführer Timm Hubert. Ein Trainer, der den Posten vielleicht antreten könnte, findet sich nach TAGEBLATT-Informationen im 300 Kilometer entfernten Solingen in Nordrhein-Westfalen.
Dort spielt der HSV Solingen-Gräfrath derzeit im Mittelfeld der 2. Bundesliga der Frauen. Seit Sommer 2024 steht beim HSV Jonas Schlender (31) als Trainer an der Seitenlinie. Der Verein hatte ihn damals mit einem Zwei-Jahres-Vertrag ausgestattet. Jetzt fällt Schlenders Name im Zusammenhang mit einem Engagement beim Buxtehuder SV.
BSV-Manager Peter Prior hält sich bedeckt
Das Management des BSV will diese Spekulationen nicht wirklich kommentieren. Peter Prior sagt zwar, dass ihm der Name bekannt ist. Dies ist bei seinem Netzwerk allerdings nicht ungewöhnlich. Ob Schlender ein möglicher Kandidat für den BSV ist? „Fragen Sie nächste Woche noch mal!“ Ob Schlender als Kandidat ausgeschlossen ist? „Es ist nichts ausgeschlossen.“ Ob das TAGEBLATT komplett daneben liegt? „Warten wir es ab.“
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Am Freitagvormittag will Jonas Schlender die Spekulationen um seine Person nicht kommentieren. Bei den TAGEBLATT-Gesprächen mit dem BSV kristallisiert sich heraus, dass der Trainer, der die Mannschaft jetzt sofort retten soll, nicht unbedingt auch der Trainer für die kommende Saison sein muss.
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Schlender selbst spielte einst beim VfL Oldenburg und wurde dann Trainer bei der SG Friedrichsfehn/Petersfehn. 2020 wechselte er von den Herren zu den Damen und wurde unter Niels Bötel Co-Trainer beim Bundesligisten VfL Oldenburg. Vor seinem Engagement in Solingen betreute er zudem die zweite Oldenburger Mannschaft in der 3. Liga.
Selbst ein Spanier schafft es in Gerüchteküche
Kleiner Funfact am Rande: In Solingen wissen die Insider offiziell von nichts. Aber spekuliert wird rund um die wichtigste Personalie beim BSV deutschlandweit. Einige werfen sogar den Namen Raul Alonso in den Ring. Alonso wurde vor ein paar Tagen beim Tabellenletzten der Handball-Bundesliga der Männer, SC DHfK Leipzig, gefeuert. Die Handball-Fans vor Ort fragen sich aber das Naheliegendste.
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Warum macht es nicht Debbie Klijn? Klijn, Athletiktrainer Curtis Klein und Nachwuchstrainer Marc Hünerbein hatten nach Leuns Freistellung interimsweise das Sportliche übernommen. Klijn ist schon seit gut 20 Jahren beim BSV. 2006 kam die niederländische Nationaltorhüterin (112 Länderspiele und Fünfte bei der WM 2005) nach Buxtehude. 2010 gewann sie mit dem BSV und Trainer Leun den EHF Challenge Cup. Nach der Saison 2010/11 beendete sie ihre Karriere und wurde Anfang 2012 Torwarttrainerin beim BSV. Vor dieser Saison sollte sie noch mehr Verantwortung übernehmen. Klijn wurde Co-Trainerin.
Klijn sagt zwischen den Zeilen ab
Zwischen den Zeilen liest man beim TAGEBLATT-Interview mit Klijn am Dienstag deutlich heraus, dass sie offenbar keine Option ist. Sie war bei der sportlichen Talfahrt auch selbst beteiligt. Schon die vergangene Saison verlief mehr als durchwachsen. In der aktuellen Spielzeit wartet der BSV immer noch auf seinen ersten Sieg.
Als Interimstrainerin werde sie, Klijn, gemeinsam mit Klein und Hünerbein jetzt nicht alles über den Haufen werfen. Schließlich wisse sie nicht, was der neue Trainer will, welche Spielphilosophie er verfolge, welche Ansätze er habe. Das klingt deutlich. Außerdem würde der BSV bei vereinsinternen Lösungen nicht eine Woche lang ein Geheimnis daraus machen, wer Dirk Leun beerbt.
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